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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie
Autoren: Jason Dark
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ihren Enden zu dieser eben typischen Spitze.
    Meinen Leihgolf hatte ich vor der Pyramide stehen gelassen. Ich wollte ihn später in die Tiefgarage fahren. Restaurant, die Bar, die Konferenzräume - all das war hier unten zu finden in einem sehr weiträumigen Komplex, der umkreist von den Glaswänden war, durch die der Blick des Gastes ins Freie fiel. Man konnte wirklich nicht das Gefühl bekommen, eingeschlossen zu sein, aber trotzdem störte mich etwas an diesem Gebäude. Ich konnte nicht sagen, was es war. Es war einfach vorhanden, es war nicht zu erklären und nicht zu fassen, man musste es spüren, so wie ich die Reaktion der Hotelmitarbeiterin gespürt und gesehen hatte, als sie mich angesehen und sich so erschreckt hatte.
    War ich derjenige, der seine Hand in ein Wespennest gedrückt hatte?
    Das war schon möglich. Nicht zum ersten Mal verbarg sich hinter der Oberfläche eine andere, eine mörderische Welt, die ihre Tore plötzlich öffnete, um den Schrecken zu verbreiten.
    Als ich den Lift erreicht hatte, wusste ich plötzlich, was mich störte. Es war die Kälte, die sich hier ausbreitete. Nicht die Kälte, die mit dem Thermometer zu messen ist, das hier war eine ganz andere.
    Man konnte behaupten, dass es an Gemütlichkeit fehlte, einfach an den Kleinigkeiten, die es einem Menschen leicht machen, sich wohl zu fühlen. Das eben hatte man hier vergessen oder bewusst nicht eingesetzt. Ich war mir da nicht ganz sicher.
    Als sich die Tür der Kabine öffnete, schaute ich kurz zurück zur Rezeption. Die Blonde telefonierte.
    Wenn mich nicht alles täuschte, schielte sie dabei zu mir hin, und so konnte ich mir meine Gedanken über ihr Verhalten machen.
    Vielleicht informierte sie jemanden, dass ich eingetroffen war. Wenn das stimmte, dann musste die andere Seite über mich Bescheid wissen. Aber durch wen? Hatte Harry etwas gesagt? Das glaubte ich nicht. Außerdem wunderte es mich, dass er noch nicht da war. Aber bei diesem Verkehr war alles möglich.
    Während ich nach oben fuhr, überlegte ich, ob ich mich selbst verdächtig gemacht hatte. Nein, bestimmt nicht, denn ich war aufgetreten wie jeder andere Gast auch.
    Und doch hatte die Blonde so seltsam geschaut. Nun ja, ich war in gewisser Hinsicht gewarnt und konnte mich darauf einstellen. Zuerst wollte ich mir mein Zimmer anschauen. Das fand ich in der sechsten Etage. Ich schloss die Tür auf und trat hinein in die Stille des Raumes.
    Der schmale Flur, an der rechten Seite das Bad, der offene Durchgang in das normale Zimmer, dessen eine Wand aus einem Teil der Pyramidenseite bestand. Vor der Schräge hing ein heller Vorhang, der gegen das Sonnenlicht schützte. Ich stellte die Reisetasche auf dem Bett ab und zog den Vorhang auf.
    Es herrschte zwar kein perfektes Sommerwetter, aber den Blick genoss ich trotzdem. Er glitt über Straßen hinweg, über kleinere Ortschaften, bis hin zu den Hügeln eines Mittelgebirges. Und ich sah sogar den grauen Lauf eines Flusses.
    Es war wirklich ein herrlicher Panoramablick. Er entschädigte mich für den ungewöhnlichen Empfang, den ich aber trotzdem nicht vergaß. Zwei schräge Fenster ließen sich öffnen und hochkippen.
    Frische Luft tat gut, und hier oben wehte immer ein leichter Wind, den ich als angenehm empfand.
    Ich wollte die Reisetasche vom Bett nehmen, als mich das Summen des Telefons leicht erschreckte, weil ich einfach nicht damit gerechnet hatte.
    »Ja…«, meldete ich mich.
    »Ha, du bist schon da.«
    »Natürlich, Harry. Das war doch so abgemacht.«
    »Wir haben unsere Probleme mit dem Verkehr. Im Moment läuft nichts. Ich hoffe allerdings, dass wir uns in einer Stunde treffen können.«
    »So lange halte ich es noch aus.«
    Er lachte und fragte: »Und? Wie gefällt dir das Hotel?«
    Ich wollte meinem deutschen Freund eine ehrliche Antwort geben, und das war gar nicht so einfach.
    Er sollte ja nicht schon voreingenommen herkommen, obwohl er auch von seinem Begleiter genug über den Laden gehört hatte. Aber bei mir war das immer noch etwas anderes.
    »Es ist zumindest ungewöhnlich«, erklärte ich.
    »Das sagen alle. Gibt es schon Probleme?«
    »Wieso?«
    Harry Stahl schien im Stau zu stecken und hatte deshalb Zeit, mit mir zu reden. Ich gab ihm eine ausführlichere Antwort und berichtete davon, dass der Empfang mir schon etwas ungewöhnlich vorgekommen war. Zumindest das Verhalten der Mitarbeiterin.
    »Da ist auch irgendwas, John. Es lauert unter der Oberfläche. Man kann es nicht als normal betrachten. Auch
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