Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana G. Gallagher
Vom Netzwerk:
wir uns miteinander zufrieden geben.« Willow richtete sich auf, als Giles seine Berechnungen abgeschlossen hatte.
    »Dreiunddreißig Minuten und vierzehn Sekunden.« Der Bilbiothekar warf den Stift auf den Tisch und rieb sich die Augen. Er war während des größten Teils der Nacht wach geblieben, um die Einzelteile des Tezcatlipoca-Puzzles zu sortieren.
    Willow starrte auf ihre verkrampften Hände. »Heißt das, dass wieder jemand. gestorben ist?«
    In Willows starrer Miene, ihrer Kurzatmigkeit und ihrer gereizten Stimmung erkannte Buffy die Anzeichen des Schuldgefühls Überlebender. Sie empfand oft das Gleiche, jedes Mal, wenn sie nicht da gewesen war, um jemanden zu retten. Und sie wusste, dass sie nichts tun konnte, damit sich das völlig verzagte Mädchen wieder besser fühlte.
    »Äh, ja, Willow. Vermutlich mehr als nur einer, da der Sonnenaufgang um mehr als eine halbe Stunde verzögert wurde.« Giles sprach schnell, damit Willow sich nicht zu einem Kommentar genötigt sah. »Wir müssen davon ausgehen, dass Tezcatlipoca exponential an Macht gewinnt.«
    »Exponential. Das Wort kenne ich.« Xander sah Buffy an. »Was bedeutet das in verständlicher Sprache?«
    »Dieser Katzentyp verdoppelt seine Kraft mit jedem neuen Opfer, wenn es nicht noch schlimmer ist«, sagte Buffy. »Kurz gesagt.«
    »Mehr oder weniger«, sagte Giles mit anerkennender Miene, ehe er wieder sein weit vertrauteres Das-Ende-der-Welt-ist-nahe-Gesicht aufsetzte. »Wir müssen schnell handeln - aber noch haben wir Zeit, zu reagieren.«
    »Zuversicht. Das gefällt mir.« Xander nickte, ehe er Giles scharf anblickte. »Warum sind Sie so sicher, dass wir noch Zeit haben?«
    Giles ergriff seinen Stift und drehte ihn zwischen den Fingern, als er erklärte: »Zum einen glaube ich, dass sich der Spiegel noch in der Nähe der Ausgrabungsstätte befindet. Und der Jaguar wurde nie bei Tageslicht gesichtet, was die Vermutung nahe legt, dass Tezcatlipoca sich während dieser Zeit in den Spiegel zurückziehen muss. Jedenfalls, bis er seine volle Macht zurückgewonnen hat.«
    »Und es so oder so kein Tageslicht mehr geben wird«, sagte Xander.
    »Genau.« Willow stützte das Kinn auf die Hand und seufzte kläglich. »Und wir alle werden unter Vitamin-D-Mangel leiden, weil. na ja, ultraviolettes Sonnenlicht bringt unsere Körper dazu, Vitamin D zu produzieren. Dann werden uns die Zähne ausfallen, falls wir nicht vorher geopfert werden.«
    »Ohne Sonne sind wir wahrscheinlich ohnehin viel zu deprimiert, uns darüber Sorgen zu machen.« Xander seufzte.
    Buffy blickte zu Giles. »Also müssen wir, was auch immer wir tun werden, dies vor Sonnenuntergang erledigen.«
    »Ja.« Giles umrahmte mit dem Stift eine seiner Berechnungen. »Nach dem Sonnenaufgang morgen früh könnte es zu spät sein.«
    »Und wir haben was zu tun?«, fragte Buffy angespannt.
    »Den Spiegel finden und zerstören, ehe Tezcatlipoca heute Abend aus dem Glas herauskommt.«
    Buffy war auf das übliche Brimborium gefasst gewesen, das scheinbar als Universalmittel zur Vernichtung von Dämonen betrachtet werden konnte. Tief in ihrer Seele war sie fest davon überzeugt, dass irgendwer irgendwo viel Zeit und Mühe darauf verwandte, den Guten das Leben so schwer wie nur möglich zu machen.
    Einfach nur den Spiegel finden und zerstören?
    An der Sache musste ein Haken sein.

13

    Juan Hernandez wurde vermisst.
    Buffy hätte in Giles’ Büro beinahe den Telefonhörer fallen gelassen, hatte sich aber bereits wieder im Griff, ehe Joyce eine Atempause einlegte.
    Sie hatte in der Galerie angerufen, um ihrer Mutter Glück für Juans Debüt zu wünschen und ihre Sorgen wegen des Jaguars und seines mitternächtlichen Appetits auf menschliche Mahlzeiten zu zerstreuen. Wie sich herausstelle, war Joyce so sehr mit den Vorbereitungen für ihre Ausstellung beschäftigt gewesen, dass sie die Nachrichten nicht verfolgt hatte und folglich gar nicht besorgt war.
    »Du weißt doch, wie Künstler sind, Buffy. Sie gehen so sehr in ihrer Arbeit auf, dass sie einfach die Zeit vergessen. Wenn Hazels Strudel nicht wäre, hätte ich ihn sogar daran erinnern müssen, zu essen.« Joyce seufzte nachsichtig. »Also, solltest du ihn sehen, dann erinnere ihn daran, dass der Empfang um sieben Uhr stattfindet.«
    »Sicher. Falls ich ihn sehe.« Nachdenklich legte Buffy den Hörer auf, und ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihrem Bauch breit. Juan hatte vor Sonnenaufgang auf dem Anrufbeantworter der Galerie eine Nachricht

Weitere Kostenlose Bücher