1290 - Stalker gegen Stalker
ESTARTU machte.
„Warum gehst du nicht weiter?" keifte die Stimme des Gnomen.
„Skorsh I!" Mermator hob warnend die Hand. „Hier beginnt mein intimer Lebensbereich.
Zu ihm hast du keinen Zutritt!"
„Ich weiß", sagte der Animateur. „Du brauchst das nicht tausendmal zu wiederholen.
Aber ich habe ein Recht, zu erfahr..."
„Du wirst hier vor dieser Tür warten und mich über jede Annäherung oder Bedrohung rechtzeitig informieren", schärfte der Schmächtige ihm ein.
„Jawohl, Chef!" gab Skorsh Iheraus, und seine Stimme klang mit einemmal gar nicht mehr keifend und schrill, sondern wohlklingend und ruhig. „Du kannst dich auf mich verlassen!"
Er klemmte sich den zu langen Schwanz unter den rechten Arm und ließ sich umständlich am Boden nieder. Er drehte den Kopf zur Seite und beobachtete, wie Mermator durch die Tür verschwand.
Mermator blieb stehen, bis der Türcomputer ihm anzeigte, daß die Tür zusätzlich verriegelt worden war. Er starrte auf die Wand mit den Möbeln davor. Für seine Verhältnisse wirkten die Konturen ein wenig unscharf, aber er wußte, daß dies an seinen empfindlichen Augen lag. Ein normaler Mensch konnte sehr wohl getäuscht werden.
Mermator strahlte den Erkennungskode ab. Augenblicklich erlosch die Projektion. Statt der Möbel und der Wand hatte der Mann jetzt einen Energieschirm und einen Transmitter vor sich. Die Säulen glühten, und eine ruhige Stimme verkündete, daß das Gerät betriebsbereit war. Es war auf seine spezifischen Schwingungen justiert und konnte allein von ihm benutzt werden.
Der Mann betrat das Feld und trat gleichzeitig aus dem Empfänger in eine kleine Kammer, aus der lediglich eine Tür hinausführte. Wieder öffnete sie sich von allein, und er befand sich in einer Art Korridor, von etwa vierzig Metern Länge und zwanzig Metern Breite. Mehrere Stangen liefen an der Decke entlang, und an diesen Stangen hingen in seltsamen Halterungen die Vertreter unterschiedlichster Spezies. Für einen Außenstehenden mochte der Eindruck entstehen, als handle es sich dabei um ein Leichenschauhaus.
Mermator steuerte eine Lücke in den Reihen in diesem seltsamen Mausoleum an. Er stellte sich vor die leere Halterung, diese öffnete sich und griff ihm unter die Arme. Der Körper wurde ein wenig angehoben, so daß sein Gewicht nicht mehr auf den Beinen lastete.
Etwas Unfaßbares geschah. Der Mann öffnete die Vorderseite der Kombination, die er trug. Darunter schimmerte die leicht behaarte Haut eines Menschen. Und dann entstand in dieser Haut ein Riß. Der Körper Mermators öffnete sich auf seiner ganzen Länge zwischen Hals und Becken. Dahinter glitzerte etwas, und dieses Etwas drängte hinaus ans Licht. Es besaß die Form eines fünfzig Zentimeter langen und an der dicksten Stelle zwanzig Zentimeter durchmessenden Eis. Es leuchtete silbrig im Licht der Deckenstrahler.
Es schwebte zur Seite und blieb ein paar Augenblicke vor dem erschlafften Körper Mermators hängen. Dann trieb es an den Körpern entlang bis zum vorderen Ende der ersten Reihe. Dort hing eine auffällige Gestalt, und das Ei umkreiste sie zweimal, ehe es anhielt.
Das Ei war der Vario-500. Bei ihm handelte es sich um einen terranischen Spezialroboter mit einer Hülle aus Atronital-Compositum. Sein Inneres war von siganesischen Wissenschaftlern entworfen und im Mikrobauverfahren hergestellt worden.
Er besaß inzwischen 867 Pseudo-Variable-Kokonmasken, in die er schlüpfen konnte. Seit neuestem war eine 868. dazugekommen, die von Stalker nämlich, in die er bereits mehrmals geschlüpft war.
„Argyris, wach auf!" sagte der Vario-500. Seine Stimme klang völlig anders als die Mermators. Für jede einzelne PVK-Maske besaß er eine eigene Stimmodulationseinheit.
Das Ei schlüpfte in die Öffnung des Kokons. Es verschwand hinter dem lebensecht wirkenden Material und fuhr die vier Teleskopglieder aus. Dann folgte der Ortungskopf von zehn Zentimetern Durchmesser. Die Öffnung am Bauch der Maske schloß sich, und nach wenigen Sekunden war nicht mehr zu erkennen, daß sich soeben noch eine Öffnung an dieser Stelle befunden hatte. Die Halterung senkte sich, und in die Gestalt kam Leben.
Anson Argyris, der Kaiser von Olymp, stapfte mit schweren Schritten auf die kleine Kammer zu, deren Tür noch immer offen stand. Über den Transmitter kehrte er in den möblierten Raum zurück, und nach kurzem Zögern trat der Kaiser hinaus auf den Korridor, wo Skorsh Iauf ihn wartete.
„Muß es wirklich sein?" fragte
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