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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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mehr. Unendlich viel mehr.
    Jetzt drehte er sich um und folgte dem Jaguar über eine endlos lange Flucht steinerner Stufen, die frei über dem Gelände hingen. Auf einem Absatz nahe dem oberen Ende der Treppe umrundete der Jaguar von links kommend einen großen runden Stein.
    Dem erkannte den Techcatlund wandte sich nach rechts. Hinter dem Altar traf er wieder mit dem Jaguar zusammen. Lucy blieb neben dem Opferstein stehen und ergriff ein Messer mit einer glänzenden Obsidianklinge und einem juwelenbesetzten goldenen Heft. Aus der demütigen Haltung entlassen, erhoben sich die Menschen, um den Höhepunkt der Initiation Dems und die rituelle Speisung Tezcatlipocas mitzuerleben.
    Nun zerrten Rolf und Carrie drei gefesselte Männer durch die Schar der Anhänger Tezcatlipocas. Die Menschen begannen zu singen, erst leise, dann immer lauter, als sich der Blutrausch seinem Höhepunkt näherte.
    Dem sah die schattenhaften Schwaden alter aztekischer Seelen durch geisterhafte Tempel und Höfe gleiten, überlagert von einem Labyrinth aus Felsgestein, als Rolf und Carrie den geknebelten Detective zwangen, die Stufen hinaufzusteigen. Die Augen des Mannes waren vor Angst geweitet, und er versuchte verzweifelt, sich aus dem Griff des rothaarigen Mannes zu befreien. Von der Arroganz, die Dwayne Thomas gestern noch an den Tag gelegt hatte, war nun nichts mehr zu spüren. Gleichzeitig versuchte einer der anderen beiden Männer, die am Boden lagen, zu fliehen, wurde jedoch sogleich überwältigt. Der ältere Mann begann zu weinen.
    Grauer Lichtschein vertrieb die Finsternis im Osten, Vorbote der feindlichen Dämmerung.
    Unbeteiligt sah Dem zu, wie Rolf und Carrie den um sich tretenden Detective mit gefesselten Armen auf den runden Stein drückten. Der Jaguar neben ihm spannte sich, als Lucy dem Opfer Yauhtli-Pulver in das Gesicht blies. Seine Gegenwehr erlahmte, als die betäubende Droge zu wirken begann, und er bot nur noch wenig Widerstand, als Rolf das schmutzige Hemd aufriss und seine Brust freilegte. Lucy erhob das Messer.
    Wohlwissend, dass seine wie Tezcatlipocas Macht in dem geopferten Blut lag, ignorierte Dem den schalen Geschmack in seinem Mund, als die Hohepriesterin die Klinge zwischen den Rippen des Mannes versenkte.

    Zitternd kauerte Juan Hernandez hinter einem großen Felsen auf halber Höhe des Hügels am Coyote Rock.
    Vergessen lagen Zeichenblock und Stifte am Boden. Seine Gedanken waren vor Grauen wie erstarrt. Vergeblich versuchte er, sich mental zurückzuziehen, auf der Suche nach einem Halt, der ihm helfen würde, dem halluzinogenen Schock des Opfermordes zu entkommen, den er gerade mitangesehen hatte.
    Voll freudiger Erwartung aufgrund der abendlichen Eröffnung seiner Ausstellung, war er früh aufgestanden, um in der freien Natur aufzutanken und sich mit Skizzen von der Ausgrabungsstätte ein wenig zu entspannen.
    Er hatte auf dem Anrufbeantworter der Galerie eine Nachricht hinterlassen und Joyce versprochen, noch am Vormittag dort einzutreffen, um bei den letzten Vorbereitungen für die Ausstellung zu helfen. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, mitten in eine rituelle aztekische Mordzeremonie zu platzen, die so erschreckend war, dass sein Geist ihm sogar Bilder alter Architektur und surrealer Kreaturen vorgaukelte, die gar nicht dort sein konnten.
    Ein weiterer Schrei erklang über dem rhythmischen Singsang, der in Juans Ohren dröhnte. Er presste seine Hände an den Kopf, um das Geräusch auszusperren. Er sehnte sich nach der Morgendämmerung, dem heiligen Schutz des Sonnenlichtes. Er hatte seine Ankunft auf dem Gelände für 6:32 Uhr, pünktlich zum Sonnenaufgang geplant, doch die Leuchtziffern seiner Uhr zeigten bereits 6:43 Uhr an. Die hartnäckig vorherrschende Finsternis pulsierte im steten Rhythmus des Gesangs und weigerte sich, die Welt dem Licht zu überlassen.
    Ein dritter Schrei erschütterte die Luft.
    Unfähig, das Unfassbare zu akzeptieren, riskierte Juan einen weiteren Blick über den Felsen und bedauerte sogleich, diesem Impuls nachgegeben zu haben. Gerade warf die Scharfrichterin das Herz, das sie ihrem Opfer entrissen hatte, der Raubkatze zu. Der Jaguar schnappte es, schlang es gierig herunter und knurrte zufrieden. Das entsetzliche Geräusch hallte von den Felsen und der steinernen Treppe wider. Dann verwandelte sich die Katze in Rauch und verschwand in einem flachen Objekt, das die Priesterin hoch in die Luft erhob.
    Juan betastete den unebenen Boden neben sich auf der Suche nach

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