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1295 - Der neue Sotho

Titel: 1295 - Der neue Sotho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würden.
    Dann kam der Augenblick, in dem Ko aus dem Psi-Raum auftauchte. Den schwarzen Hintergrund des Alls bedeckte eine riesige, leuchtende Spirale, die von einem Ende des Blickfelds bis zum anderen reichte und aus Hunderten von Milliarden Sternen bestand.
    „Es ist ein schönes Bild", sagte Ko feierlich. „Aber ich zeige es dir nicht um seiner Schönheit willen. Ich will dir nur sagen, daß wir innerhalb Psifunk-Reichweite sind."
    In den vergangenen Stunden war mein Verstand einigermaßen klar gewesen. Aber ich spürte, wie die Schatten der Verwirrung sich wieder näherten. Sie würden die Welt verdunkeln und mich in einen Zustand der Trance versenken, in dem ich Wirkliches und Unwirkliches nicht mehr voneinander unterscheiden konnte. Ich begriff, was Ko mir sagen wollte: Es war Zeit, eine Nachricht abzustrahlen.
    „Willst du, das ich es für dich tue?" fragte das Schiff.
    „Nein", wehrte ich ab. „Das ist meine Sache."
    „Der Sender ist bereit. Du kannst sprechen."
    Die Schatten griffen nach mir. Das Bild der Milchstraße flackerte, floß auseinander und wieder zusammen. Ausgerechnet jetzt mußte mir das passieren! Ich war zornig auf mich selbst. Die rechten Worte wollten mir nicht einfallen. Schließlich begann ich: „Hier Virenschiff... an alle Galaktiker... Hanse-Karawane... siebzig Schiffe unter Anson Argyris ... NGC drei sechs zwo sieben (war das richtig?)... durch weit überlegene ... gegnerische Flotte aus ESTARTU vernichtet..."
    Weiter kam ich nicht. Ich wußte nicht mehr, was ich sagte. Die Schatten der Verwirrung hatten mich in den Klauen.
     
     
    SOTHO TYG IAN
     
    Dem Gesetz des Kodex ist Genüge getan. Die Frevler sind bestraft. Nie mehr werden sie gegen die heilige Lehre des Dritten Weges sündigen können. Die Welt, auf der der falsche Sotho mir gegenübertrat, ist versiegelt. Mögen sie dort den Rest ihres Daseins verbringen, bis der Hunger sie tötet oder das natürliche Lebensende sie erlöst. Attar Panish Panisha, ich habe deinen Willen getan!
    Und die kleine Kosmokratin? Sie glaubt, sie könne mir entkommen. Sie meint, ich hätte sie nicht gesehen dort unten auf dem Höllenplaneten, von dem sie floh, kurz bevor ich ihn versiegelte. Ihr Ziel ist die Galaxis, die sie Milchstraße nennen. Sie wird die Völker, die dort leben, vor mir warnen wollen. Ich habe sie nicht wiederergriffen. Warum nicht? Sie entgeht mir nicht. In der Milchstraße werden unsere Pfade wieder aufeinandertreffen.
    Ich sah, wie sie noch einmal anhielt, um die Vorgänge auf dem Planeten der veränderlichen Sonne zu beobachten. Für sie muß es ausgesehen haben, als hätte ich die ganze Höllenwelt mitsamt den siebzig Schiffen darauf vernichtet.
    Darüber mag sie berichten, wenn sie die Milchstraße erreicht. Panik und Entsetzen werden mir den Weg ebnen.
    Das walte Oogh at Tarkan!
     
    ENDE

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