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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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blauen Himmel.«
    »Den
hatten wir heute bis zum frühen Nachmittag auch noch«, bemerkte Parker, in
Kunaritschews Nähe kommend, der unweit des Fensters stand.
    Die
Männer blickten nach draußen, hinab auf die Straße. Es regnete noch immer,
jedoch nicht mehr so stark wie vor einer halben Stunde.
    An
dem Kommissariat vorbei führte zur Straßenkreuzung eine Hauptverkehrsstraße.
Ständig rauschten Autos vorüber, Bremsen quietschten, ständiges Rauschen lag in
der Luft, Lkw rasselten über Unebenheiten in der Straße und das Klappern der
Aufbauten mischte sich unter die anderen Geräusche.
    Die
drei Männer blickten nur kurz nach unten. Sie sahen alle drei zufällig im
Verkehrsstrom einen grauen, mittelgroßen Wagen, der die Aufschrift
»Tiefkühlkost« trug.
    Das
Fahrzeug rollte vor bis zur Ampel, mußte dort anhalten, und bog dann nach links
ab.
    Mit
diesem Fahrzeug, das überhaupt nicht auffiel, hatte es eine besondere
Bewandtnis.
    Hätten
Larry, Iwan und James Parker in diesen Sekunden geahnt, wer dort durch die
Stadt fuhr und was im Kopf des Fahrers vorging, Larry Brent hätte umgehend
alles liegen und stehen lassen und wäre blitzartig diesem Lkw gefolgt …
     
    ●
     
    Der
Tiefkühlwagen fuhr wenig später in die Maronne Street. Von hier aus bog er in
eine schmale, wenig befahrene Gasse ab, die vom Hauptverkehr überhaupt nicht
berührt wurde.
    Laternen
brannten und beleuchteten die nasse Straße und die am Straßenrand parkenden
Wagen.
    Düsteren,
blatternarbigen Hausfassaden gegenüber lag ein mit einer Backsteinmauer
umgebenes Anwesen, in dem ein altes, langgestrecktes Gebäude stand, das an eine
Fabrikhalle erinnerte.
    Der
Wagen fuhr rechts heran, ganz dicht an die Einfahrt, die von einem rostigen
Eisentor begrenzt wurde.
    Der
Fahrer in dem dunklen Innenraum seiner Kabine löschte die Scheinwerfer und
blieb still und abwartend sitzen. Aus der Dunkelheit heraus beobachtete er die
Straße und die Häuser.
    Aus
dem schräg gegenüberliegenden Haus trat eine vollschlanke Mittvierzigerin. Sie
trug einen mit Unrat gefüllten Plastiksack in beiden Händen, den sie zur
Mülltonne brachte.
    Ein
hohlklingendes Geräusch hallte durch die abendliche Gasse. Die Frau lief
schnell in den Hausflur zurück und drückte die Tür hinter sich zu.
    Der
Fahrer in dem Tiefkühlwagen atmete durch, und seine breite Brust dehnte sich.
Für seinen muskulösen Körper hatte der Mann einen verhältnismäßig schmalen
Kopf, der unten auffällig spitz war und sich nach oben hin verbreiterte. Das
dunkle Haar stand stoppelig ab wie die widerspenstigen Borsten einer Bürste.
    Die
Augen lagen so tief in den stark umschatteten Höhlen, daß sie kaum wahrzunehmen
waren.
    Der
seltsame Fahrer des Lkw hatte eine fahle, schlecht durchblutete Gesichtshaut.
Er wirkte wie jenes Geschöpf, das weiland der legendäre Baron von Frankenstein
aus den Teilen gestohlener Leichen zusammensetzte.
    Die
seltsame Gestalt verließ über den Beifahrersitz das Fahrzeug, hielt sich in
dessen Kernschatten auf und näherte sich mit etwas unsicheren Schritten, als
hätte sie getrunken, der hinteren Doppeltür, die den Laderaum versperrte. Der
Fahrer legte einen Riegel um und zog die gut geölte Doppeltür langsam nach
außen, so daß der Laderaum ihn dunkel wie ein Rachen angähnte.
    Unbeobachtet
in der stillen, abseits gelegenen Straße beeilte der rätselhafte Fahrer sich
nun, im Schutz der Ziegelsteinmauer weiterzukommen. Nach zehn Schritten neben
dem eisernen Tor machte der Bürgersteig einen scharfen Knick nach rechts.
    Hier
hinten erinnerte die Straße an das Milieu eines Industrieviertels.
    Ein
paar verkrüppelte Bäume am Straßenrand konnten das triste Bild nicht
vertuschen, das sich zu beiden Seiten der Straße ausbreitete.
    Heruntergekommene
Häuser, daneben ein verwitterter Lattenzaun, hinter dem eine Baufirma
angerostete Baukräne und Raupenschlepper abgestellt hatte. Unmittelbar neben
der Einfahrt zu diesem Gelände standen durchgerostete Öltonnen und lagen Eisenträger,
die bis in Höhe des Zauns reichten.
    Hier
gab es keine Wohnhäuser mehr. Kleine Handwerksbetriebe und am Ende der Straße
eine große, moderne Druckerei hatten sich etabliert.
    Hier
in dieser Seitenstraße zeigte sich auch, daß die Städtischen Behörden ihre
finanziellen Schwierigkeiten noch nicht überwunden hatten.
    Die
Ziegelsteinmauer, die das Gelände des Städtischen Leichenhauses umgab, zeigte
sich hier von Wind und Wetter angeknabbert. Vor geraumer Zeit schon

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