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129 - Im Vorhof der Hölle

129 - Im Vorhof der Hölle

Titel: 129 - Im Vorhof der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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daß sie das Einstürzen der Wand nicht hatte verhindern können.
    Dann hörte sie Archer anerkennend sagen: „Du hast uns gerettet, Reena. Ohne dich wären wir verloren gewesen."
    Reena blickte sich verwirrt um und sah, daß die Einsturzstelle nun gut zwanzig Meter hinter ihnen lag. Sie wußte selbst nicht, wie es ihr möglich gewesen war, diese Distanz zurückzulegen und dazu auch noch die anderen zu transportieren. Es mußte schon etwas Wahres an der Lehre des Padma sein, die besagte, daß dem menschlichen Geist keine Grenzen gesetzt waren und er im Augenblick der größten Not schier Unmögliches vollbringen konnte.
    Vor ihnen stolperte der brennende Dämon durch den Gang. Phillip folgte ihm. Es schien fast, als würde der Hermaphrodit seine Schritte lenken.
    „Wir haben die äußere Region verlassen", erklärte Tirso, „und befinden uns bereits in jenem Teil, der durch den massiven Fels führt. Hier sind wir sicherer."
    Er hatte kaum ausgesprochen, als vor ihnen eine hochgewachsene Gestalt auftauchte. Sie trug einen roten Umhang und hatte silbriges Haupthaar, das bis auf die Schultern herabfiel.
    „Padmasambhawa!" entfuhr es Reena erleichtert. „Der Meister ist selbst gekommen, um uns zu geleiten."
    „Vorsicht, Reena!" ermahnte Don, der immer noch von Phillip getragen wurde. „Das kann auch ein Dämon sein, der…"
    Aber entweder hatte die Inderin Dons Warnung nicht gehört oder sie beachtete sie nicht. Sie begann zu laufen, geradewegs in die Arme der Erscheinung. Knapp vor der Gestalt, die sie für Padmasambhawa hielt, blieb sie stehen und warf sich zu Boden.
    „Meister", murmelte sie ergriffen. Sie spürte, wie sich Hände auf ihre Schultern legten.
    „Erhebe dich!" sagte eine Stimme, die sie zum erstenmal hörte, die ihr aber wie eine einzige Verheißung klang.
    Reena erhob sich und blickte ihr Gegenüber an. Langsam zeichnete sich in der Leere ein Gesicht ab. Dunkle Augenhöhlen bildeten sich und knochige Wülste darüber, Lippen eines grausamen Mundes, eine gerade, knochige Nase, hervorspringende Backenknochen.
    „Wo - sind deine Augen, Meister?" fragte Reena irritiert.
    Ihr Gegenüber begann auf einmal höhnisch zu lachen.
    Reena spürte, wie sich der Druck der Hände auf ihren Schultern verstärkte. Sie hatte auf einmal den Drang, ihren Kopf herumzudrehen. Und da wußte sie, daß sie der Täuschung eines Januskopfes erlegen war.
    „Ich bin ab jetzt dein Meister", sagte der Januskopf mit seiner unheimlichen Stimme. „Mein Name ist Geko."
    Der Januskopf Geko verstärkte seinen Druck. Reena hörte schon das Krachen ihrer Wirbelsäule, während ihr Kopf von unheimlichen Kräften nach rechts herumgedreht wurde.
    Wo blieben nur ihre Freunde? Warum kam ihr Tirso nicht mit seinem Feuerblick zu Hilfe? Warum schaltete sich Phillip nicht ein?
    Reena glaubte bereits, verloren zu sein. Da tauchte plötzlich eine rattenartige Gestalt auf. Ein wütendes Pfeifen ertönte. Der Rattenkörper landete auf dem Rücken des Januskopfes. Etwas wirbelte wie eine Peitsche durch die Luft und bohrte sich in den Körper des Januskopfes.
    Augenblicklich wurde Reena aus dem Bann erlöst. Sie wich zurück und erkannte den Rattenpsycho Trigemus, der auf dem reglos daliegenden Januskopf kauerte und sein Gebiß in den Hinterkopf des Zweigesichtigen geschlagen hatte.
    Als Trigemus den Kopf hob, war sein Rattenmaul verschmiert. Er lachte pfeifend, als er Reenas entsetztes Gesicht sah.
    „Ah", sagte der Rattenmann genüßlich, „jetzt bin ich erst auf den Geschmack gekommen! Das wird nicht mein letzter Januskopf gewesen sein."
    „Wo sind - Unga und - Dorian?" brachte Reena stockend hervor.
    Trigemus sprang fauchend von seinem Opfer.
    „Was gehen mich die an?" schrie er außer sich. „Mein geistiger Schöpfer hat mir die Freiheit gegeben. Jetzt schlage ich mich auf eigene Faust durch. Und dich nehme ich als Geisel mit."
    Bevor Archer etwas tun konnte, griff Trigemus nach Reena.
    Doch da tauchte neben ihr Phillip auf. Trigemus zuckte entsetzt zurück, als er die unerklärliche Ausstrahlung dieses überirdischen Wesens spürte, eines Wesens, das nicht Mensch und nicht Dämon war, weder Mann noch Frau, sondern von allem etwas an sich hatte. Aber Trigemus reagierte auf diese Ausstrahlung nicht wie die Dämonen. Sie irritierte ihn wohl, aber er faßte sich schnell wieder. „Verschwinde, du Kinderschreck!" herrschte er Phillip an und versetzte ihm einen Stoß, daß Phillip zur Seite taumelte. Dann packte er Reena am Handgelenk.
    Da

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