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1298 - Der Gorim von Aquamarin

Titel: 1298 - Der Gorim von Aquamarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Neugierigen beladen, und nahm Kurs auf das eine oder andere Orbitalniveau, auf dem die abflugbereiten Raumschiffe warteten. Das Boot fädelte sich unbemerkt in den Verkehrsstrom ein. Das Manöver war gelungen. Hier draußen im Raum hatte die Vileeyah keine Macht mehr.
    Reginald Bull hielt mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. Er hielt Bonifazio „Fazzy" Slutch eine Standpauke, wie dieser sie sein ganzes Leben lang noch nicht zu hören bekommen hatte. Von Verantwortungslosigkeit war darin die Rede und von Leichtsinn. „Für einen, der soviel Angst um die eigene Haut hat, gehst du ziemlich leichtfertig mit der Haut anderer um", hieß es an einer Stelle.
    Fazzy ließ das Donnerwetter schweigend über sich ergehen. Als Reginald Bull sich den Zorn von der Seele geredet hatte und schwieg, weil ihm die Worte ausgegangen waren, brachte er sogar noch ein fröhliches Grinsen zustande.
    „Recht hast du", sagte er, nicht sonderlich zerknirscht. „Ich bin all das, was du mich genannt hast, und wahrscheinlich sogar Schlimmeres. Ich hätte uns alle um ein Haar ans Messer geliefert. Aber man muß auch sehen, daß die Sache letzten Endes gutgegangen ist. Niemand ist mir gefolgt. Keiner hat das Boot entdeckt, und wir sind auf dem Weg in die Sicherheit. Der Unsinn hat sich also gelohnt. Und was mich angeht: Ich bin heilfroh, daß ich wieder bei dir bin."
    Was blieb da Reginald Bull noch anderes übrig, als auch den Rest seines Ärgers zu vergessen. Er ballte die Rechte zur Faust und versetzte Fazzy einen freundschaftlichen Knuff zwischen die Rippen.
    „Das nächstemal", lachte er und tippte sich gegen die Stirn, „strengst du den Apparat da oben ein bißchen mehr an."
    „Apropos nächstes Mal", sagte Fazzy und wurde unvermittelt ernst. „Es kann sein, daß du mir noch einmal die Leviten lesen mußt. Ich habe nämlich mit Jas-Tenn verbindlich vereinbart, daß du die siebzig Mann der EXPLORER wieder an Bord nehmen wirst."
     
    *
     
    Reginald Bulls Miene erstarrte zu einer Maske absoluter Verständnislosigkeit.
    „Du hast was!" bellte er.
    Fazzy hob abwehrend die Hände.
    „Langsam, langsam!" rief er beschwörend. „Nicht gleich aufregen! Es läßt sich alles so einrichten, daß für keinen der Beteiligten ein zusätzliches Risiko entsteht."
    „Das möchte ich gern hören", knurrte Bull.
    „Gut." Fazzy schien erleichtert. „Sobald die EXPLORER aufbricht, wird die Vileeyah erkennen, daß sie an der Nase herumgeführt worden ist, nicht wahr?" Bull nickte kurz, und Fazzy fuhr fort: „Von da an wird die LIVINGSTONE für Ayannehs Agenten uninteressant sein. Sie beobachteten das Schiff schließlich nur, weil sie annahmen, du würdest eines Tages wieder an Bord gehen. Die LIVINGSTONE wird also ganz nach Lust und Laune starten und Bonfire verlassen können. Soweit alles klar?"
    Reginald Bull nickte abermals.
    „Die EXPLORER auf der anderen Seite muß sich vor den Gardisten in acht nehmen, sobald sie sich in Bewegung setzt", sagte Fazzy. „Am besten bist du beraten, wenn du die Lage eine Zeitlang sondierst und dich dann in den Ortungsschatten einer Sonne begibst.
    Das ist nichts Neues für dich."
    „Stimmt", brummte Bull. „Und was weiter?"
    „Ich nenne dir die Sonne", erklärte Fazzy voller Eifer. „Du brauchst dich nicht länger als zwei Tage dort aufzuhalten. Innerhalb dieser Frist stößt nämlich die LIVINGSTONE zu uns. Wir nehmen die siebzig Mann an Bord und - ab geht die Post!"
    Erwartungsvoll sah er Reginald Bull an und suchte in seiner Miene nach Hinweisen, wie die Reaktion ausfallen würde.
    „Das läßt sich machen", antwortete Bull nach kurzem Überlegen. „Es ist keine Gefahr dabei, und zwei zusätzliche Tage hätten wir wohl ohnehin opfern müssen." Fazzy Slutchs erleichterter Seufzer kam von Herzen. „Aber eines sage ich dir", fuhr Bull ihn an: „Wenn du noch einmal leichtfertig ein solches Versprechen abgibst, drehe ich dir eigenhändig den Hals um!"
     
    *
     
    Die Sonne lag abseits des Kurses, den die EXPLORER hatte einschlagen wollen. Aber bei der Geschwindigkeit, die das Virenschiff zu entwickeln vermochte, spielte das kaum eine Rolle. Auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt spähten die Sonden der EXPLORER den Psiraum aus. Hier und da ließ sich eines der halbkugelförmigen Graven-Schiffe der Leibgarde des Kriegers sehen. Aber wenn es überhaupt zu einer Verfolgung kam, dann wurde diese nur halbherzig betrieben, und es fiel dem Virenschiff nicht schwer, die Verfolger entweder abzuschütteln oder dank

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