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1299 - Im Garten der ESTARTU

Titel: 1299 - Im Garten der ESTARTU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gespeichert. So ist der Kreislauf. Aber wie sorgt man für die Weiterentwicklung, nach Art einer Aufwärtsspirale - und nimm nur die Doppelhelix des Moralischen Kodes als Beispiel, Jenny! - wie entgeht man der Stasis, wie entgeht man der Entropie?
    Durch Kampf! Durch Kampf in all seinen Spielarten! Ohne dieses elementarste Naturgesetz gäbe es keine Evolution. Und ich sage dir, Jenny Ron, Roi, Veth, Chip, Susa, Luzian dies ist wahrscheinlich DAS GESETZ überhaupt. Die Kosmokraten hätten die Antwort auf die dritte ultimative Frage vielleicht längst schon bekommen, wenn sie nur gewollt hätten. Aber glaube mir, Jennyronroivethchipsusaluzian, die Kosmokraten wollen eine Antwort haben, die ihnen ins Konzept passt. Sie wollen DAS GESETZ aufheben und ein anderes GESETZ initiieren, um die Welt diesseits der Materiequellen nach ihren Vorstellungen zu verändern...
    Jenny riss sich mit einem Schrei aus diesem suggestiven Traum. Sie war schweißgebadet. Sie griff nach dem Zellaktivator, den sie für die Dauer der Schlafperiode abgelegt hatte, und genoss seine regenerierende Wirkung. Was für ein Traum! Was für ein Spott-Traum! Falls dieser Begriff in noch keinem Sprach-Computer gespeichert war, wollte sie ihn hiermit prägen. Der Traum war eine einzige Verhöhnung all dessen, woran sie glaubte, woran jeder Mensch, jeder Galaktiker glaubte. Es war die Auslegung aller Werte durch die Brille des Permanenten Konflikts. Was war ESTARTU nur für eine Superintelligenz!
    Diese Frage stellten sich auch die anderen, die als Besucher ins System der grünen Sonne gekommen und diesen Traum aufgezwungen bekommen hatten. Nur Ijarkor war diese Lektion erspart geblieben. Als Vertreter des Permanenten Konflikts hatte er diese Lehre seit Jahrzehntausenden intus. Er brauchte nur gelegentlich eine Auffrischung. Er würde sie bekommen. Denn darum war er hier. ESTARTU würde mit vielen kleinen Animateur-Händchen ins bodenlose Füllhorn greifen und jedem die Medizin verabreichen, die er benötigte.
    3. „Dies ist der Garten der ESTARTU", verkündete Srolg. „Dies Paradies ist kein Schein. Ihr könnt die Blumen pflücken, euch an ihrer Schönheit und an ihrem Duft erfreuen. Ihr könnt die Tiere fangen und ihr Zutrauen gewinnen. Aber bedenkt stets eines: ESTARTU lebt in jeder Pflanze, in jedem Tier. Wie ihr zu den Kreaturen seid, so seid ihr zu ESTARTU." Roi Danton und Ronald Tekener verließen das Beiboot und traten auf die Lichtung hinaus, die sich in jede Richtung an die fünfzig Meter erstreckte. Sie kamen sich in ihren SERUNS eingeengt vor. Es drängte sie, sich von diesen Korsetten zu befreien. Aber die Vorsicht, das Misstrauen gegen das Fremde überwog. Noch wussten sie nicht, was sie in diesem „Garten" erwartete.
    Veth Leburian folgte ihnen zögernd. Nur Ijarkor blieb, in seine Kriegerrüstung vermummt, in der Schleusenkammer des Beiboots zurück. Sie hörten ihn über Sprechfunk murmeln: „Ich erinnere mich nicht, jemals hier gewesen zu sein. Wie kommt das? Ich bin doch von Anfang an dabei. Seit der Geburtsstunde des Ewigen Kriegers bin ich einer der Zwölf!"
    Roi 'Und Ron umrundeten das Beiboot. Es war jenseits der wie gewachsenen Lichtung von Wald umgeben. Aber Wald war hier nicht gleich Wald. In der einen Richtung erkannten sie tropische Pflanzen und Bäume, und von dort drang eine Kakophonie aus unzähligen Tierstimmen zu ihnen. An den Tropenwald grenzte ein Farnhain, Farne in Reih und Glied, in strenger Linie, gleichsam wie eine Farnkultur. Dort war es still, kein Tierlaut drang zu ihnen. Nur einmal raschelte es zwischen den Wedeln, und sie glaubten, eine humanoide Gestalt in dem Licht- und Schattenspiel des gefächerten Grüns zu entdecken. Wie ein Spuk verschwand - die Gestalt aber sofort wieder. Daneben gab es einen Wald aus knorrigen Laubbäumen, deren Stämme von dichtem Gestrüpp umsäumt wurden. An diesen grenzte ein Mischwald, dann folgten Nadelbäume, deren Äste sich schon dicht vom Boden aus den dicken, harzigen Stämmen in alle Richtungen reckten. Der Nadelwald wurde von Urwaldriesen abgelöst, deren Stämme manchmal so dick waren, dass zehn Ertruser sie nicht umfassen konnten; und ihre Wurzeln stemmten sich wie die Leiber von Riesenschlangen aus dem Boden, bildeten so hohe Torbögen, dass jeder Haluter in aufrechter Haltung hindurchschreiten konnte. Durch das satte Grün schimmerten bunte Farbkleckse von Blüten. In den dichten, undurchdringlichen Baumkronen war ein beständiges Rascheln, manchmal hob ein Gekreische

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