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1298 - Der Gorim von Aquamarin

Titel: 1298 - Der Gorim von Aquamarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mittelmeers aufwachsen. Mit schmerzhafter Deutlichkeit wurde Reginald Bull bewußt, daß er schon viel zu lange das Dasein eines Eremiten führte. Gesellschaft, ja. Er brauchte die Nähe einer Frau. Er brauchte sie dringend.
    Aber Lavoree war tabu. Lavoree gehörte zu Stronker Keen, und Stronker Keen gehörte zu Lavoree.
    „Ich möchte mal das Schiff hören", sagte er leichthin, was es zu der nicht vorhandenen Gorim-Station zu sagen hat."
    Lavoree ging nicht darauf ein, daß er das ebenso gut von seinem Quartier aus hätte tun können.
    „Fragen wir doch", meinte sie. „Vi, du hast gehört, was zur Debatte steht."
    „Ich kann dazu nichts beitragen", antwortete die Stimme des Schiffes. „Ich weiß nicht mehr, als ich vor fünf Stunden wußte."
    „Keinerlei Anzeichen?" fragte Bull.
    „Keines."
    „Wie war es auf Neu-Mliron? Die Gorim-Station war deaktiviert.
    Hättest du sie ausfindig machen können?"
    „Aus der Nähe, ja. Es gab noch schwache Reste von Streustrahlung."
    „Daß du hier auf Aquamarin keine Spur findest, könnte also damit zu tun haben, daß wir zu weit von der Station entfernt sind?"
    „Wo sollte die Station sein", sagte Lavoree, „wenn nicht auf diesem Kontinent? Sollen wir vielleicht im Wasser nach ihr suchen?"
    „Warum nicht?" antwortete das Schiff.
    Nach einer halben Stunde wurde Reginald Bull des Fragens und der unschlüssigen Antworten müde. Er verabschiedete sich von Lavoree. Unter dem offenen Schott sah er noch einmal zurück und faßte den Entschluß, das Eremitendasein bei nächster Gelegenheit an den Nagel zu hängen.
     
    *
     
    Die Sonne vertrieb die letzten Schwaden des Frühnebels, als das kleine Beiboot der EXPLORER sich über die Berge schob und in das tief eingeschnittene Tal hinabtauchte.
    Aus der Mitte des Tales wuchs ein Hügel bis zu einer Höhe von 150 Metern. Seine Form war unsymmetrisch, dabei von eigenartiger Regelmäßigkeit. Er stieg von Norden her sacht an, nach Süden dagegen bildete er einen abrupten, senkrechten Bruch. Die tropische Vegetation hatte längst auf dem Rücken des Hügels Fuß gefaßt. Die Detektoren signalisierten große Mengen metallischer Substanz. Sonst verriet nichts, daß der Hügel nicht natürlichen Ursprungs war.
    Reginald Bull sah sich um. Im Südwesten wies die Reihe der Berge eine flache Scharte auf, deren scharfkantige Ränder sich deutlich gegen den blauen Morgenhimmel abzeichneten. Bull verglich die Maße der Scharte mit den Dimensionen des Hügels und erkannte, was geschehen war.
    „Dort sind sie hereingekommen", sagte er. „Sie haben den halben Berg mitgenommen."
    „Sie? Wer sie?" fragte Fazzy Slutch, aber niemand achtete auf ihn.
    „Sieh den Fels", sagte Volcayr. „An manchen Stellen liegt er noch blank zutage. Die Neigung ist so stark, daß die Pflanzen sich dort nicht haben ansiedeln können. Es ist noch nicht allzu lange her, seit das Schiff hier notlandete."
    Der Elfahder hatte recht. Reginald Bull wußte nicht viel von den Witterungsverhältnissen der Wasserwelt. Aber anhand der Beschaffenheit des zutage liegenden Gesteins schätzte er das Alter der Scharte auf nicht mehr als zwanzig Standardjahre.
    Das Boot glitt über den schroffen Südhang des Hügels hinweg und senkte sich in die Tiefe. Von dieser Seite her war der künstliche Ursprung des Gebildes ohne weiteres erkennbar. Eine mächtige Wand aus dunklem Metall erhob sich aus der Tiefe des Dschungels. In die Wand eingelassen waren zehn trichterförmige Gebilde, jeweils zu fünft in zwei parallelen Reihen angeordnet. Die Trichter stellten ohne Zweifel einen Teil des Triebwerkssystems dar, aber es ließ sich nicht ohne weiteres erkennen, welches Antriebsprinzip das fremde Raumschiff verwendet hatte.
    Eine Einzelheit erregte Reginald Bulls besonderes Interesse. Die Gruppe der zehn Trichter war von einer metallenen Schürze umgeben, einem überaus stabilen Metallband, das den Umriß einer Ellipse mit den Achsen 350 und 100 Meter nachzeichnete. Die Höhe des Bandes betrug 15 Meter, seine Dicke mehr als zwei Meter. Es war ein äußerst massives Gebilde, und Bull zerbrach sich vergeblich den Kopf darüber, welchem Zweck es gedient haben mochte.
    Das Boot landete, nachdem es mit Hilfe der Desintegratoren unmittelbar am Fuß der schwarzen Metallwand eine ausreichend große Fläche von Vegetation gesäubert hatte.
    Reginald Bull und der Elfahder stiegen aus. Fazzy blieb an Bord, falls aus irgendeinem Grund ein Notstart erforderlich werden sollte.
    Bulls Blick glitt an der

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