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1278 - Der Elfahder

Titel: 1278 - Der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns von dir sprechen. Deine Handlungsweise, so gebotswidrig sie auch sein mag, ist begreifbar. Du hast einen Schock erlitten, der dein Ego erschütterte. Zwar wird von dir als Panish verlangt, daß du dich auch in Stunden extremer persönlicher Belastung an die Gesetze des Kodex hältst, und wenn man dein Vergehen unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, ist es noch immer unverzeihlich. Aber Ijarkor hat mich wissen lassen, daß er Verständnis für dein Verhalten aufbringt. Und wer bin ich, am Verständnis des Ewigen Kriegers zu zweifeln?"
    Volcayrs Wißbegierde war nun vollends geweckt. Was er zu hören bekam, war ungeheuerlich. Der Ewige Krieger verzichtete auf Bestrafung eines ungehorsamen Panish, weil er Verständnis für dessen seelische Notlage aufbrachte. Wo hatte es im Kult des Kriegers so etwas jemals gegeben?
    „Ich rechne es mir als Ehre an, daß Ijarkor so sehr um mein Wohlergehen besorgt ist", sagte er. „Wie kann ich mich dem Krieger erkenntlich zeigen?"
    „Dir und dem Krieger!" sang Graucum. „Mit deinem Tod wäre dem Kodex Genüge getan, aber sonst nützte er niemand. Der Kodex aber läßt sich auch auf andere Weise befriedigen, durch einen gewaltigen Sieg zum Beispiel."
    „Ich soll kämpfen", sagte Volcayr. „Im Spiel des Lebens."
    „Gegen den mächtigsten Gegner, der je aufgetreten ist", bestätigte der Panish Panisha.
    „Es sind Artgenossen der Shana, die dich oben in der großen Halle besiegt haben."
    Die Erinnerung verursachte einen kurzen, aber scharfen Schmerz. Aber sogleich wandte sich Volcayrs Aufmerksamkeit dem Ausweg zu, den Graucum ihm gezeigt hatte: Siegen statt sterben - leben statt ruhmlos zugrunde gehen. Welch eine Vorstellung! Die Fremden, gegen die er anzutreten hatte, besaßen zwar nicht die Ausbildung der Shada, aber sie waren ernst zu nehmende Gegner. Er kannte sie von Cloreon und Cepor her. Seine bisherigen Begegnungen mit ihnen waren alles andere als ruhmvoll gewesen. Das zu ändern, dazu bot sich ihm jetzt die Möglichkeit.
    Je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, daß er Graucums Angebot nicht ausschlagen durfte. Der Krieger Ijarkor hielt seine Hand über ihn. Eine solche Bevorzugung war noch niemand zuteil geworden. Außerdem bot sich ihm die Möglichkeit, die Gorims für den Mangel an Respekt zu bestrafen, den sie ihm gegenüber an den Tag gelegt hatten. Er würde aus dem Spiel des Lebens als Sieger hervorgehen, strahlend im Glanz neuen Ruhms, der besondere Günstling des Ewigen Kriegers Ijarkor.
    „Ich bin bereit", sagte er voll begeisterter Überzeugung. „In Ijarkors Namen werde ich am Spiel des Lebens teilnehmen und siegen."
    „Dann komm", jubelte der Panish Panisha.
     
    *
     
    Das Dashid hatte in jeder Kriegerschule dasselbe Aussehen. Es war ein fünf mal fünf Meter großer Raum mit kahlen Metallwänden. Den einzigen Einrichtungsgegenstand, wenn man so wollte, stellte der Projektor dar, mit dem die Prallfeldliege erzeugt wurde, auf der der zu Behandelnde sich niederzulassen hatte. Ein Klimaschacht versorgte die Kammer mit Frischluft und der geheimen Substanz, die hier verabreicht wurde: dem Kodex-Gas. „Wer kämpfen will, muß seiner Sache sicher sein", sang Graucum. „Sicherheit verleiht allein der Atem des Kriegers. Ich nehme an, daß wenigstens ein Teil deiner Verirrungen darauf zurückzuführen ist, daß es dir in letzter Zeit an diesem Atem mangelte."
    „Das ist der Fall", bestätigte Volcayr.
    Er sah zu, wie der Panish Panisha eine kurze Handbewegung machte. Der Projektor begann, leise zu summen. Ein flimmerndes, durchsichtiges Gebilde entstand in der Mitte des Raumes. Volcayr wußte, was er zu tun hatte. Er streckte sich auf der Liege aus und spürte, wie das elastische Polster des Prallfelds sich den Konturen des Panzers anpaßte.
    „Ich lasse dich jetzt allein", sagte Graucum. „Möge der Atem des Kriegers dir Kraft und Zuversicht verleihen."
    Im nächsten Augenblick war er verschwunden. Volcayr starrte zur kahlen Decke empor.
    Er war sich über seine Gefühle nicht im klaren. Irgendwo im Hintergrund seiner Seele empfand er Angst vor dem Gift, das der Panish Panisha so hochtrabend den Atem des Kriegers nannte. Gleichzeitig aber war er entschlossen zu kämpfen, und wer mit Aussicht auf Erfolg kämpfen wollte, der brauchte das Kodex-Gas. Graucum hatte recht: Viel zu lange lag es schon zurück, seit er das letzte Mal eine Dosis des Gases eingeatmet hatte.
    Das Gift war die Substanz des Glaubens. Wer es sich entzog, der verlor die

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