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1298 - Der Gorim von Aquamarin

Titel: 1298 - Der Gorim von Aquamarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seiner überlegenen Geschwindigkeit einfach hinter sich zu lassen. Gegenüber den Tagen, in denen die EXPLORER sich mühsam einen Weg nach Bonfire bahnte, war die Situation wesentlich verbessert. Keiner wußte einen Grund dafür, aber jeder nahm es gerne hin.
    Irmina Kotschistowa war aus der ÄSKULAP zum Vorschein gekommen. Sie hatte ein neues Verfahren entwickelt, mit dem die Produktion von Antiserum intensiviert werden konnte. Staunend hörte sie Reginald Bulls Bericht über die Ereignisse auf Bonfire. Die Eröffnung, daß es nur Atlan gewesen sein könne, der Volcayr als Gänger des Netzes auf Neu-Mliron begegnet war, erweckte auch bei Irmina, bei Lavoree und Stronker Keen ungläubiges, fassungsloses Staunen.
    Volcayrs Raumboot war von der EXPLORER an Bord genommen worden. Der Elfahder und Trak, sein zwergenhafter Gefährte, gehörten seitdem zur Besatzung des Virenschiffs.
    Trak hatte der Seele des Schiffes die Koordinaten der namenlosen Sonne bekanntgegeben, deren zweiter Planet die Welt Aquamarin war.
    Die EXPLORER erreichte den Treffpunkt innerhalb weniger Stunden. Angesichts der geringen Gefahr, die von den Raumschiffen der Leibgardisten drohte, verzichtete Reginald Bull darauf, das Virenschiff den energiereichen Partikelströmen und Magnetfeldern der glühenden Sonnenkorona auszusetzen und schlug statt dessen einen engen Orbit um das planetenlose Gestirn ein.
    Die LIVINGSTONE erschien 25 Stunden später. Siebzig Männer und Frauen gingen an Bord der EXPLORER und bemühten sich, in ihren früheren Unterkünften so rasch wie möglich wieder heimisch zu werden. Reginald Bull wechselte zur LIVINGSTONE über und hatte mit Jas-Tenn eine einstündige Besprechung.
    Von Bonfire gab es nichts Neues zu berichten. Die LIVINGSTONE hatte die Starterlaubnis ohne weiteres erhalten. Von einer Verfolgung durch Raumschiffe der Gardisten hatte der Ara unterwegs nichts bemerkt.
    „Sie haben anderes zu tun", sagte Jas-Tenn. „Die Gerüchte verdichten sich. Irgendwo im Dunklen Himmel, auf einer Welt namens Boldar, findet ein größeres Ereignis statt. Man spricht von einer Zusammenkunft aller zwölf Ewigen Krieger. Eine riesige Flotte ist angeblich über Boldar zusammengezogen worden. Da haben die Gardisten Besseres zu tun, als nach einem einzelnen Virenschiff zu jagen."
    Das, vermutete Reginald Bull, war die Erklärung. Wenn es ihnen gelang, nach Aquamarin vorzustoßen, solange die Zusammenkunft auf Boldar andauerte, waren sie fürs erste in Sicherheit. Was danach geschah, würde die Zeit weisen. Er dachte an Roi Danton und Ronald Tekener, an Jennifer Thyron und an Demeter. Volcayr hatte ausgesagt, sie seien vom Königstor im Siom-System in den Dunklen Himmel abgestrahlt worden. Befanden auch sie sich jetzt auf Boldar? Und Veth Leburian und Srimavo?
    „Unsere drei Cappins befinden sich im Zustand höchster Erregung", fuhr Jas-Tenn fort.
    „Für sie steht fest, daß die Flotte über Boldar zusammengezogen wird, weil man eine Invasion ihrer Heimatgalaxie plant. Ich kann sie nicht mehr zurückhalten. Ich kehre von hier auf dem schnellsten Weg nach Gruelfin zurück."
    „Du siehst nicht aus, als täte dir das leid", schmunzelte Bull.
    Jas-Tenn hob die Schultern.
    „Es tut mir nicht leid", sagte er. „Warum sollte ich dir etwas vormachen? Die Cappins beeindrucken mich. Sie lieben die Unabhängigkeit und die Freiheit. Sie haben ein mächtiges Sternenreich auf die Beine gestellt - zum zweiten Mal, wohlgemerkt! Sie haben eine anspruchsvolle Kultur entwickelt, und ihre Technologie kann sich überall sehen lassen. Wenn ich dazu beitragen kann, die Cappins vor dem Kriegerwahnsinn zu bewahren, dann will ich es gerne tun. Und ebenso wie ich empfindet die gesamte Mannschaft dieses Schiffes."
    Reginald Bull schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.
    „Du tust recht", sagte er. „Wir sind ausgezogen, um die Wunder des Universums zu bestaunen. Aber kaum waren wir unterwegs, da erkannten wir, daß das denkende Wesen Verpflichtungen hat, denen es sich nicht entziehen kann. Der Widerstand gegen den Irrsinn ist eine davon. Ich wünsch' dir Glück auf den Weg, Bruder. Und wenn alles gut geht, sehen wir uns in ein paar Jahren in der Milchstraße wieder."
    Sie reichten einander die Hände. Eine Stunde später setzten die beiden Raumschiffe ihre Triebwerke in Gang und trennten sich voneinander. Jedes ging seinen eigenen Weg.
     
    *
     
    Bonfire war ein treffender Name gewesen, Aquamarin war es in noch höherem Maß. In hellem, leuchtendem

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