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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie
Autoren: Jason Dark
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Schiller. Die verdammten Staus. Man kann ihnen einfach nicht entkommen.«
    »Leider. Und sie werden noch zunehmen. Der Verkehr wird immer dichter.«
    »Genau.«
    »Aber Sie haben ja mit Ihrem Freund telefoniert.«
    Harry Stahl lachte. »Genau das war auch nötig. Ich habe mal wieder erlebt, dass man sich auf John Sinclair verlassen kann. Außerdem hat er eine andere Autobahn genommen und mehr Glück gehabt als wir. Es ist ihm zu gönnen. Da haben wir jedenfalls schon einen Trumpf in unserem Zielgebiet.«
    Sie fuhren langsam weiter. Kolonne. Noch immer besser, als in der Schwüle zu stehen.
    »Meinen Sie denn, dass ihm schon etwas aufgefallen ist?«
    Harry nickte, ohne irgendwie überzeugend zu wirken. »Ja, davon gehe ich fast aus. John besitzt Gegenstände, die dies ermöglichen. Er ist so etwas wie ein Spürhund, der nimmt jede Fährte auf, wenn es sein muss. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Hört sich an, als wäre er ein Supermann.«
    »Das ist er nicht. Er hat nur einen besonderen Job. Er jagt übernatürlichen Phänomenen nach. Und so etwas haben Sie ja erlebt, Herr Schiller. Da ist er genau der richtige Mann für uns. So haben wir die Dinge wieder zurechtgerückt.«
    »Sie sind optimistisch.«
    »Das muss ich auch sein. Wäre ich das nicht, hätte ich schon alles hingeschmissen.«
    »Was denn? Ihren Job?«
    »Vielleicht.«
    »Und was machen Sie beruflich?«
    Harry Stahl lächelte. Er war ja froh gewesen, dass er durch das Gespräch seinen Begleiter von seinen Sorgen hatte ablenken können, aber eine konkrete Antwort konnte er ihm nicht geben. Und so sagte er wieder: »Ich arbeite eben für den Staat.«
    »Ein deutscher James Bond?«
    »Um Himmels willen, nein. Ich werde nicht in die Welt hinausgeschickt, um mich mit schönen Frauen und gefährlichen Spionen herumzuschlagen. Ich bin mehr ein Bürohengst.«
    »Na ja, schon gut.«
    Harry war froh, dass sein Nachbar nicht nachhakte. Die wahre berufliche Bestimmung konnte er ihm nicht sagen, und so kam ihm die Ausrede mit dem Bürojob schon gerade recht.
    Der Verkehr lief wieder zügiger. Sehr lange brauchten sie nicht mehr auf der Autobahn zu bleiben.
    Nach ungefähr fünf Kilometern würden sie die Abfahrt erreichen, und dann waren es nur noch ein paar hundert Meter bis zum Ziel.
    Das Gespräch zwischen ihnen war eingeschlafen. Dirk Schiller hing wieder seinen Gedanken nach, die nicht eben fröhlich waren. Sonst hätte er nicht so oft die Stirn in Falten gelegt und geseufzt. Es war verständlich, dass er an seine Frau dachte und an alles, was mit ihr in Zusammenhang stand.
    Harry drückte beide Daumen, dass es ihnen zusammen mit John Sinclair gelang, Helga Struckmann gesund zu finden.
    Dirk sprach erst wieder, als sie in die Abfahrt einbogen. Aber er lachte zuvor auf und deutete schräg nach vorn durch die Windschutzscheibe.
    »Da ist die Pyramide!« Er hatte es in einem Ton der Erleichterung gesagt, aber auch mit einer gewissen Spannung in der Stimme. Plötzlich war er wieder hellwach und auch nervös, denn seine Handflächen fuhren über den Stoff seiner Hosenbeine hinweg. Er sah die Ausfahrt nicht zum ersten Mal, aber die Rückkehr an den Ort, an dem der Horror begonnen hatte, trieb ihm schon den Schweiß auf die Stirn.
    Auch Harry riskierte einen Blick. Die Pyramide stand dort wie ein Ufo oder wie ein fremder Gegenstand aus einer anderen Welt in der flachen Landschaft. Sie ragte als blau schimmerndes Dreieck in die Höhe, als wollte sie mit ihrer Spitze an den grauen Wolken kratzen, die recht tief hingen und die Sonne verbargen.
    »Und, Herr Stahl, was meinen Sie?«
    Sie hatten das Ende der Abfahrt erreicht und hielten an, weil sie den Gegenverkehr vorbeilassen mussten.
    »Was soll ich dazu sagen? Sie ist schon imposant.«
    »Meine ich auch. Und unheimlich. So kalt. Für meinen Geschmack gehört sie hier nicht her. So etwas kann man in den USA bauen, aber…«
    »Sie sehen das etwas eng.«
    »Kann sein.«
    »Es ist mal etwas Ungewöhnliches. Kein viereckiger Kasten mit Hunderten von Zimmern, wie man es von den Kettenhotels kennt. Das hat schon was, finde ich.«
    Der Weg zur Pyramide war nicht schwer zu finden, und bald waren sie fast am Ziel.
    Vor einer Schranke mussten sie stoppen.
    »Und jetzt?«, fragte Harry.
    Dirk Schiller zuckte die Achseln. »Wir haben zwei Möglichkeiten. Wir können uns über Lautsprecher anmelden und die Schranke öffnen lassen. Wir können aber auch eine Parkkarte ziehen und sofort in die Tiefgarage fahren. Dort müssen wir
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