1298 - Atlantis-Vampire
waren sie mit dem Piloten Paolo Cotta und Bruder Anselmo zusammengetroffen, einem Mann, der für die Weiße Macht arbeitete und der so etwas wie einen Brückenkopf in Kalabrien darstellte.
Dass sie ins Schwarze getroffen hatten, dafür gab es einen perfekten Beweis, denn eine Erzfeindin, die blonde Bestie Justine Cavallo, war ebenfalls erschienen. Sie hatte sich an Paolo Cotta herangemacht, um sein Blut zu trinken und um ihn auf ihre Seite zu ziehen. Das hatten Suko und John Sinclair im letzten Augenblick vereitelt.
Beide wussten, um was es ging, und sie hatten sich abgesprochen. Die vier aus dem Blutsee mussten gefunden werden, bevor sie noch größeres Unheil anrichten konnten.
Leider hatte Suko eine Tat nicht verhindern können. Diese Gestalt war bereits auf Menschen getroffen, und wenn er daran dachte, dass es vier dieser Killer gab, wurde ihm übel.
Aber er war unterwegs, um sie zu finden. John Sinclair, Paolo Cotta und auch Bruder Anselmo waren im Kloster zurückgeblieben, weil sie auch dort mit weiteren Angriffen rechneten.
Der Pfarrer kehrte zu ihm zurück. Er hatte mit den Bewohnern des Dorfes gesprochen, doch seinem Gesicht war abzulesen, dass er keinen Erfolg erzielt hatte.
»Es tut mir Leid«, sagte er mit leiser Stimme. »Ich habe nichts in Erfahrung bringen können. Niemand hat etwas gesehen. Es gab keine sichtbaren Fremden hier in Bova, abgesehen von Ihnen und Ihrem Begleiter, Signore. Dass Sie hier pausiert haben, hat sich schon herumgesprochen.« Er lächelte. »Bei uns geht so etwas schnell.«
»Genau das weiß auch die andere Seite«, sagte Suko, »und sie hat sich deshalb zurückgezogen. Aber das heißt nicht, dass es so bleiben muss. Ein Anfang ist gemacht worden.«
Der alte Pfarrer erschrak. »Sie rechnen mit mehr Toten?«
»Leider.«
»Aber warum, Signore? Warum bringt man Menschen um? Wer tut so etwas? Und dann noch auf diese schreckliche Art und Weise. Wenn man mich gefragt hätte, ich hätte auf ein Tier getippt. Aber das ist es wohl nicht - oder doch?«
»Leider nein. Es ist ein Mensch. Oder was man so einen Menschen nennt. Ich kann es Ihnen nicht genau sagen, es ist fast unglaublich, aber Sie müssen eigentlich alles über Bord werfen, an das Sie bisher geglaubt haben.«
»Ich habe auch immer an IHN geglaubt.«
Suko wusste, was der alte Mann damit meinte und lächelte wissend. »Damit könnten Sie sogar richtig liegen.«
Der Pfarrer schaute auf den Toten, dessen Umrisse sich unter der Decke abzeichneten. »Und was können wir tun?«, flüsterte er. »Es wird doch weitergehen, denke ich.«
»Damit müssen wir rechnen. Aber die Leiche sollte schon hier vom Platz gebracht werden.«
»Dafür werde ich sorgen. Wir bringen den Mann in unser kleines Schauhaus.«
»Wie sieht es mit Verwandten aus?«
Sella nickte. »Das ist eine traurige Geschichte. Er lebte mit seiner Mutter zusammen. Der Vater starb vor zwei Jahren.«
»Weiß die Frau Beschied?«
»Ja. Und sie ist schreiend weggelaufen. Hat sich in ihrer Wohnung verkrochen, was ich verstehen kann. Ich werde zu ihr müssen, um ihr Beistand zu leisten.« Der Geistliche schüttelte den Kopf. »Jetzt bin ich schon zu einem Greis geworden, aber was ich hier am Ende meines Lebens erleben muss, ist unfassbar. Das Böse hat uns überfallen, weil die Hölle ihre Tore öffnete, um es zu entlassen. Kann man das so sagen?«
»Ich denke schon.«
»Und wie reagiert Bruder Anselmo?«
Suko räusperte sich. »Er denkt ebenso. Und wir sind gekommen, um das Böse zu stoppen.«
»Auf mich können Sie immer zählen«, sagte Luciano Sella mit zittriger Stimme.
»Das weiß ich.«
Der Geistliche schaute Suko an. »Aber wie wollen Sie es schaffen? Können Sie mir da etwas sagen? Wie wollen Sie dieses verdammte Phantom denn stellen?«
»Das weiß ich noch nicht. Erst muss es gefunden werden. Die Tragik ist ja, dass es noch drei Brüder hat. Sie sind zu viert. Sie sehen aus wie Menschen, aber es sind keine, auch wenn sie auf zwei Beinen herumlaufen. Es sind Mordmaschinen, und wahrscheinlich wollen sie das Blut der normalen Menschen trinken, nachdem sie so grauenhaft gewütet haben. Ich sage Ihnen das mit aller Deutlichkeit, damit Sie wissen, was noch auf Sie und die Leute hier zukommen kann.«
Der Pfarrer strich mit einer müden Bewegung über sein Gesicht. »O Himmel, wie soll ich den Menschen das denn beibringen? Wer wird mir glauben?«
»Jeder, Monsignore, nachdem er gesehen hat, was hier passiert ist. Die Bewohner von Bova wissen jetzt,
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