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1278 - Der Elfahder

Titel: 1278 - Der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sprichst, wirst du erfahren, daß sie sich voll und ganz - und aus freien Stücken - den Dienst am Ewigen Krieger Ijarkor gewidmet haben."
    „Ich möchte mit ihnen sprechen", verlangte Reginald Bull.
    Zwei Tentakel des Ophalers erschienen im Blickfeld. Sie vollführten wedelnde Bewegungen.
    „Das ist so ohne weiteres nicht möglich", sagte der Panish Panisha. „Deine Artgenossen leben in der Upanishad. Zur Upanishad hat nur Zutritt, wer das Spiel des Lebens erfolgreich bestanden hat. Wer im Spiel des Lebens gewinnt, verpflichtet sich durch seinen Erfolg, das Studium an der Hohen Schule aufzunehmen und sich zum Soldaten des Ewigen Kriegers ausbilden zu lassen."
    „Catch twentytwo", murmelte Bull.
    „Du sagtest...?"
    „Nichts", wehrte Reginald Bull ab. „Ich muß mir die Sache durch den Kopf gehen lassen.
    Ich brauche Bedenkzeit. Wirst du uns auf Mardakaan landen lassen?"
    Die Miene des Panish Panisha - soweit von einer Miene die Rede sein konnte - erhellte sich zusehends.
    „Wie könnte ich derart berühmten Gästen die Landeerlaubnis verweigern?" sang er in den hellsten Tönen. „Ihr seid auf unserer Welt willkommen. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß ihr euch dazu entschließen könnt, am bevorstehenden Spiel des Lebens teilzunehmen."
    „Wie bald bevorstehend?" fragte Bull.
    „Die Vorspiele beginnen in fünfundzwanzig Tagen Standardzeit", antwortete der Panish Panisha harmonievoll.
    „Laß uns landen", sagte Reginald Bull. „Wenn die Zeit gekommen ist, teilen wir dir unsere Entscheidung mit."
     
    *
     
    Volcayr stand aufrecht in der Mitte des Raumes, als der Panish Panisha materialisierte.
    Der Lehrer der Lehrer hatte es nicht nötig, durch die Tür zu kommen wie gewöhnliche Sterbliche. Er besaß sein eigenes Transportsystem innerhalb der Upanishad.
    „Du hast gegen das Gebot des Gehorsams verstoßen!"
    Volcayr war von einer ganz eigenartigen Stimmung beseelt. Er hatte mit dem Leben abgeschlossen. Er wußte, daß er Schande über sich und den gesamten Stand der Panisha gebracht hatte, aber der ursprüngliche Schmerz war überstanden. Es gab nichts, was er hätte ändern können. Was geschehen war, war geschehen. Durch seinen Tod würde er die Schuld sühnen. Das war alles.
    Aus dieser Sicht betrachtet, sah die Welt ganz anders aus. Wie konnte einer, der sich mit der Unvermeidlichkeit des unmittelbar bevorstehenden Todes abgefunden hatte, den zwergenhaften Popanz in seiner überbunten Tracht noch ernst nehmen? Mochte er Panish Panisha sein - was wollte er mit dem Gerede über das Gebot des Gehorsams?
    „Ja, ich weiß", sagte Volcayr, und seine Seele war von unendlicher Gelassenheit erfüllt.
    „Du verdienst Strafe!" trompetete der Panish Panisha.
    „Ich bin bereit, sie entgegenzunehmen. Ich werde sterben."
    Da ging eine merkwürdige Wandlung mit Graucum vor sich. Er reckte sich. Der tonnenförmige Rumpf wurde schlanker. Der Teleskophals fuhr bis zur vollen Länge aus.
    Der Schlitzmund hörte auf zu zucken, und die Organtrauben verfärbten sich ins Hellrote, ins Lichtblaue, ins Lindgrüne.
    „Nein, sterben wirst du nicht", sang der Panish Panisha.
    „Wer will mich daran hindern?" fragte Volcayr amüsiert.
    „Der Krieger Ijarkor", antwortete Graucum mit Bestimmtheit.
    Unbeschadet seiner Stimmung, die dafür sorgte, daß nichts in dieser Welt ihn mehr erregte, empfand Volcayr eine gewisse Neugierde.
    „Ijarkor?" fragte er verwundert. „Was hat er mit mir zu schaffen?"
    „Das fragst du? Ist dir der Verstand vollends abhanden gekommen? Ijarkor herrscht über diese Galaxis."
    „Das weiß ich, Aber mein Treueschwur gilt dem Krieger Kalmer."
    „Dein Treueschwur gilt dem Prinzip des Permanenten Konflikts", verbesserte ihn Graucum. „Du gehorchst dem Krieger, in dessen Machtbereich du dich befindest."
    Volcayr hatte eine spöttische Erwiderung auf der Zunge, aber im letzten Augenblick unterdrückte er sie.
    „Ich gehorche - und ich höre", sagte er.
    „So ist es besser", lobte Graucum in hellen Tönen. „Uns allen ist klar, daß die Vorgänge im Sektor Cepor dir einen Schock versetzt haben. Du hast dich von Unwürdigen herausfordern lassen, und als es dir erschien, als sei deiner Ehre nicht Genüge getan, begannst du, ein irrationales Verhalten zu entwickeln. Merioun handelte nicht sonderlich geschickt, als er sein Mißfallen dir gegenüber nach außen hin sichtbar werden ließ. Man wird ihm eine Lektion in der Kunst der Seelenbehandlung erteilen müssen.
    Aber laß uns nicht von Merioun, laß

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