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1276 - Spielplatz der Hölle

1276 - Spielplatz der Hölle

Titel: 1276 - Spielplatz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herangekommen waren, denn das Kreuz vor meiner Brust strahlte eine gewisse Wärme ab.
    »Es ist vorbei, Kelo«, sagte ich mit rauer Stimme. »Der Spielplatz des Teufels ist geschlossen.«
    Ja, er hatte mich verstanden, denn er bewegte zuckend seinen Kopf. So fuhr das Licht an einer anderen Stelle über den kahlen Schädel hinweg und erreichte auch die hohlen Wangen.
    »Ich werde zu einem Genie! Ich hole mir das Wissen der schlauen und intelligenten Menschen!«, sagte er schleppend.
    »Nein, Kelo, Sie werden sich nichts mehr holen. Der Weg ist hier zu Ende«, erwiderte ich.
    Er senkte den Kopf.
    Es sah aus, als wollte er aufgeben, doch daran glaubten weder Suko noch ich. Mit beiden Händen strich er über seinen Mantel oder seine Kutte hinweg, und wir sahen, dass die Hände in irgendwelchen Taschen oder Falten verschwanden.
    »Gib Acht, John!«
    »Und wie!«
    Eine Sekunde später passierte es. Kelo brüllte plötzlich auf wie ein Tier. Gleichzeitig zuckten seine Hände wieder hoch, und wir sahen die beiden langen Messer, die er unter seinem Umhang hervorgeholt hatte.
    Mit einem gewaltigen Satz warf er sich über den Tisch hinweg. Da war es ihm egal, ob er die Köpfe nun abräumte oder nicht. Auch das Besteck fiel klirrend zu Boden, und er hätte uns sicherlich erwischt, wenn unsere Waffen mit normalen Kugeln geladen gewesen wären.
    So aber trafen ihn zwei geweihte Silbergeschosse!
    Wie schon oben bei der Schlange bohrten sie sich in seinen Schädel. Wir hatten in die gleiche Richtung gezielt, und wir erlebten, dass er trotzdem noch nach vorn kippte.
    Mit einem schnellen Sprung nach hinten retteten wir uns aus der Gefahrenzone.
    Zusammen mit dem Tisch war Kelo zu Boden gefallen. Die langen Messer waren für ihn plötzlich wertlos geworden. Sie rutschten noch über den Boden hinweg im gleichen Rhythmus wie er seine Arme bewegte. Aber er würde nie mehr aufstehen können. Die Kugeln hatten sich in seinen Schädel gebohrt und ihn zerstört.
    Aus den Löchern rann eine gelblichweiße Flüssigkeit und breitete sich zu einer Lache aus, die den Gestank eines vergehenden Ghouls absonderte.
    Er berührte mit dem Gesicht zuerst den Boden. Ich drehte ihn auf den Rücken. Unser Blick fiel in sein Gesicht.
    Es sah anders aus als sonst.
    Die beiden Kugeln hatten es zerstört und mehr als die Hälfte von ihm weggerissen.
    Suko stieß mich an. »Haben wir hier noch was zu suchen?«
    »Nein.«
    »Dann lass uns gehen…«
    ***
    Harry Stahl hatte jetzt auch sein Gefängnis mit Hilfe seiner Partnerin verlassen. Er war nur noch nicht in der Lage, normal stehen zu bleiben. So saß er auf dem Boden, und Dagmar hatte einen Arm um seine Schultern gelegt.
    Anton Kelo lag noch dort, wo wir ihn verlassen hatten. Ich hoffte, dass er uns noch einige Auskünfte über seinen Bruder geben würde. Zuerst mussten wir zu unseren Freunden.
    »Ich habe Schüsse gehört«, flüsterte Dagmar.
    »Sie bedeuteten Kelos Ende.«
    »Gut, John.«
    »Wir haben dort unten noch vier Köpfe gefunden. Ich denke, dass ihr beide noch viel Arbeit haben werdet, um die Menschen zu identifizieren, zu denen die Köpfe gehören. Geht mal davon aus, dass es ältere Forscher waren, deren Wissen sich Kelo aneignen wollte. Seine Methode kennt ihr ja.«
    Dagmar deutete dorthin, wo Anton lag. »Was ist mit ihm?« fragte sie mit schwacher Stimme.
    Ich zuckte die Achseln. »Ein Mitläufer, denke ich. Aber einer, der bestimmt mehr weiß.«
    »Wir werden ihn verhören.«
    Nur Dagmar Hansen hatte gesprochen. Harry Stahl fühlte sich noch zu schwach. Aber er hatte zugehört, und als wir nichts sagten, streckte er uns beide Hände entgegen.
    Suko fasste die rechte Hand an, ich die linke.
    »Danke«, rang sich Harry das Wort ab. »Verdammt, ich habe gedacht, mein Leben ist zu Ende.«
    Ich nahm es locker. »Du weißt doch, Harry, sterben ist auch nicht das Wahre. Vor allen Dingen nicht auf einem Spielplatz der Hölle…«
    ENDE des Zweiteilers

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