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1298 - Der Gorim von Aquamarin

Titel: 1298 - Der Gorim von Aquamarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fing an, sich sicher zu fühlen.
    Über einem finsteren Tal begann Volcayr, die Flughöhe zu verringern. Die Orterantenne schwenkte nach unten und erfaßte ein metallenes Objekt, das auf der Talsohle ruhte. Ein orangerotes Licht blinkte in der Dunkelheit auf, erlosch und blinkte noch einmal.
    „Das ist Trak", sagte Volcayr. „Er läßt uns wissen, daß alles in Ordnung ist."
    Der Gleiter landete neben einem Raumboot, das die Form eines bauchigen Ellipsoids hatte. Es war fünfzehn Meter lang und fünf Meter hoch. An der dicksten Stelle des Rumpfes befand sich ein offenes Luk, aus dem matte Helligkeit schimmerte.
    Reginald Bull und der Elfahder stiegen aus. Während sie zum Boot hinübergingen, stieg der Gleiter wieder auf und verschwand in der Dunkelheit. Sie kletterten durch das Luk. Ein Schleusenschott öffnete sich vor ihnen. Sie gelangten in einen kleinen, mit bequemen Sitzmöbeln ausgestatteten Raum. Der Raum verjüngte sich in Bugrichtung, der äußeren Form des Fahrzeugs entsprechend. An der Vorderwand war eine Konsole montiert. Auf der Konsole lag ein pelziges Bündel von etwa zwanzig Zentimetern Durchmesser. Es bewegte sich nicht. Die schwarzbraunen Haare glänzten matt im Schein der Deckenbeleuchtung.
    Reginald Bull musterte das haarige Gebilde mit vergnügtem Schmunzeln.
    „Heh, Trak", sagte er. „Du brauchst dich nicht so zu stellen, als hättest du uns nicht gehört."
    Das Bündel schnellte auseinander. Ein winziges, rosafarbenes Gesicht kam zum Vorschein. Kleine, schwarze Augen leuchteten wie polierte Knöpfe. Die zwergenhafte Physiognomie wurde beherrscht von einer rüsselförmig ausgebildeten Schnauze. Das kleine Wesen sah, zumindest im Gesicht, einem terranischen Ferkel nicht unähnlich.
    „Trak nennt er mich einfach", protestierte eine dünne, aber schrille Stimme. „Als wäre es damit getan. Ich bin Trak, aus dem Volk der Ulupho, vom Stamm der Simmun, Mitglied der tapferen Sippe Oglof."
    „Und ich bin dein Freund, Reginald Bull."
    Trak richtete sich auf.
    „Du hörst dich so an, als hättest du schon mit Ulupho zu tun gehabt", sagte er.
    Da meldete sich Volcayr zu Wort.
    „Ich weiß, daß ihr euch miteinander bekannt machen müßt", sagte er. „Aber bedenkt, daß die Vileeyah nach uns sucht. Wir haben keine Zeit zu verlieren..."
    „Sprich kein weiteres Wort, verehrter Freund und Meister", rief Trak und fuhr aus seinem Pelzkleid ein dünnes, aber erstaunlich langes Ärmchen hervor. „Ich walte meines Amtes."
    Er hüpfte auf der Konsole herum und schrillte Befehle, die von den Audiosensoren aufgenommen, verarbeitet und an die Komponenten der Bootsmaschinerie weitergeleitet wurden. Das Triebwerk begann zu summen. Plötzlich aber hielt Trak mitten im Gehüpfe inne. Die schwarzen Knopfaugen blickten starr den Rüssel entlang, und das Zwergengesichtchen wurde mit einemmal ganz traurig. „Zu spät", sagte er. „Wir haben zu lange gewartet."
    Eine Reihe von Videoflächen war zum Leben erwacht, während Trak seine Befehle rief.
    Eine davon zeigte einen fetten, giftgrünen Orterreflex, der sich mit hoher Geschwindigkeit der Bildmitte näherte.
    „Ein Gleiter", sagte Volcayr ruhig. „Diesen einen brauchen wir nicht zu fürchten. Aber wenn wir uns gegen ihn wehren, rufen wir die gesamte Streitmacht der Vileeyah auf den Plan."
    Er wandte sich an Trak.
    „Mach weiter", trug er ihm auf. „Start wie üblich."
    Wie gebannt blickte Reginald Bull auf den grünen Reflex. Es war nicht zu erkennen, ob das Boot ein Schirmfeld besaß. Jeden Augenblick rechnete Bull damit, den grünen Lichtpunkt sich aufblähen zu sehen. Das würde in dem Augenblick geschehen, in dem er das Feuer eröffnete.
    Das Summen des Triebwerks wurde lauter. Es gab einen sanften Ruck, als das Boot sich vom Boden löste.
    „Heilige Jungfrau von Guadalupe!" gellte eine kreischende Stimme in den Empfängern des SERUNS. „Nicht ohne mich! Wartet eine Sekunde!"
    „Stop!" rief Reginald Bull. Er stieß ein ärgerliches Lachen hervor. „Das ist kein Vileeyi.
    Es ist einer von meinen Narren."
     
    5.
     
    Der Zwischenfall war nicht bemerkt worden. Über den Bergen blieb es still. Die Vileeyah hatte Fazzy Slutchs Spur nicht aufgenommen. Das Boot startete mit mehrminütiger Verspätung. Fazzys Mietwagen war instruiert worden, erst nach Ablauf einer Stunde wieder zur Stadt zurückzukehren.
    Inzwischen strebte der Betrieb auf dem Raumhafen seinem Höhepunkt entgegen. Eine Raumfähre nach der anderen startete, mit Touristen und sonstigen

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