1281 - Teleport
ausgebreitet hat. Warum Arkon? Warum wird hier der Großversuch gestartet? Warum hat Homer G. Adams, der Chef der Kosmischen Hanse, über den in den letzten Wochen und Monaten viel geredet und gerätselt worden ist, sich nicht für Terra entschieden? Ist Teleport etwa zu gefährlich? Ist es angebracht, Stalker gegenüber mißtrauisch zu sein? Wir sind sicher, daß wir den Gesandten ESTARTUS und auch Adams rechtzeitig dazu befragen können. Wie wir erfahren haben, werden beide bald auf Arkon Ianwesend sein. Nein, es ist nicht zu gefährlich. Arkon ist das ältere System. Und Terra muß nicht immer im Mittelpunkt stehen. Diese Gesichtspunkte waren entscheidend dafür, daß Teleport auf Arkon Ierprobt wird. Die arkonidischen Wissenschaftler haben den Zuschlag erhalten, wenn man so will."
Die Kamera änderte den Ausschnitt. Die weiße Sonne rückte erheblich in den Hintergrund, und mit Hilfe elektronischer Lichtverstärkung tauchten die sechsundzwanzig Scheibchen auf.
„Ich stehe hier auf der Oberfläche des Tenders", fuhr Krohn Meysenhart feierlich fort.
„Rechts neben mir ragt einer der Traktorstrahlprojektoren auf. Ihr seht die große Platte oben am Schwenkarm. Links neben mir befindet sich in einer Entfernung von etwa zwanzig Metern der Antigravschacht mit seiner Plattformschleuse. Starke Magnetschuhe halten mich auf dem Boden fest und gewährleisten, daß ich nicht abtreibe, sobald die KISCH abbremst. Unser Ziel heißt Arkon I, aber zuvor wollen wir eine Runde auf der Umlaufbahn des Planeten drehen."
Wieder änderte sich das Bild. Zwei Scheibchen rückten in den Vordergrund und wurden von starken Teleelektroniken herangeholt.
„Nach der Überbevölkerung von Arkon rissen die Arkoniden vor Jahrtausenden die beiden Nachbarplaneten aus ihrer Bahn und brachten sie auf die Umlaufbahn von Nummer 3. Diese drei Welten bewegten sich mit gleicher Geschwindigkeit auf gleicher Umlaufbahn um ihre Sonne, wobei sie ständig die Positionen der Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks einnahmen. Ihre Sonnenentfernung betrug 620 Millionen Kilometer. Ihr werdet euch fragen, Medienfreaks überall in der Milchstraße, wo der dritte Planet geblieben ist. Wir werden ihm noch einen Besuch abstatten!"
Krohn Meysenhart veränderte seine Position auf dem Tender. Er löste sich von der Plattform und driftete hinüber zum Rand. Dort verankerte er sich erneut.
„Wir kommen der Welt namens Arkon III näher", verkündete er. „Der Planet war der Sitz des legendären Robotregenten. Im Jahr 2329 wurde er durch einen Überfall der damals kriegerischen Blues völlig zerstört. Seine Bruchstücke bilden seither einen kosmischen Trümmerring auf der ehemaligen Kreisbahn. Dadurch haben die beiden anderen Planeten ihre Position zueinander nur unwesentlich verändert. Arkon Iist der Wohnplanet der Neuarkoniden, Arkon II die Handels- und Industriewelt. Es ist deshalb logisch, daß Arkon Ifür den Großversuch ausgesucht wurde. Teleport ist die Revolutionierung jeglicher Zivilisation, in der viele Menschen in vielen Siedlungen leben und viele unterschiedliche Ziele haben. Wer von euch hat nicht fast täglich mit den Problemen des regulären Transmitterverkehrs zu kämpfen? Mit den Wartezeiten an den Stationen, mit den Verzögerungen und dem Ärger, der daraus resultiert? Jeder von euch ist ein Bürger mit einem Alltagsleben. Es gibt nur wenige Privilegierte und eine Handvoll Unsterblicher. Die meisten von euch müssen sich mit den Aggressionen anderer auseinandersetzen. Ihr müßt euch anpflaumen lassen, wenn ihr unverschuldet ein paar Minuten zu spät an eurem Arbeitsplatz seid. All das wird aufhören, wenn es Teleport gibt. Ihr werdet vom Bett direkt an euren Schreibtisch oder an euren Computer wechseln können, falls ihr den Teleport-Gürtel auch beim Schlafen tragt. Brr, eine wahrhaft unangenehme Vorstellung, morgens mit verschwitztem Gürtel und verschwitztem Bauch aufzuwachen. Aber es hat auch einen Vorteil. Ihr könnt länger schlafen, egal zu welcher Tageszeit. Und wer von euch hat nicht längst sämtliche Informationen über BTX-Holo studiert? Was rede ich also? Arkon II liegt übrigens da drüben!"
Die Kamera zeigte ein bläuliches Licht um ein verzerrtes Scheibchen. Es zitterte auf dem Bild, das Meysenhart in die Sendezentrale übertrug. Diesmal funktionierte die Technik besser. In seinem Helm klang die Stimme des Entertainers auf, und ein Licht zeigte, daß sie diesmal nicht über den Sender zu den Empfängern abgestrahlt
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