1296 - Intrigen zwischen den Sternen
Milchstraße abwenden. Ihr würdet in der Gunst ESTARTUS gleich mehrere Stufen überspringen, und unsere Freundschaft wäre unverbrüchlich für die Ewigkeit."
„Reden kann er", murmelte Adams der Ersten Terranerin zu. „Aber ob das alles so stimmt? Ich bezweifle es. Wir müssen uns beraten, bevor es zu einer überhasteten Abstimmung zu diesem Plan kommt." Und so geschah es.
7.
Stalker war mit Skorsh wieder an Bord seiner ESTARTU zurückgekehrt, denn es ließ sich nicht absehen, wie lange die Beratung des Galaktikums dauern würde. Diesmal tagten alle Räte in ihrer Gesamtheit unter dem Vorsitz Pratt Montmanors.
Die Sprechzeit wurde wegen der Dringlichkeit der Angelegenheit vom Ratsvorsitzenden auf zwei Minuten begrenzt. In der Praxis bedeutete das, daß jeder mehr oder weniger nur seine Meinung vortragen konnte. Schon bald zeichnete sich ab, daß dies zu keinem Beschluß führen würde.
Dann kam Homer G. Adams an die Reihe.
Der kleine, bucklige Mann, der schon in mancher Beziehung zu einer Symbolfigur geworden war, trat ans Rednerpult. Er erläuterte ohne Umschweife seine Ansicht: „Galaktische Räte, ich sehe, daß einige von euch geneigt sind, Stalkers Plan zu folgen.
Sein Plan bedeutet Krieg. Krieg ist schlecht. Ich habe diesen Fremden mehr als jeder andere Galaktiker studieren können. Ich sage euch, Stalker will uns nur für seine ganz persönlichen Zwecke benutzen. Ich habe von seinen Intrigen und Winkelzügen genug. Ich nehme an, daß der andere Sotho von der Macht ESTARTU gezielt als Gegenspieler aufgebaut wurde, ebenso wie Stalker selbst seine Aufgabe hat. Stalker soll das Gute verkörpern, Tyg Ian das Schlechte. Mit diesem primitiven Schachzug will man uns dazu verleiten, zu den Waffen zu greifen, damit die Mächte ESTARTUS einen Vorwand haben, mit Gewalt einzugreifen und uns auf den sogenannten Dritten Weg zu zwingen. Ich weiß nicht, ob ich alles ganz richtig sehe, aber im Grundprinzip liege ich ganz sicher richtig.
Denn das ist der Permanente Konflikt. Ich beantrage, dies sofort Stalker persönlich sagen zu dürfen. Und zwar hier vor dem Galaktikum. Ich bitte um Abstimmung."
Seinem Antrag auf Abstimmung wurde mit 332 gegen 61 Stimmen entsprochen. Und seinem Antrag, Stalker diese Vorhaltungen sofort machen zu dürfen, sogar mit 351 zu 32 Stimmen.
„Bittet Stalker zu uns", verkündete Pratt Montmanor. „Die Sitzung ist unterbrochen."
Wenige Minuten später betrat der Sotho die große Versammlungshalle. Wieder wurde er von Skorsh, der von einem Roboter getragen wurde, begleitet. Montmanor holte ihn vor das Rednerpult in die unmittelbare Nähe Adams'.
Auf ein Zeichen des Ratsvorsitzenden begann der Halbmutant zu sprechen: „Wir fordern dich auf, zu folgender Vorhaltung Stellung zu beziehen."
Und dann wiederholte Homer G. Adams haargenau die gleichen Worte, die er gegenüber dem Rat benutzt hatte.
„Wie könnt ihr zu einer derartigen Ansicht gelangen?" rief der Knöcherne entsetzt. „Das ist alles purer Unsinn. Mehr kann ich dazu nicht sagen."
Der Animateur stieß einen spitzen Schrei aus. Er wand sich aus den stählernen Klauen des Roboters, der verzweifelt versuchte, Skorsh zu halten.
Das kleine Wesen sprang auf den Tisch Pratt Montmanors und griff dort nach einem Mikrofonring.
„Sorgt dafür", kreischte Skorsh, „daß mich dieser Roboter in Ruhe läßt. Dann sollt ihr die Wahrheit erfahren."
„Dieser Ort wird nicht durch Gewalttätigkeiten entehrt", rief der Ratsvorsitzende. „Schafft diese Maschinen hinaus!"
Aus Bodenluken, die sich plötzlich öffneten, glitten in Paratronschirme gehüllte Kampfmaschinen. Sie schnappten sich Stalkers Roboter und beförderten ihn in Sekundenschnelle aus der Halle.
„Dann hört", geiferte der Animateur. „Dieser Kerl, der sich Sotho nennt", er deutete auf Stalker, „ist das hinterhältigste und gemeinste Produkt, das je existiert hat. Er hat seine Existenzberechtigung verwirkt, denn er ist die Unehrenhaftigkeit in Person, eine Ausgeburt an Feigheit, ein widerlicher Intrigant und ein schäbiger Versager. Er hat auf brutalste Art gegen die ehrenvollen Kodex-Gesetze verstoßen. Gershwin hat Teile der Wahrheit erkannt, aber er hat übersehen, daß Stalker in den letzten Atemzügen liegt.
Alles, was er anzuzetteln versucht, um euch ins Unglück zu stoßen, ist allein ein letzter Überlebensversuch."
Der Animateur machte einen Satz in Richtung des Sothos, der wie versteinert dem Geschehen folgte.
„Ich befehle dir, Versager
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