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1299 - Im Garten der ESTARTU

Titel: 1299 - Im Garten der ESTARTU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Gezeter der Baumbewohner an - eine Horde pelziger Vierhänder brach aus dem Geäst hervor, schwang sich über die Aste und verschwand wieder im Dickicht, und den exotischen Affchen folgte ein Vogelschwarm, der sich wie eine bunte Staubwolke in den Himmel der Lichtung erhob und verschwand. Als Roi und Ron von ihrer Runde zum Tropenwald zurückkamen, tauchte dort ein achtbeiniges Tier auf. Es hatte ein gestreiftes Fell, war groß wie ein Pferd und sah wie ein Mittelding zwischen Kamel und Lama aus. Sie erkannten es sofort anhand der Beschreibung, die sie von Irmina Kotschistowa erhalten hatten. „Schutzschirm einschalten!" rief Ron. „Das ist einer der Achtbeiner, die Irmina auf Urdalen in der Galaxis Erendyra entdeckt hat." Roi hatte das Tier im gleichen Moment einer sofortigen Überprüfung unterzogen. Als es nun das Maul aufriss und seinen Atem in ihre Richtung ausstieß, nahm er eine Luftprobe. per SERÜN lieferte das Ergebnis in Sekundenschnelle. „Tatsächlich!" rief Roi aus. „Der Atem des Tieres enthält Peptide von der Art der Kodexmoleküle, wie Irmina schon auf Urdalan herausgefunden hat. Es scheint, dass wir uns für die Dauer unseres Aufenthalts in freiwillige Quarantäne begeben müssen, wollen wir nicht zu Kodextreuen werden." Ronald Tekener schüttelte den Kopf. „Die Atmosphäre ist zwar mit diesen Molekülen gesättigt, aber irgend etwas stimmt mit ihnen nicht", sagte er nachdenklich. „Ich habe auch eine Probe genommen und lasse eine eingehendere Analyse machen. Solange das Ergebnis nicht feststeht, sollten wir von unseren eigenen Luftbeständen zehren."
    „schade", stellte Roi fest. „Man merkt erst im direkten Vergleich, wie stickig SERUN-Luft eigentlich ist."
    „Warum dieser Aufruhr?" erkundigte sich Srolg, als sie zur Luft schleuse des Beiboots zurückkamen; Ijarkor hatte sich noch immer nicht vom Fleck gerührt und blockierte mit seinem Kampfgefährt das Schott. Plötzlich schoss er aus dem Stand mit geradezu wahnwitziger Beschleunigung ins Freie und auf den Tropenwald zu - und der Wald wich vor ihm zurück. Die Bäume schienen blitzartig zu welken, zu schrumpfen, ihre Formen zerschmolzen geradezu, und eine zehn Meter breite Schneise bildete sich. Als Roi vor sie hintrat, stellte er fest, dass sich diese Straße kilometerweit dahinzog. Sie reichte bis zum Horizont, und Ijarkor war in der Ferne entschwunden. „Wollt ihr diesen Weg nehmen?" bot Srolg ihnen an. „Macht euch keine Sorgen, der Krieger kann nichts zerstören, was ESTARTU erschaffen hat. Ijarkor wird bald wieder zurückkehren." Noch während des Sprechens war Srolg auf Veth Leburian geklettert und saß nun in seinem Nacken, seine dünnen Beine hingen links und rechts über die Schultern, sein Knorpelschwanz trommelte gegen Veths Rückentornister. Der Mlironer hatte nur eine kurze. Abwehrbewegung gemacht, ließ sich nun aber von dem Animateur reiten. „Wohin gehen wir?" erkundigte sich Ronald, während er gleichzeitig die laufenden Ergebnisse der Luftanalyse seines SER UNS registrierte. „ESTARTU hat für euch Quartiere vorbereitet", antwortete Srolg. „Ihr werdet euch dort wohl fühlen.
    Euch steht eine dienstbeflissene Dienerschar zur Verfügung, und für euer leibliches Wohl werden die Gärtner sorgen. Übrigens, auch ich bin einer der Gärtner im Garten der ESTARTU."
    „Wann können wir mit ESTARTU verhandeln?" fragte Veth, ohne sich seinem Reiter zuzuwenden. Er hielt die Augen wachsam geradeaus. „ESTARTU steht euch jederzeit zur Verfügung, den ganzen Tag lang", erklärte Srolg. „Und nachts auch?" fragte Veth. „Im Garten der ESTARTU gibt es keine Nacht", antwortete Srolg. Veth blieb abrupt stehen. Erst als der Animateur mit der knochigen Ferse ungeduldig auf seine Brust trommelte, setzte sich der Mlironer wieder in Bewegung. „Ich denke nicht, dass wir den ganzen Tag lang hier bleiben werden", sagte Veth mit drohendem Unterton. „Das wäre demnach eine Ewigkeit."
    Srolg begann schrill zu lachen und trommelte vor Vergnügen mit Händen und Füßen auf seinen Träger ein, den Knorpelschwanz stellte er dabei steif in die Höhe, nur das Ende vibrierte dabei. Wie die Klapper einer Klapperschlange! dachte Roi. „Die Luft ist rein", erklärte Ron, nachdem er das Abschlussergebnis der Analyse vom SERUN bekommen hatte. „Die Peptide in der Atmosphäre haben keinerlei schädigende Wirkung auf den menschlichen Organismus. Die Moleküle sind noch keine Kodexträger, man könnte sagen, dass sie noch nicht kodiert

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