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1276 - Spielplatz der Hölle

1276 - Spielplatz der Hölle

Titel: 1276 - Spielplatz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glitten noch halb gespreizt an der äußeren Glasscheibe entlang, und wenig später hatte der Zombie das Interesse an seinem Opfer verloren.
    Kelo drehte sich um.
    Er schaute jetzt in die Richtung, aus der er gekommen war. Noch ein leichtes Ducken, dann schob er sein rechtes Bein vor und tat den ersten Schritt.
    Dagmar und Harry wussten nicht, ob sie aufatmen sollten oder mit einem neuen Trick rechnen mussten. Dass ein Zombie so dicht vor seinem Ziel aufgab, war ungewöhnlich.
    Es war auch keine Finte.
    Er ging einfach weiter und ließ sich durch nichts von seinem Weg abhalten. Es dauerte nicht lange, da war er den Blicken der beiden Gefangenen entschwunden, und durch die Glaswände schauten sich Dagmar und Harry erstaunt und erleichtert an.
    Keiner begriff das Verhalten!
    Sie sahen nichts mehr und hörten auch nichts, abgesehen von einem dumpfen Laut. Da waren sie sich nicht sicher und konnten sich ebenso gut geirrt haben.
    Was immer auch das Verschwinden des Zombies bewirkt haben konnte, sie waren nicht in der Lage, es nachzuvollziehen, aber sie hatten eine Galgenfrist bekommen, und das war immerhin etwas…
    ***
    Suko hatte Anton Kelo ziemlich hart getroffen, und er hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben. So sackte er immer wieder in den Knien zusammen und musste von Suko fest gehalten werden. Er stieß ihn dann über die Türschwelle hinweg in das Haus hinein, in dem sich die Tierhandlung befand.
    Ich ging den beiden nach und warf zuvor noch einen Blick zurück, weil ich sicher sein wollte, dass uns Gerda Koch nicht folgte. Sie war zwar eine mutige Frau, aber sie wusste auch, wann sie an ihre Grenzen angelangt war. Deshalb blieb sie stehen, ballte aber ihre Hände zu Fäusten und wünschte uns so viel Glück.
    Ich lächelte ihr zu, dann kümmerte ich mich um Suko und Anton Kelo, die das Haus inzwischen betreten hatten und in einem nicht sehr breiten Flur stehen blieben.
    Ich fand einen Lichtschalter. Das Tageslicht, das durch das schmale Fenster in den Flur fiel, war nicht hell genug.
    Etwas Besonderes sahen wir nicht. Es war einfach nur ein Stück Flur, der in den Verkaufsraum führte. Davon gingen wir zumindest aus, denn wir sahen auch eine Tür, die nicht ganz geschlossen war. Durch sie erreichte uns der typische Geruch einer Tierhandlung.
    Suko kümmerte sich um Anton Kelo. Er drehte ihn und drückte ihn gegen die Wand. Kelo atmete heftig.
    »Ich will nicht, dass du mir den Schwachen vorspielst«, flüsterte Suko. »Ich brauche Antworten, mein Freund. Wo finde ich deinen Bruder, den Zombie?«
    »Er ist weg!«
    »Auf dem Friedhof?«
    »Vielleicht.«
    »Nur schade, dass ich dir das nicht glaube, Anton«, sagte Suko. »Ich bin davon überzeugt, dass du mir hier etwas vorspielst und uns an der Nase herumführst. Aber gut, wenn du nicht reden willst, dann frage ich dich was anderes. Was ist mit den beiden Personen, die wir suchen? Mit Harry Stahl und Dagmar Hansen? Wo kann ich sie finden? Sie sind hier gewesen. Vielleicht sind sie noch hier. Was hast du mit ihnen gemacht?«
    »Kenne ich nicht!«
    »Du sollst nicht lügen!« Suko schüttelte Kelo durch. Mein Freund war aufgewühlt, was bei ihm nicht allzu oft vorkam, aber dieser Fall ging ihm an die Nieren.
    Ich tippte meinen Freund an. »Lass ihn, Suko. Es ist besser, wenn wir uns mal umschauen.«
    »Okay.«
    Er ließ mich passieren, Kelo blieb weiterhin in seinem Griff. Suko würde ihm keine Bewegungsfreiheit erlauben.
    Mein Ziel war die Tür, hinter der ich den Verkaufsraum vermutete. Ich wunderte mich schon, denn wenn jemand eine Tierhandlung betritt, dann geht er nicht in die Stille hinein wie jetzt ich, sondern hört zahlreiche Geräusche und Laute, die von den zum Verkauf angebotenen Tieren abgegeben werden. Es hätte mich nicht gewundert, wenn ich jenseits der Tür nur tote Tiere entdeckt hätte und der Raum nichts anderes als ein Friedhof gewesen wäre.
    Die Beretta hielt ich in der rechten Hand und betrat den Verkaufsraum, der recht groß war und sich bis zum Schaufenster auf der Vorderseite hinzog.
    Mein Verdacht bestätigte sich zum Glück nicht. Die Tiere lebten noch, aber sie verhielten sich ungewöhnlich still, als lägen sie im Koma.
    In den Käfigen saßen die Vögel wie festgeschraubt auf ihren Stangen oder Schaukeln. Kein Tier flog umher. Keines bewegte sich. Nicht das leiseste Pfeifen oder Zwitschern war zu hören. Hier wirkte alles so unwirklich, wie unter einer Decke der Angst erstarrt.
    Einzig die Fische schwammen in ihren leicht erleuchteten

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