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1290 - Meisterwerk des Teufels

1290 - Meisterwerk des Teufels

Titel: 1290 - Meisterwerk des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es im letzten Augenblick geschafft hatten, zur Seite zu springen.
    Einer von ihnen richtete sich wieder auf. Er hatte es schwer, auf den Beinen zu bleiben, denn er schaukelte von einer Seite zur anderen. Er schoss auch nicht hinter uns her. Der Schock hielt ihn im Griff.
    Es gab noch einen zweiten Streifenwagen in der Nähe, das war mir nicht entgangen. Ich schaute nach links und sah ihn nicht mehr fahren. Er stand am Rande eines braun wirkenden Feldes. Die Besatzung musste alles mitbekommen haben, doch es traute sich keiner der Männer, den Wagen zu verlassen.
    Ferrano war wieder da. Jedenfalls lachte er. Es war eine gewisse Freude hervorzuhören. Seine Stimme hörte sich ebenfalls so an, als er mit mir sprach. »Du siehst, ich bin stärker.«
    »Ach ja? Das ist wohl der Wagen, der so ist.«
    »Nein, auch ich, denn wir sind eins, wenn du verstehst. Der Wagen und ich bilden eine Einheit.«
    »Okay. Und weiter?«
    »Man will ihn versteigern, wie ich hörte.«
    »Das stimmt.«
    »Ich kann es nicht zulassen. Ich will nicht, dass er in irgendwelche fremden Hände gelangt.«
    »Was willst du dagegen machen?«
    »Ich habe einen Plan.«
    »Dann höre ich ihn gern.«
    Wir unterhielten uns so locker, als würden wir auf einem Parkplatz stehen. Aber das war beileibe nicht der Fall, denn wir fuhren weiter durch das für Autos nicht eben geeignete Gelände, was dem Caddy abermals nichts ausmachte. Er nahm jeden Buckel und jede Unebenheit locker mit.
    Trotzdem hatte sich etwas verändert. Ich sah weitere Streifenwagen und entdeckte sogar zwei größere Fahrzeuge, in denen sich gut ein Dutzend Kollegen aufhalten konnten.
    Sir James hatte eine große Mannschaft auffahren lassen. Ein Entkommen war praktisch unmöglich, aber ich wusste auch, wozu dieses Fahrzeug fähig war. Dass die beiden Beamten nicht ums Leben gekommen waren, konnte man als einen glücklichen, aber auch als einen gelenkten Umstand ansehen. Ob dies so blieb, war die große Frage.
    »Ich habe anderes vor. Und ich weiß auch, wer du bist, Sinclair. Ich habe es bei unserem ersten Kontakt gespürt.«
    »Als das Bild verschwand, nicht wahr?«
    »Genau. Da wusste ich, wer mir auf den Fersen ist.«
    »Das hatte ich nicht vor. Ein Freund von mir wollte mich nur zur Versteigerung einladen, das ist alles.«
    »Und genau das will ich nicht!« zischte die Stimme.
    »Verstanden. Aber was genau willst du?«
    »Ich will, dass mein Wagen an eine andere Stelle kommt. Ich will ihn dort haben, wo auch ich begraben bin. Er soll so etwas wie mein Grabstein auf der Gruft sein, die ich mir schon vor Jahren gekauft habe. Da will ich ihn als Zeichen haben. Als Mittler zwischen dem Tod und dem Leben.«
    Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen. Aber ich hatte mich nicht verhört und fragte noch mal nach. »Äh… auf dem Friedhof etwa?«
    »Genau dort.«
    Manchmal weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Zum Lachen war die Lage zu ernst, und ich fragte mit leiser Stimme. »Willst du dort hinfahren?«
    »Das will ich.«
    »Gut. Aber…«
    »Ich kenne deine Gedanken, Sinclair. Ich weiß, was du sagen willst. Ich halte die Verbindung zwischen uns beiden. Ich weiß auch, welche Waffe sich in deinem Besitz befindet. Eines allerdings sage ich dir. Solltest du versuchen, sie einzusetzen, werde ich den Wagen zerstören und dich mit. Er wird sich in ein Flammenmeer verwandeln, aus dem es für dich kein Entrinnen gibt.«
    »Ja, das habe ich begriffen.«
    »Sehr gut, dann machen wir weiter. Es ist klar, dass deine Leute uns verfolgen. Deshalb wirst du dafür sorgen, dass sich die Verfolger zurückziehen.«
    »Toll. Und wie?«
    »Du rufst an.«
    »Wen?«
    »Den Verantwortlichen, verstehst du?«
    »Gut.«
    »Alle sollen sich zurückziehen. Ich will freie Fahrt bis zu meinem Friedhof haben. Ich werde den Wagen auf die Gruft fahren, und dort wird er bleiben. Sollte jemand versuchen, ihn zu stehlen oder einfach nur wegzufahren, wird er sterben. Dieser Cadillac wird das Andenken an einen großen Künstler, Zauberer und Magier sein. Das kann ich dir versprechen. Auch wenn du mich nicht kennst, John Sinclair, aber ich kenne dich, und du weißt selbst, dass die Grenzen manchmal fließend sind.«
    »Richtig. Aber du bist tot - oder?«
    »Ja, ich bin tot.«
    »Dann muss ich also nicht damit rechnen, dass ich dir als Zombie begegne.«
    »Nein, bestimmt nicht. Ich habe den Tod nur anders erlebt als die meisten Menschen.«
    »Alles klar und verstanden«, sagte ich mit leiser Stimme. »Nur eines stört

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