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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit Helga Struckmann ist etwas passiert. Ihr Mann hat sie noch mal gesehen.«
    »Was? Wo?« Ich war wirklich überrascht und ließ mich auf dem Stuhl vor dem schmalen Schreibtisch nieder.
    »Ja, du hast richtig gehört, John. Aber er hat sie nicht als einen normalen Menschen gesehen.«
    »Als was denn?«
    Harry Stahl druckste herum. »Das ist schlecht zu sagen, John. Auch etwas unglaublich. Möglicherweise als eine Geistergestalt. Mehr als Umriss.«
    »Toll. Und er war sicher, dass es sich dabei um seine Frau gehandelt hat?«
    »Ja, das war er.«
    »Was hat er getan?«
    »Nichts. Er war geschockt. Es gab auch sonst keinen Kontakt zwischen den beiden. Wie gesagt, er hat sie nur gesehen. Wie ein Körper, der einer Schattenwelt entstiegen ist, um wieder einzutauchen in die Bereiche der Lebenden.«
    »Aber er ist sicher?«
    »Ja.«
    »Gut. Dann wird sich diese Gestalt sicherlich noch mal zeigen, um mit ihrem Mann Kontakt aufzunehmen, und ich hoffe, dass wir dann in der Nähe sind.«
    »Es geht weiter bei uns, John.«
    »Gut, dann freue ich mich, wenn ihr hier eintrefft.«
    »Bis dann.«
    Das Gespräch wurde unterbrochen, und ich legte den Hörer auf. Sehr nachdenklich schaute ich durch die Scheibe nach draußen. Es war die gleiche Aussicht geblieben, doch jetzt sah ich so gut wie nichts. Meine Gedanken irrten ab. Ich fragte mich, was hier alles auf mich zukommen würde.
    Ich war schon mal beruhigt, dass Harry Stahl und sein Begleiter nur im Stau steckten und ihnen nichts anderes widerfahren war. Die Zeit bis zu ihrem Eintreffen wollte ich nutzen und mir das Hotel etwas näher anschauen.
    Zunächst ging ich ins Bad.
    Ich musste daran denken, dass Helga Struckmann im Bad- plötzlich verschwunden war. Einfach weg. Wie aufgelöst, und sicherlich hatte das Bad die gleichen Ausmaße wie meines hier. Die Dusche in der Wanne, die Toilette. Das Waschbecken, der Spiegel. Eine normale Ausstattung.
    Der Spiegel auch.
    Trotzdem interessierte er mich besonders. Ich kannte Spiegel, die völlig normal aussahen, es aber nicht waren, denn sie dienten zugleich als Tor zu anderen Welten und Dimensionen, in denen sich die schrecklichsten Gestalten aufhielten, die man sich nur vorstellen kann. Bösartig, brutal und menschenverachtend. Oft Geschöpfe, wie sie nur in den Albträumen der Menschen erschienen, sodass man meinen konnte, diese Welten wären die konkret gewordenen Albträume.
    Ich blickte in den Spiegel hinein, und ich sah mich und keinen anderen Menschen oder gar ein verschwommenes Monstrum. Ich grinste schief, und mein Spiegelbild grinste mit.
    Ich holte mein Kreuz hervor. Eine Erwärmung war nicht festzustellen, und ich dachte darüber nach, ob ich das als positiv oder negativ ansehen sollte.
    Ich entschied mich für gar nichts, und steckte das Kreuz trotzdem nicht weg. Ich brachte es dicht an den Spiegel heran, wartete in dieser Haltung ab und berührte anschließend mit ihm die Scheibe.
    Es passierte nichts. Abgesehen von einem leichten Kratzen, als sich beide Gegenstände trafen.
    Hier also war nichts zu entdecken.
    Wo dann?
    Vielleicht gar nicht. Möglicherweise war in diesem Zimmer alles nur normal. Ich dachte schon daran, umzukehren und beschäftigte mich mit dem Gedanken, dass nur einige wenige Zimmer magisch verseucht waren. Das wäre auch möglich. So hatte ich dann das Glück gehabt, in einem nicht verseuchten Zimmer zu wohnen.
    Konnte, musste aber nicht sein. Trotzdem ließ ich das Kreuz wieder verschwinden. Vorerst zumindest. Es war besser, wenn ich auf Harry Stahl und Dirk Schiller wartete. Er konnte mich dann in sein Zimmer führen, und dort würde es möglicherweise anders aussehen.
    Nachdem ich zur Toilette gegangen war und mir die Hände gewaschen hatte, verließ ich den Raum.
    Im größeren Zimmer blieb ich stehen und runzelte die Stirn. Es war sehr still um mich herum. Kein Nachteil für ein Hotel. In diesem Fall kam mir die Stille jedoch ein wenig unnormal vor. Sie bedrückte mich, und ich war sicher, dass ich mir das nicht einbildete. Etwas ging hier vor. Hing es mit der Pyramide zusammen? Pyramiden waren ja früher das Grab der Pharaos gewesen.
    Ich wusste es nicht. Ich wollte auch nicht daran denken, dass dieses Hotel ein gewaltiges Grab war, in dem die Gäste plötzlich als Tote zurückblieben, das alles schob ich weit von mir, aber ich kam von dem Gedanken nicht los.
    So schön die Aussicht auch war, ich kam mir in diesem Zimmer plötzlich beengt vor. Es hatte keinen Sinn, wenn ich auf Harry Stahl und Dirk

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