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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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die durch den Einfluss eines Dämons Wahnvorstellungen anheim gefallen war, auch in der Sunnydale High beinahe stattgefunden hätte.
    Buffy fand ihren verlässlicher Ratgeber mit dem Rücken zu ihr an dem Tisch in der Mitte des Raumes sitzend. Er war so in die Lektüre eines alten Wälzers vertieft, dass er ihre Anwesenheit nicht einmal bemerkt hatte.
    Sie hielt auf der Schwelle inne, überwältigt von einem tiefen Gefühl der Zuneigung, das sie ihm nicht zu zeigen vermochte. Vielmehr trennte sie eine brüchige Fassade aus Verweigerung und Gleichgültigkeit angesichts eines strapaziösen Trainings- und Arbeitsprogramms.
    Nicht, dass Giles es leichter hatte. Abgesehen davon, dass er in einer Familie der Wächter geboren worden war und sein Leben ebenfalls nicht frei hatte gestalten können, war er gezwungen gewesen zu improvisieren und seine britisch humorlose Strenge zurückzunehmen, seit er ihr als Wächter zugeteilt worden war.
    Anders als Kendra und Faith, die beide für die Jagd gelebt hatten - Kendra wegen ihres ausgeprägten Pflichtgefühls, Faith, weil es ihr Spaß machte, Vampire auszurotten - weigerte sich Buffy, ihr ganzes Leben als gewöhnlicher, stets verwirrter, leidender Teenager aufzugeben, was Giles Aufgabe, sie funktionstüchtig und am Leben zu erhalten, noch zusätzlich erschwerte.
    »Hast du Sorgen, Buffy?« Giles drehte sich auf dem Stuhl um und spießte sie förmlich mit seinen forschenden Blicken auf.
    Obwohl sie erschrocken war, blieb sie ruhig. »Haben Sie Augen am Hinterkopf, Giles? Das haben Sie mir allerdings verheimlicht.« Während sie sich die Tasche über die Schulter warf, schlenderte sie zu seinem Tisch hinüber und nahm auf einem Stuhl Platz. »Aber ich habe so etwas schon vermutet.«
    »Nur mein sechster Sinn.« Giles nahm die Brille ab und rieb sich die Augen. »Durchaus nützlich, wenn man stets damit rechnen muss, dass Gefahr aus dem Hinterhalt lauert.«
    »Ich lauere nicht.«
    »Ja, nun.« Giles setzte die Brille wieder auf und starrte sie erneut durchdringend an. »Aber etwas macht dir Sorgen.«
    »Mir? Sorgen?«, fragte Buffy mit einem kurzen Auflachen. »Wohl kaum. Dies ist ein wunderschöner Tag, und ich atme noch. Was kann sich die Auserwählte mehr wünschen?«
    »Na schön.« Giles seufzte ermattet und sah zur Uhr. »Der Unterricht beginnt in fünf Minuten.«
    Buffy blinzelte. Giles wusste, dass ihre Flapsigkeit nur dazu diente, ihre Unsicherheit zu verbergen. So bekämpfte sie nicht selten das Gefühl der Verletzbarkeit und Furcht vor Dingen, die sich ihrer Kontrolle entzogen. Warum also bohrte er nicht nach, bis sie es ausspuckte, wie er es sonst zu tun pflegte?
    Einigermaßen niedergeschmettert von seiner gleichgültigen Haltung rührte sie sich nicht. »Was Sie nicht sagen.«
    Giles blickte nicht einmal auf, als wollte er sie warnen, seinen Geduldsfaden nicht zu überspannen, der, wie es schien, heute kürzer als sonst zu sein schien.
    Buffy gab kampflos auf, stieß einen Seufzer aus, der dem ihres
    Wächters nicht nachstand, und sackte deprimiert in sich zusammen. Wo sollte sie anfangen? Die Furcht raubte ihr vorübergehend die Stimme.
    Durch ihr Schweigen aufmerksam geworden, beugte Giles sich vor. »Sind dir bei der Patrouille letzte Nacht irgendwelche Vampire begegnet?«
    »Nein. Nur eine zwanzig Pfund schwere Bestie mit schwarzem Gesicht, scharfen Zähnen und Klauen.« Giles blinzelte verwirrt, und Buffy beeilte sich, deutlicher zu werden. »Ein Waschbär. Ich habe ihn aus einem Müllcontainer befreit. Nicht, dass er besonders dankbar gewesen wäre.«
    »Ich verstehe.« Giles lehnte sich zurück, seine distinguierte Art, deprimiert in sich zusammenzusacken.
    Doch statt ihre Bedenken zu zerstreuen, stieg ihrer beider Sorgenpegel durch ihren Bericht noch um einige Punkte.
    »Das geht jetzt seit. wann?«, fragte Giles. »Sechs Nächte ohne die geringste Spur von einem Vampir?«
    »Sieben.« Buffy stützte das Kinn auf und sah ihn hoffnungsvoll an. »Ich nehme doch nicht an, dass der Höllenschlund seine Tätigkeit eingestellt hat und die Vampire die Stadt verlassen haben, um sich in finsterere Gefilde zurückzuziehen.«
    »Das ist in der Tat nicht sehr wahrscheinlich.« Giles erhob sich und begann, unruhig auf und ab zu gehen. »Um ganz offen zu sein, ich halte das Ausbleiben ihrer Übergriffe für äußerst beunruhigend.«
    »Dito. Ich frage mich, was da so im Verborgenen schmort, wissen Sie? Es ist, als wäre etwas Großes und wirklich Abscheuliches im

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