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1285 - Der Vampirhasser

1285 - Der Vampirhasser

Titel: 1285 - Der Vampirhasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah er den Glanz in seinen Augen und war wieder mal mit sich und der Welt zufrieden.
    Wenig später steckte der Pfahl wieder in der Lederscheide, und Urcan verließ das Bad.
    Er betrat den größeren Raum und stellte das Fenster auf Kippe. Die feuchte Luft drückte sich in das Zimmer, dessen Tapeten mal eine Farbe besessen hatten, die jetzt jedoch nicht mehr zu sehen war.
    Sie sahen einfach nur noch grau aus.
    Eine Kochstelle, ein Bett, ein Tisch, zwei Stühle, ein schmaler Kleiderschrank für seine Klamotten und Regale mit Büchern - das war die Einrichtung. Einen tragbaren Fernseher hatte er auf den Boden gestellt, der mit Linoleum belegt war. Ebenfalls ein Relikt aus alter Zeit. Darüber konnte man heute nur lächeln.
    Er hatte seine Pflicht mal wieder getan und war sehr froh darüber. Trotzdem konnte er nicht entspannen. Er kicherte, als er sich auf das Bett setzte. Er dachte an die Bullen, die die Leiche gefunden hatten. Was würden die wohl denken? Sie mussten sich ja wie vor den Kopf geschlagen vorkommen. Irgendwie stimmte das auch, denn sie hatten noch zwei Kollegen kommen lassen, die wohl mithelfen sollten, den Fall zu lösen. Einen hatte er ja erlebt, und Urcan war froh, ihm entwischt zu sein.
    Durst hatte er auch. Der kleine Kühlschrank befand sich unter der Spüle und der Kochplatte. Er öffnete ihn, fand so gut wie nichts zu essen, dafür aber etwas zu trinken.
    Urcan hatte die Wahl zwischen Bier und Wasser. Er entschied sich für das Bier und riss die Lasche der Dose auf. Das Zischen erfreute ihn, und diesmal setzte er sich auf einen der beiden Stühle und stellte die Dose vor sich auf den Tisch.
    Dann dachte er über sich und die nahe Zukunft nach. Eigentlich hätte er mit seiner Leistung zufrieden sein können. Der dritte Vampir existierte nicht mehr, aber das reichte ihm nicht. London war voll von diesen Blutsaugern, und er war durch sein Erbe berechtigt, sie zu jagen.
    Hart schlug er mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass die Bierdose zu tanzen begann. Nein, er musste und würde auch weitermachen. Es ging nicht anders. Die Pest musste ausgerottet werden, und das lag einzig und allein an ihm.
    Diese Gedanken hatten etwas in ihm ausgelöst. Es stieg wieder in ihm hoch. Der Motor war angestellt worden. Er merkte das Brennen in seinem Innern. Jagdfieber hatte ihn gepackt. Auf seinen Wangen erschienen rote Flecken, und die Augen bekamen wieder den fiebrigen Glanz. Urcan wusste es genau. Diese Nacht war noch nicht zu Ende. Sie dauerte an. London war voll von diesen Blutsaugern. Er würde mindestens noch einmal zuschlagen. Das war jetzt sicher.
    Wo das sein würde, konnte er nicht sagen. Er kannte die Plätze nie vorher. Sie fielen ihm nach dem Zufallsprinzip auf, und bisher hatte er immer Glück gehabt.
    Vielleicht muss er nicht mal weit von seinem Haus weg. Er wohnte in Paddington, zwischen dem berühmten Bahnhof und den Kanälen.
    Urcan trank noch einen Schluck Bier und drehte sich danach auf seinem Stuhl um, um zum Fenster zu schauen. Der Rahmen sah brüchig aus. Er hätte längst mal gestrichen werden müssen, doch daran dachte Urcan nicht im Traum. Um so etwas musste sich der Hausbesitzer kümmern. Er ließ davon die Finger.
    Hinter der Scheibe lauerte die Nacht. Sie bestand nicht nur aus der üblichen Dunkelheit. Der Nebel hatte sich ebenfalls gehalten, war auch in die Höhe gestiegen und zog in geisterhaften Schwaden über das schräge Dach hinweg. Er war nicht besonders dicht und bestand mehr aus Fetzen, was Urcan zugute kam, denn wenn er zu wenig sah, war das auch nicht ideal. Das Wetter spielte also wieder mit und schien ihn ermuntern zu wollen, wieder auf die Jagd zu gehen.
    Es war ja so, einfach für ihn. Er fand sie überall. Er konnte sie riechen. Er wusste sofort Bescheid, auch wenn sie ihn nicht angrinsten und ihm ihre langen und spitzen Blutzähne zeigten. Sein Erbe schlummerte seit seiner Geburt in ihm, und es war erst jetzt richtig geweckt worden, um ihn seiner Bestimmung entgegenzuführen.
    Urcan wollte den Kopf wegdrehen und aufstehen, als er hinter der Scheibe etwas sah.
    Was da über das Dach glitt, das war kein Nebel. Nichts Flüchtiges. Das war eine Gestalt, ein Mensch.
    In ihm schrillten die Alarmglocken. Spannung breitete sich auf seinem Rücken aus und zog die Haut zusammen. Urcan dachte nicht an einen Dieb, denn bei ihm war nichts zu holen, seine Gedanken drehten sich sofort um die Blutsauger, die sicherlich seine Nähe suchten. Es musste sich herumgesprochen haben, dass

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