1296 - Intrigen zwischen den Sternen
Erste Terranerin Sheela Rogard auf. Er ließ sich zunächst über die Meinungsbildung des Galaktikums informieren, dann platzte er mit einer Neuigkeit heraus.
„Daß der TSUNAMI-Kommandant Jan van Fleet Mitglied der Sotho-Flotte ist", berichtete er, „war ja schon bekannt. Die Erkunderschiffe haben weiteres Material aus den internen Funkverkehren in NGC 5024 aufgenommen. Dabei hat sich eine weitere Überraschung ergeben. Hier!"
Er hielt der Ersten Terranerin zwei Bilder hin.
Sheela Rogard starrte nur kurz darauf.
„Ich kenne diese beiden nicht. Wer ist das?"
„Du mußt wissen", begann Adams etwas umständlich, „daß ich jeden Weg gehe, der der KH dient. Deshalb habe ich vor dem Start der Virenschiffe in den EXPLORER-Pulk Bullys vier Agenten eingeschleust. Ihre Namen sind Agid Vendor, Doran Meinster, Mirandola Cainz und Colophon Bytargeau. Die vier Hanse-Spezialisten hatten den Auftrag, vor Ort in ESTARTU neue Märkte zu erkunden. Allerdings habe ich bis heute von ihnen keine Nachricht erhalten, was aber nicht verwunderlich ist."
„Weiter!" drängte die Terranerin.
„Diese beiden Figuren sind Agid Vendor und Doran Meinster", sagte der Halbmutant.
„Und die Bilder stammen aus internen Funkverkehren der Sotho-Flotte."
„Das bedeutet", folgerte Sheela Rogard sofort, „daß im Gefolge des neuen Sothos nicht nur Besatzungsmitglieder der verschollenen TSUNAMI-Mannschaften zu finden sind, sondern auch Vironauten, die in Richtung ESTARTU geflogen sind. Wir wissen noch nicht genau, was sich dort alles ereignet hat, aber ein paar Dinge wurden doch bekannt.
Mit Srimavo, die leider noch nicht angehört werden kann, ist eine Siganesin namens Jizi Huzzel auf merkwürdige Weise nach Tahun gelangt. Ich weiß nicht, wo diese Frau jetzt steckt. Angeblich sucht sie nach einer seltenen Pflanze, die sie verloren hat. Aus ihrem sehr unvollkommenen und zum Teil widersprüchlichen Bericht ist jedoch zu entnehmen, daß die Dinge in ESTARTU nicht so friedlich verliefen, wie uns Stalker das glaubhaft machen wollte."
„Ich wundere mich in diesem Zusammenhang über noch etwas", hakte Adams ein.
„Warum hat keiner der Vironautenführer, Bully oder Roi oder Tek, etwas von sich hören lassen? Es wäre doch einfach gewesen, ein Virenschiff in die Milchstraße zurückzuschicken, damit wir informiert werden."
„Vielleicht hat man sie daran gehindert", überlegte die Erste Terranerin. „Vielleicht haben sie Schiffe auf die Reise geschickt, aber diese wurden abgefangen. Ich habe den klaren Eindruck, daß jemand in ESTARTU, vielleicht der neue Sotho, vielleicht ESTARTU selbst, versucht, jeden zu rekrutieren, der dorthin gelangt."
„Ein ungeheuerlicher Gedanke, der meinen immer drängenderen Verdacht bestätigt, daß ich Stalker doch weit mehr auf den Leim gegangen bin, als ich es je wagte zu glauben. Gibt es eine Spur von ihm?"
„Achtung! Hier Zentralkontrolle BERGEN", ertönte es, bevor die Frau antworten konnte.
„Raumschiff im Anflug. Es ist die ESTARTU Stalkers. Stalker hat bereits Kontakt aufgenommen. Er bittet darum, zu den Galaktischen Räten sprechen zu dürfen."
„Wenn man den Teufel nennt, kommt er gerennt", feixte Homer G. Adams. „Das paßt mir ausgezeichnet. Er soll erleben, wie sein lieber Gershwin heute über ihn denkt. Ihr habt sicher keine Einwände, wenn ich da ein Wörtchen mitrede."
„Natürlich nicht." Sheela Rogard wirkte mit einemmal sehr nachdenklich. „Mir fällt auf, daß Stalker es plötzlich sehr eilig hat, wieder mit uns zu sprechen, nachdem er sich sechs Tage in absolutes Schweigen gehüllt hat. Es liegt auf der Hand, was der Auslöser für diese Meinungsänderung ist - die Rede des neuen Sothos."
Pratt Montmanor, der erfahrene Ratsvorsitzende des Galaktikums, stellte in aller Eile ein Verhandlungsteam aus zwölf Ratsmitgliedern zusammen, die direkt mit Stalker sprechen sollten. Für die Ausarbeitung einer bestimmten Strategie fehlte die Zeit. Sheela Rogard gehörte zu dieser Gruppe ebenso wie Homer G. Adams und der Topsider Ikasar.
Der Empfang des Sothos fand in einem Nebenraum des Forums statt. Die übrigen anwesenden Galaktischen Räte konnten indirekt verfolgen, was sich dort abspielte und gegebenenfalls auch mit Fragen direkt Einfluß auf das nehmen, was entweder ein Gespräch oder eine Verhandlung werden würde.
Stalkers Auftreten war etwas ungewöhnlich. Er kam mit ausgestreckten Armen in den Saal und schwang eine großartige Begrüßungsrede. Ganz besonders herzliche Worte
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