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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie
Autoren: Jason Dark
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Schiller in den vier Wänden wartete. Das Gleiche konnte ich auch unten in der Bar tun. Ich würde sie dann sehen, wenn sie das Hotel betraten.
    Als ich die Tür hinter mir schloss, gelangte ich wieder in eine Stille hinein. Niemand bewegte sich auf dem Gang. Nicht mal ein Zimmermädchen schob einen Wagen vor sich her. Es war alles so eng und bedrückend und auch düster. Beim Herkommen hatte ich das nicht so empfunden. Ob ich mich jetzt auch täuschte, wusste ich nicht.
    Nach ein paar Schritten hatte ich eine T-Kreuzung erreicht. Rechts und links lief der Gang weiter, vor mir befand sich nur ein kurzer Abschnitt. Dort musste ich auch hingehen, um die beiden Aufzüge zu erreichen.
    Ich tat es nicht.
    Etwas störte. Ich konnte es mir noch nicht erklären, aber ich merkte schon, dass da einiges nicht in Ordnung war. Es war nichts zu sehen, trotzdem kroch ein kalter Schauer über meine Haut. An dieser T-Kreuzung blieb ich auch weiterhin stehen und drehte mich langsam auf der Stelle.
    Nein, es war nichts zu sehen - aber zu fühlen. Das Kribbeln entstand sehr plötzlich, und zugleich drangen Geräusche an meine Ohren, die nicht hierher passten.
    Ein tiefes Knurren und Brummen. Nicht sehr gefährlich, auch nicht in der Nähe, sondern entfernt, aber irgendwo schon nah - und von allen Seiten auf mich eindringend.
    Ich ließ die Hand in die Jackentasche rutschen, um nach meinem Kreuz zu fassen. Es hatte sich nicht überall erwärmt. Nur an einer bestimmten Stelle war die Temperatur höher geworden. Dort wo das Henkelkreuz, das Ankh, eingraviert war. Das Zeichen für das Ewige Leben, so wie es die Ägypter benutzt hatten und es später von den Gnostikern übernommen worden war.
    Die Erkenntnis schoss wie ein Strom durch meinen Körper. Dass sich das Henkelkreuz gemeldet hatte, ließ nur auf eines schließen. Ich hatte es hier mit einer ägyptischen Magie zu tun, und natürlich passte das zu dieser Pyramide.
    War sie letztendlich doch ein mächtiges Grab?
    Konnte sein, obwohl ich daran nicht glauben wollte. Als Grab wurde sie bestimmt nicht benutzt.
    Hier lief etwas anderes ab. Möglicherweise diente sie auch als Unterschlupf für eine bestimmte Gruppe von Menschen, die einem bestimmten Ziel nachgingen.
    Der Begriff Sekte schwirrte mir durch den Kopf. Das wollte mir gar nicht gefallen, denn damit hatte ich schon üble Erfahrungen gemacht.
    Aber woher kamen die Stimmen?
    Sie waren noch immer vorhanden, auch wenn ich sie in den letzten Sekunden schwächer gehört hatte, weil ich mich zu sehr auf das Kreuz konzentriert hatte.
    Jetzt aber waren sie an der Reihe, und wieder lauschte ich angestrengt. Nach kurzer Zeit war ich mir ziemlich sicher. Diese Geisterstimmen, dieses scharfe Flüstern, dazwischen das drohende Knurren, all das bildete ich mir nicht ein. Das war eine Tatsache, die aus verschiedenen Richtungen auf mich eindrang. Von der Decke her und auch aus den Wänden.
    Ich schaute hin.
    Ich sah nichts. Die Wände waren keine Spiegel. Aber ich hatte gehört, was Dirk Schiller aufgefallen war. Er hatte die grässlichen Monstren gesehen und auch die schöne, nackte, dunkelhaarige Frau, über der sie geschwebt hatten.
    Mir wurde das Bild nicht präsentiert. Es blieb weiterhin nur bei diesen Geräuschen, die einen immer bedrohlicheren Ton annahmen, aber diejenigen, die sie produzierten, blieben zurück.
    Das war schon mal viel wert. Es konnte auch sein, dass sie von meinem Kreuz abgewehrt wurden.
    Es steckte nicht mehr in der Tasche. Ich hatte es hervorgeholt und hielt es wie eine Wünschelrute vor mich gestreckt. Das Ankh glühte zwar nicht, aber es leuchtete leicht flirrend auf, und das in einem türkisfarbenen Ton.
    In den Wänden und in der Decke steckte das andere, das ich nicht zu Gesicht bekam, auch wenn noch so viel Zeit verstrich. Kein Schatten in der Wand, keiner, der über die Decke huschte, in meiner Umgebung blieb alles normal.
    Und diese Normalität blieb, als der Lift genau in dieser Etage stoppte.
    Die Metalltür schwang auf.
    Ich ließ das Kreuz schnell verschwinden, damit sich der Gast nicht wunderte, wenn er mich damit sah.
    Ein Mann verließ die Kabine und drehte sich mit einer zackigen Bewegung nach links. Der Typ wusste genau, was er wollte, und er ging mit zielstrebigen Schritten in meine Richtung.
    Ich tat nichts.
    Ich schaute ihn nur an und staunte…
    ***
    »Es trifft die Menschen immer zum unrechten Zeitpunkt, mein Lieber, glauben Sie mir.«
    »Was meinen Sie damit, Herr Stahl?«
    »Die Staus, Herr
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