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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in einem Hubschrauber saß und das Auge über die überschwemmten Flächen hinweggleiten ließ.
    Helga Struckmann befand sich noch im Bad. Die Zeit wollte Dirk nutzen, um sich zu informieren.
    Die Reporterin im Hubschrauber musste laut sprechen, um die knatternden Geräusche zu übertönen.
    Sie hatte den Mund geöffnet, holte noch mal Atem, um etwas anzusagen, als es passierte.
    Nicht mit dem Hubschrauber oder seiner Besatzung. Die Maschine flog weiter, aber der Fernseher wurde in Mitleidenschaft gezogen. Plötzlich war das Bild verschwunden, als hätte man es ausradiert.
    Schnee!
    Es gab nur Schnee auf dem Schirm und die zischenden Geräusche, die dieses Bild begleiteten.
    Dirk Schiller war irritiert. Okay, man erlebte hin und wieder eine Störung. Das machte nichts, und er zappte um auf einen anderen Sender.
    Das Schneegeriesel verschwand nicht. Es blieb auch im ZDF. Komisch. Dirk schüttelte den Kopf.
    Der nächste Zapp. Der erste Privatsender. Der mit dem bunten Ball.
    Auch da gab es nur Schnee.
    Schiller wusste selbst nicht, warum er so unruhig wurde. Auf seiner Stirn lagen plötzlich kleine Schweißperlen. Er zappte weiter, aber in allen Programmen erlebte er das gleiche Bild.
    Das war keine Störung beim Sender. Die Ursache musste hier im Hotel liegen, an der Anlage war bestimmt eine Störung zu verzeichnen. Er überlegte, ob er aufstehen und an der Rezeption anrufen sollte, aber er kam nicht hoch und saß auf dem Bett wie angewachsen. Die Hand mit der Fernbedienung war schwer geworden und sank langsam nach unten. Auf seinem rechten Oberschenkel blieb sie liegen.
    Er versuchte es noch einmal.
    Aber auch dieses Zappen brachte nichts. Auf dem Bildschirm blieb das Schneegestöber bestehen, und das behagte Dirk Schiller überhaupt nicht. Er konnte selbst nicht sagen, warum er sich so darüber aufregte. Was ging ihn die Glotze an?
    Trotzdem, das war nicht normal, ebenso wenig nicht wie die leise Frauenstimme, die er gehört hatte.
    Und dann bekam er vor Staunen den Mund nicht mehr zu, denn was er jetzt sah, wollte er nicht glauben. Der Schnee war geblieben, aber innerhalb dieser zuckenden und wirbelnden Masse zeichnete sich schattenhaft das Gesicht einer Frau ab…
    ***
    Dirk Schiller konnte den leisen Schrei nicht unterdrücken, der aus seinem Mund drang. Er hörte sich kieksend an, als hätte er sich verschluckt, und er merkte, dass ihm das Blut in den Kopf stieg, so sehr hatte ihn der Anblick des Frauengesichts mitgenommen.
    Es war ein Gesicht, auch wenn er es nicht so deutlich sah wie er es sich gewünscht hätte. Je länger er hinschaute, um so besser erkannte er, dass es sich innerhalb des Geriesels deutlich abzeichnete, und er sah sogar die dunklen Haare, von denen das Gesicht umgeben war. Allerdings wirkten sie wie Schatten, die schnell verwischten und sich auch immer in Bewegung befanden, was wahrscheinlich an diesem Geriesel lag.
    Er beugte sich auf seinem Platz nach vorn und schaute den Bildschirm so starr an, als wollte er ihn hypnotisieren. Es gab nichts anderes zu sehen. Das Geriesel blieb, und das Frauengesicht in der Schirmmitte ebenfalls.
    »Eine Frau«, flüsterte Dirk. »Es ist eine Frau. Und ich habe die Stimme einer Frau gehört.«
    Etwas stimmte hier nicht. Etwas war anders als normal. Er hatte es sofort geahnt. Ein Hotel wie eine Pyramide gebaut, möglicherweise mit Kräften beinhaltet, die etwas für Mystiker und Esoteriker waren, aber nichts für normale Menschen.
    Obwohl er sich sehr anstrengte, mehr von diesem Gesicht zu sehen, war es ihm nicht möglich. Es blieb von diesem verdammten Schneegeriesel umschlossen.
    Lächelte der Mund? Schauten die Augen genau auf ihn, nur auf ihn? Dirk wusste es nicht. Er fühlte sich nur von diesem Gesicht angezogen und war fasziniert, und deshalb konzentrierte er sich so intensiv wie möglich darauf.
    Es brachte ihm nichts ein. Er konnte nichts Neues erkennen. Es blieb in seiner Form bestehen, und es gab auch keine Regung innerhalb der Züge.
    Dirk Schiller stand auf und ging auf den Fernseher zu. Er ging dabei nicht normal, sondern schleichend. Wie jemand, der bei jedem Schritt vorsichtig sein will.
    Er traute der Glotze nicht mehr. Sie war zu einem Feind für ihn geworden, vor dem man sich in Acht nehmen musste. Er wusste auch nicht, wer sich in diesem Geriesel verbarg. Gehörte das Gesicht einer noch lebenden Person oder war es etwa das Abbild einer Toten, das auf diese Art und Weise in die Welt der Lebenden transportiert wurde?
    Etwas kribbelte an

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