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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
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seinen Stiften, dem Block und der Taschenlampe. Er musste von hier verschwinden, ehe diese Wahnsinnigen entdeckten, dass es bei den grausamen Morden, die sie im Namen eines alten aztekischen Gottes begangen hatten, einen Augenzeugen gab. Der Sonnenaufgang hatte sich verzögert, und er dachte besorgt über die Bedeutung dieses ungewöhnlichen Ereignisses nach, während er möglichst lautlos den Hang hinunterkroch.
    Die Zeremonie indes war mehr als nur sichtbares Zeugnis der fehlgeleiteten Hingabe an eine alte Religion. Der dunkle Herrscher Tezcatlipoca, Meister des Todes und des Schicksals, war zurück - und schlug seine immerwährende Schlacht gegen das Licht. Nur, dass es dieses Mal aussah, als würde Tezcatlipoca den Sieg davontragen.
    »Guten Morgen.« Die männliche Stimme überfiel Juan aus dem Dunkel und bereitete seiner Flucht ein abruptes Ende. »Obwohl der Morgen sich heute ein wenig verspätet, nicht wahr?«
    Sprachlos vor Angst starrte Juan in das entstellte Gesicht eines Vampirs, dessen schändliche Visage ganz und gar nicht zu dem maßgeschneiderten Anzug und der Designer-Krawatte passen wollte.
    Einige andere seiner bösartigen Art lauerten im Hintergrund, und das sprunghafte Licht der Fackeln, die von der hügelabwärts wandernden Prozession getragen wurden, tanzte über ihre verzerrten Züg e .
    »Was denn? Hat die Katze deine Zunge gefressen?« Die Kreatur grinste hinterhältig. »Nein, heute noch nicht. Morgen.«
    Juan war noch nicht einmal im Stande, zu schreien, als er von kräftigen Händen gepackt wurde.

    Mit rasendem Herzen schreckte Buffy hoch, von einem Traum aus dem Schlaf gerissen, dessen erneutes Auftreten keinen Zweifel an seiner Bedeutung ließ. Angel war durch eine Explosion von Sonnenlicht vernichtet worden.
    »Liebling?« Ihre Mutter sah zur Tür herein und schaltete das Licht ein. »Alles in Ordnung?«
    »Ja, sicher.« Blinzelnd schirmte Buffy die Augen vor dem grellen Licht ab. »Nur schlecht geträumt.«
    Hektisch und gequält verknotete Joyce den Gürtel ihres Bademantels. »Trödel nicht, wir haben verschlafen.«
    »Aber es ist doch erst.« Buffy blickte auf ihren Radiowecker und verstummte. Sie wollte ihre Mutter nicht unnötig aufregen. »Ich beeile mich.«
    »Du musst allein frühstücken«, sagte Joyce entschuldigend. »Ich habe vor der Eröffnung heute Abend noch Arbeit für zwanzig Stunden vor mir, aber nicht einmal zwölf Stunden, um sie zu bewältigen.«
    »Ich komme schon zurecht.« Buffy schlüpfte aus dem Bett und ging zum Fenster. Sechs Uhr fünfzig und immer noch pechschwarze Nacht. Sie fragte sich, wer gestorben war, dass die Sonne an diesem Tag nicht aufgehen wollte.
    Und wer würde morgen sterben, wenn Giles nicht rechtzeitig herausfand, wie Tezcatlipoca besiegt werden konnte.
    In ihrem Traum war Angel von der Sonne ausgelöscht worden, was vermutlich bedeutete, dass sie den Gott der Dunkelheit besiegen würden.
    Was, wenn Angel nicht dort wär? Würde dies das Ergebnis beeinflussen? Welchen Preis würden sie dafür bezahlen, dafür zu sorgen, dass Angel nicht zu den Opfern ihres Sieges gehörte? Und was, wenn sie den Kampf gegen Tezcatlipoca verlören und er die Welt zu immer währender Finsternis verdammen würde?
    Die Sonne war gerade am Horizont aufgegangen, als Lucy Dem vor der Schule absetzte.
    Der Campus brodelte über vor Spekulationen über den angekündigten und den tatsächlichen Zeitpunkt des heutigen Sonnenaufgangs. Die Stimmung unter den Schülern reichte von Gleichgültigkeit bis hin zu deutlicher Furcht.
    Dem tat desinteressiert, während er den Gehweg hinaufging und sich nach den Mitgliedern des Geschichtsclubs umsah. Als er niemanden von ihnen entdecken konnte, beeilte er sich, an den kleinen Gruppen vorbeizukommen, die sich über den Rasen vor der Schule verteilten.
    Das ungewöhnliche Interesse seiner Klassenkameraden, das aufflackerte, als er an ihnen vorbeiging, überraschte ihn wenig. Die Verbindung mit Tezcatlipoca hatte seine eigene unterdrückte Energie freigesetzt, ihm Selbstvertrauen geschenkt und seine Haltung verändert. Er ignorierte das Geflüster und die neugierigen Blicke, bis Cordelia Chase ihm den Weg verstellte. Er versuchte, an ihr vorbeizugehen, aber dieses Mädchen war hartnäckig und unmöglich zu ignorieren.
    »Entschuldige, aber. kennen wir uns?«
    Dem gab sich geschlagen und blieb stehen. Ein kurzes Gespräch würde sich am Ende als weit effektiver erweisen und ihm die Bewältigung der möglicherweise recht unangenehmen

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