1290 - Meisterwerk des Teufels
Hubschrauber und ging zu Suko, der telefonierte. Es war zu hören, mit wem er sprach, nämlich mit Sir James.
»Sir, die beiden Piloten sind tot, und der Mörder hat das Weite gesucht.«
»Dann muss es jemanden geben, der geschossen hat.«
»Sicher.«
»Bestimmt nicht John Sinclair«, sagte der Superintendent. »Es gibt keine weiteren Meldungen. Momentan ist der Cadillac wie vom Erdboden verschwunden. Aber unsere Maschinerie läuft an. Inzwischen sind auch einige Mannschaftswagen unterwegs, damit der Wagen endlich gefunden und gestoppt werden kann.«
»Wir werden auch mit von der Partie sein.«
»Das heißt, Sie bleiben nicht am Tatort?«
»Nein. Der Caddy ist verschwunden. Wir haben hier viel freies Gelände. Sofern er nicht in einen versteckt liegenden Stützpunkt gelenkt wird, müssten wir ihn eigentlich finden. Es ist nur tragisch, dass wir nicht in der Lage sind, John Sinclair zu erreichen. Es gibt keine Verbindung zu seinem Handy.«
Sir James kam direkt zur Sache. »Was befürchten Sie, Suko?«
»Nicht das Schlimmste. Wir kennen John. So leicht lässt der sich nicht unterkriegen.«
»Gut, suchen Sie weiter.«
Suko steckte sein Handy weg. Er schaute Bill an, der mit wachsbleichem Gesicht neben ihm stand.
»Ich begreife es nicht«, flüsterte der Reporter. »Warum diese Grausamkeiten? Wer hat geschossen?«
»John bestimmt nicht.«
»Dann muss der Wagen noch einen Helfer bekommen haben«, sagte Bill. »Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.«
»Steig ein, Bill. Das hier überlasse ich den Kollegen.«
»Okay, und wohin wollen wir fahren?«
Suko hielt die Fahrertür auf. »Ich kann es dir nicht sagen, aber wir kriegen ihn. Das Netz zieht sich immer enger zusammen. Die Ausfallstraßen werden kontrolliert. Man wird uns Bescheid geben.«
»Und wie will man den Wagen stoppen?«, fragte Bill.
»Ich weiß es nicht…«
***
Wir fuhren wieder!
War es fahren, schweben, gleiten oder rasen? Ich konnte die Antwort nicht geben, denn hier kam alles zusammen. Bei diesem Fahrzeug wollte das Wohnzimmergefühl einfach nicht weichen. Es war wunderbar, dahin zu schweben, ich kam mir manchmal vor wie auf Wolke Sieben, und nur der Fleck am Fenster erinnerte daran, was passiert war. Dass jemand versucht hatte, die Scheibe einzuschlagen und ihm dies den Tod gebracht hatte.
Weg von der Straße! So plötzlich, dass ich zur Seite geschleudert wurde. Das Lenkrad drehte sich wieder nach links, und die Häuser malten sich jetzt an der rechten Seite ab.
Gas! Der Caddy bekam Tempo. Und das auf einer Strecke, die nicht glatt war. Mehr ein Feldweg glitt unter seinen Reifen hinweg. Es gab Buckel, Einbuchtungen, Rillen, denen das Auto nicht ausweichen konnte. Die Federung wurde strapaziert. Zugleich zeigte sie auch, was in ihr steckte, denn sie steckte alle Unebenheiten locker weg.
Ich hatte mein Kreuz noch immer nicht aktiviert. Eine innere Stimme hielt mich davon ab. Es konnte durchaus sein, dass diese Magie, die danach frei wurde, den Wagen zerstörte. Leider nicht nur ihn, sondern mich gleich mit. Obwohl ich in meinem Kreuz einen Schutz sah, rechnete ich damit, dass der Caddy möglicherweise in Flammen aufging, und einen solchen Feuerball würde auch ich nicht überleben.
Es musste so nicht zutreffen, aber es konnte sein. Da war mir das Risiko einfach zu hoch.
Die Umgebung hatte sich verändert. Es gab hier keine Felder mehr. Dafür natürliches Brachland. Bewachsen mit hohen Sträuchern, mit viel Gras und auch mit Bäumen, die es nicht geschafft hatten, ihre volle Größe zu erreichen. Wenn ich nach vorn schaute, sah ich in der Ferne die Umrisse von zwei hohen Schornsteinen. Ich wusste, dass sich dort ein Kraftwerk befand. Es lag noch einige Kilometer entfernt.
Aber wir waren nicht allein unterwegs. Auch andere Fahrzeuge durchfuhren das Gelände. Allerdings auf anderen Wegen, die dieses Brachland wie Arterien durchschnitten.
Streifenwagen!
Auf den Dächern drehten sich die Lichter, und wenn ich es mir genau anschaute, dann hatten sie die Umgebung bereits eingekreist. Für mich stand fest, dass Suko und Bill gehandelt hatten. Wahrscheinlich lief der Großeinsatz erst richtig an, denn es konnte sein, dass die Piloten vor ihrem Tod die Position durchgegeben hatten.
Ich wusste nicht, ob wir entdeckt worden waren. Jedenfalls blieben die Streifenwagen noch auf ihren Pisten und änderten nicht den Kurs, um in unsere Richtung zu gelangen.
Die Kälte neben mir war verschwunden. Ich konzentrierte mich auf die Kollegen,
Weitere Kostenlose Bücher