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1295 - Der neue Sotho

Titel: 1295 - Der neue Sotho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufrichtete.
    „Seltsame Dinge geschehen im Raum Boldar", fuhr Ko fort. „Eine riesige Flotte sammelt sich. Wir selbst, Ijarkors Schiff und ich, sind im Augenblick noch zwölf Lichtminuten von dem Planeten entfernt. Mit Hilfe der Fernortung erkenne ich rund einhunderttausend Fahrzeuge im Orbit über Boldar. Die Sternschiffe der Ewigen Krieger sind darunter. Elf zähle ich insgesamt. Ich bewundere deine Intuition. Du hast recht: Großes ist im Gang.
    Alle Ewigen Krieger versammeln sich auf Boldar..."
     
     
    ROI DANTON
     
    Ich lag im Windschatten eines Felsbrockens und starrte in den klaren Nachthimmel empor. Der Wind machte ein hohles, raunendes Geräusch, als er um die Kanten der Sandsteinfelsen strich, aber er war nicht kräftig genug, um den schweren, grobkörnigen Sand der Wüste in Bewegung zu setzen. Es war erbärmlich kalt. Nur der kräftigen Kombination, die aus Virensubstanz bestand und noch von der LOVELY BOSCYK eigens für mich angefertigt worden war, verdankte ich es, daß ich mich einigermaßen behaglich fühlte.
    Das Bild, das sich dem Blick darbot, war verwirrend. Zehntausende glitzernder Lichtpunkte füllten das nächtliche Firmament. Sie waren alle in Bewegung, jedoch bewegten sie sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Es waren Raumschiffe, eine mächtige Flotte, die sich in den vergangenen Tagen über Boldar gesammelt hatte - zu einem Zweck, den uns bislang noch niemand verraten hatte. Die Geschwindigkeit, mit der sie durch den Himmel glitten, richtete sich nach der Höhe ihres Orbits. Je niedriger sie waren, desto rascher erschien ihre Bewegung. Es gab einige wenige, die völlig still standen. Sie befanden sich auf einer Synchron-Bahn und besaßen dieselbe Winkelgeschwindigkeit wie der rotierende Planet. Waichenom behauptete, es seien die Raumschiffe der Ewigen Krieger. Ich fragte mich, woher er seine Kenntnisse bezog. Wenn man ihn danach fragte, gab er ausweichende Antworten.
    Waichenom war der einzige, mit dem wir während der vergangenen Tage Kontakt gehabt hatten. Er war ein Elfahder. Die Elfahder fungierten üblicherweise als die Schildträger, die Feldherrn, die Generäle der Ewigen Krieger. Aber Waichenom hatte offenbar eine untergeordnete Stellung. Er war eine Art Faktotum. Für mich gab es keinen Zweifel, daß er Auftrag hatte, uns zu beobachten und dafür zu sorgen, daß wir keine Dummheiten machten.
    Wir - das waren Demeter, Jennifer Thyron, Ronald Tekener, die beiden Siganesen Susa Ail und Luzian Bidpott sowie meine Wenigkeit. Vor ein paar Tagen waren wir, von Siom Som kommend, durch das ESTARTU-Tor auf dieser gottverlassenen Welt angekommen.
    Ich kannte Bildberichte vom Mars, bevor dort die ersten menschlichen Siedlungen entstanden. Sprich einer von Einöde! Boldar hatte dem Roten Planeten noch einiges voraus.
    Die Luft war dünn und kalt. Die trübe rote Sonne brachte selbst am hohen Mittag nicht mehr als eine Art orangefarbener Dämmerung zustande. Das ESTARTU-Tor war beeindruckend, gewiß, aber es stand da in der Wüste wie ein Denkmal der Nutzlosigkeit, und die wenigen Gebäude, die sich zu seinen Füßen drängten, linderten das Bild der Trostlosigkeit nicht.
    Der hochtrabende Name: ESTARTU-Tor hatte Erwartungen in uns geweckt, die inzwischen nachhaltig enttäuscht worden waren. Befand sich auf dieser Welt womöglich der Sitz der rätselhaften Superintelligenz? hatten wir uns gefragt. Aber es gab auf Boldar von ESTARTU keine Spur, und Waichenom, dem wir mit unseren unablässigen Fragen auf die Nerven gegangen waren, hatte schließlich mißmutig geantwortet: „Auf Boldar sucht ihr vergebens nach ESTARTU. Wenn sie überhaupt noch existiert, hat sie ihren Sitz auf einer ganz anderen Welt."
    Natürlich waren wir verblüfft gewesen. Gab es einen Grund, an der Existenz ESTARTUS zu zweifeln? Waichenom hatte sich geweigert, mehr über dieses Thema zu sagen, und wir waren schließlich zu der Überzeugung gekommen, daß er uns nur aus Ärger auf diese Weise geantwortet hatte. ESTARTU, deren Spuren wir auf Schritt und Tritt begegneten, konnte nicht verschwunden sein. Sie mußte hier irgendwo leben, im Bereich des Dunklen Himmels, wie man den Kern der Überlappungszone der Galaxien Absantha-Gom und Absantha-Shad nannte. Von ESTARTU stammte die Technologie der Ewigen Krieger.
    Ijarkor hatte davon gesprochen, daß er ESTARTU aufsuchen wolle. Wie hätte jemand an ihrer Existenz zweifeln sollen?
    Nachdem wir also die Hoffnung auf eine baldige Begegnung mit der Superintelligenz fürs

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