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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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zwar in Quantico, Virginia, Sitz der Profiling-Abteilung des FBI, ausgebildet worden war.
    Routiniert brachte Hillier die Konferenz zu Ende und stellte den Journalisten in Aussicht, dass das Pressebüro sie täglich auf den neuesten Stand bringen werde. Er schaltete sein Mikrofon aus, ging mit Lynley und Nkata hinaus und ließ die Reporter in Deacons Obhut zurück, der einem seiner Lakaien ein Zeichen machte, die Pressemappen mit den zusätzlichen Informationen zu verteilen, die zuvor als geeignet zur Weitergabe an die Medien eingestuft worden waren.
    Auf dem Flur sah Hillier mit einem zufriedenen Lächeln in die Runde. »Zeit gewonnen«, sagte er. »Sehen Sie zu, dass Sie sie optimal nutzen.« Dann wandte er seine Aufmerksamkeit einem Mann zu, der in Begleitung seiner Sekretärin in der Nähe wartete, einen Besucherpass an die ausgebeulte grüne Strickjacke geheftet. »Ah, fabelhaft«, sagte Hillier zu ihm. »Sie sind schon da.« Er machte die Männer miteinander bekannt: Dies sei Hamish Robson, erklärte er Lynley und Nkata, der klinische und forensische Psychologe, von dem er eben gesprochen habe. Seine eigentliche Wirkungsstätte sei die Fischer-Klinik in Dagenham für forensische Psychiatrie, doch Dr. Robson habe sich freundlicherweise bereit gefunden, Lynleys Sonderkommission zu verstärken.
    Lynley fühlte, wie sein ganzer Körper sich versteifte. Er erkannte, dass er wieder einmal übertölpelt worden war, hatte er während der Pressekonferenz doch angenommen, Hillier habe den namenlosen Forensiker erfunden. Mechanisch schüttelte er Dr. Robson die Hand. Gleichzeitig wandte er sich an Hillier und bemühte sich um Höflichkeit, als er bat: »Wenn Sie einen Moment Zeit hätten, Sir.«
    Hillier schaute demonstrativ auf die Uhr. Noch demonstrativer erklärte er Lynley, der Deputy Commissioner erwarte ihn zu einem Bericht über die gerade abgeschlossene Pressekonferenz.
    »Es wird keine fünf Minuten dauern, und ich halte es für essenziell wichtig«, sagte Lynley. »Sir«, fügte er mit absichtlicher Verspätung hinzu und in einem Tonfall, den Hillier nicht missverstehen konnte.
    »Meinetwegen«, antwortete Hillier. »Wenn Sie uns entschuldigen würden, Hamish? DS Nkata wird Ihnen zeigen, wo die Einsatzzentrale ...«
    »Ich kann Winston momentan nicht entbehren«, unterbrach Lynley, nicht weil das unbedingt der Wahrheit entsprach, sondern weil er wusste, dass er Hillier ein für alle Mal klar machen musste, dass nicht der Assistant Commissioner diese Untersuchung leitete.
    Es folgte ein kleines, angespanntes Schweigen, während Hillier das Ausmaß von Lynleys Insubordination abzuwägen schien. Schließlich sagte er: »Wenn Sie hier einen Moment warten würden, Hamish«, und führte Lynley und Nkata nicht in ein Büro, nicht zur Treppe oder den Aufzügen, um sie nach oben in seine eigenen Räume zu bringen, sondern in die nächste Herrentoilette, wo er einen uniformierten Constable, der gerade damit beschäftigt war, seine Blase zu entleeren, anwies, die Räumlichkeiten zu verlassen, sich vor der Tür zu postieren und niemandem Zugang zu gewähren.
    Ehe Lynley das Wort ergreifen konnte, sagte Hillier liebenswürdig: »Tun Sie das nicht noch einmal, bitte. Falls doch, werden Sie sich so schnell in einer Uniform wiederfinden, dass Sie sich fragen, wer Ihnen die Hose zugemacht hat.«
    Da Lynley erkannte, welche Temperatur diese Unterredung trotz Hilliers momentaner Leutseligkeit vermutlich annehmen würde, sagte er zu Nkata: »Würden Sie uns bitte allein lassen, Winston? Sir David und ich müssen ein paar offene Worte miteinander sprechen, und ich würde es vorziehen, wenn Sie sie nicht hören müssten. Gehen Sie zurück zur Einsatzzentrale und stellen Sie fest, wie weit Havers mit den Vermisstenanzeigen ist, vor allem mit der einen, die nach einer möglichen Identifizierung aussah.«
    Nkata nickte. Er fragte nicht, ob er Hamish Robson mitnehmen solle, wie Hillier zuvor angeordnet hatte. Stattdessen schien er froh über die Anweisung, die es ihm ermöglichte, zu zeigen, wo seine Loyalitäten lagen.
    Nachdem er hinausgegangen war, ergriff Hillier als Erster das Wort. »Sie verhalten sich unangemessen.«
    »Bei allem Respekt«, entgegnete Lynley, obwohl er so gut wie keinen empfand, »ich denke, Sie verhalten sich unangemessen.«
    »Was fällt Ihnen ein ...«
    »Sir, ich werde Ihnen täglich Bericht erstatten«, sagte Lynley geduldig. »Ich bin gewillt, mich an Ihrer Seite vor die Fernsehkameras zu stellen, wenn Sie

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