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1296 - Intrigen zwischen den Sternen

Titel: 1296 - Intrigen zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gekleidet, um nicht als Upanishad-Schüler aufzufallen. Es bedeutete überhaupt kein Problem, nach den Angehörigen Deikes zu forschen. Es gab drei Familien dieses Namens in der Stadt. Zwei davon schieden bei den weiteren Nachforschungen aus, denn es handelte sich um alleinstehende Männer.
    Die Verwandten des Rainer Deike, die ich suchte, lebten weit außerhalb in einer Berggegend, die Soeremud genannt wurde.
    Ich mietete einen Gleiter und machte mich noch am gleichen Tag auf den Weg.
    Vielleicht konnte ich diese Aufgabe so schnell erledigen, daß mich van Fleet wieder mitnehmen konnte.
    Bei meinen Überlegungen ging ich davon aus, daß Jizi Huzzel hier auftauchen mußte.
    Sie würde den Angehörigen Deikes mitteilen wollen, daß dieser umgekommen war. Ganz sicher betrachtete sie das als ihre Pflicht.
    Der Berghof der Deikes lag schon oberhalb der Schneegrenze. Es handelte sich um einen typischen Ausflugsort für Wintersportler. Neben Skipisten entdeckte ich Rodel- und Eisbahnen. Etwas hinderlich war die relativ große Zahl von Besuchern, die ich feststellte.
    Ich quartierte mich erst einmal ein und forschte dann in der Hotelbar nach. Das Mädchen hinter der Theke entpuppte sich als Rainer Deikes Schwester. Scheinbar war die Siganesin noch nicht hier eingetroffen, denn als ich nach ihr fragte, wußte die Frau nichts damit anzufangen.
    „Eine alte Bekannte von mir", erklärte ich jovial. „Bitte laß mich wissen, wenn sie auftaucht."
    „Ich werde an dich denken", versprach die Frau. „Eine Siganesin haben wir schon lange nicht mehr hier gehabt" In der Nacht kamen mir Zweifel, aber am nächsten Morgen waren sie weggewischt, denn ein Gleiter kam aus dem Tal und brachte neue Besucher.
    Ich beobachtete die Ankömmlinge unauffällig und fragte mich, wo die kleine Frau stecken konnte und wie sie sich verhalten würde.
    Sie besaß einen eigenen kleinen Gleiter. Ich war mir sofort ganz sicher, als das unterarmlange Ding aus dem großen Gefährt glitt.
    Ich stellte mich in der Rezeption neben sie und hörte, wie sie sich vorstellte und darum bat, die Besitzer des Berghofs zu sprechen. Ein älterer Mann kam aus einer Hintertür.
    „Mein Name ist Jizi Huzzel", sagte der Winzling. „Ich komme von deinem Sohn Rainer.
    Kann ich dich allein sprechen?"
    „Von Rainer?" Die Augen des Alten leuchteten auf. „Gehen wir hinaus. Dort sind wir ungestörter als hier drin."
    Das kam meinen Plänen sehr entgegen. Ich folgte den beiden unauffällig, als er einen Hang erkletterte und sie ihm in dem kleinen Gleiter folgte. Ihre Worte waren kaum zu vernehmen, aber das war für mich auch nicht wichtig.
    Als Vollstrecker brauchte ich nur einen Ort, an dem es möglichst keine Zeugen gab. Sie bewegten sich plaudernd weiter, bis ein dichter Wald die Sicht zum Berghof versperrte.
    „... schlechte Nachricht", hörte ich die verstärkte Stimme der Siganesin. „Rainer lebt nicht mehr."
    Der Alte blieb starr vor Schreck stehen. Er faßte sich ans Herz und begann zu taumeln.
    Dann stürzte er in den Schnee.
    „Das habe ich nicht gewollt", rief die kleine Frau aufgeregt. „Warte! Beruhige dich. Ich hole Hilfe."
    Sie wendete ihr Schiffchen und kam genau in meine Richtung. Idealer hätte es gar nicht kommen können. Zwischen den Büschen konnte sie mich nicht entdecken. Ich zog meine Waffe und legte an.
     
    *
     
    Episode Comanzatara: Der Traum wird zur Wahrheit.
    Der Mann ist erschienen. Ich spüre seine Nähe. Er wartet auf Jizi.
    Es ist der richtige Ort. Der Ort, den ich schon auf Tahun gesehen habe, auf Tahun, wo ich mich wohl fühlen konnte.
    Ich weiß, daß ich nicht töten darf. Die Gesetze meines Volkes habe ich fast alle vergessen, aber dieses eine kenne ich noch genau.
    Es ist auch ein Frevel, töten zu lassen, aber ich habe keine andere Wahl.
    Er folgt ihr. Der andere Fremde ist krank. Sie weiß das nicht. Ich aber weiß, daß der alte Fremde nicht sterben wird. Und ich weiß, daß Jizi nicht sterben wird.
    Der Vollstrecker setzt seine Waffe an.
    Jetzt betätigt er den Auslöseknopf.
    Ich denke, daß das nicht sein darf.
    Mein ganzer Wille liegt in der Waffe.
    Sie explodiert mit einem Schlag und reißt den Mann hinfort.
    Ich habe getötet!
    Ich muß büßen, lange büßen.
    Ob ich dich dann wiedersehe, kleine Jizi?
    Ich weiß es nicht.
     
    ENDE

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