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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Parkmauer an der stadteinwärts führenden Straßenseite abgestellt gewesen sei. Ein weitere DC war aus dem gleichen Grund mit allen Taxi- und Mietwagenunternehmen in Kontakt. Was die Nachbarschaftsbefragungen anging, so gab es eine Häuserzeile genau gegenüber dem Park, wenn auch eine vierspurige Straße mit breitem Mittelstreifen dazwischen lag. Es bestand aber immerhin Hoffnung, dass irgendetwas Brauchbares dabei herauskam. Man konnte nie wissen, wer in der fraglichen Nacht an Schlaflosigkeit gelitten und aus dem Fenster geschaut hatte. Das Gleiche galt übrigens für die Quaker Street, wo ein Wohnblock gegenüber dem verlassenen Lagerhaus stand, in dem das dritte Opfer gefunden worden war.
    Das Parkhaus, wo Opfer Nummer zwei gelegen hatte, war hingegen schwieriger. Die einzige Person, die etwas beobachtet haben könnte, war der diensthabende Wachmann, doch der schwor, dass er zwischen ein Uhr nachts und zwanzig nach sechs am Morgen, als der Leichnam von einer Krankenschwester auf dem Weg zur Frühschicht im Chelsea and Westminster Hospital gefunden worden war, nicht das Geringste gesehen hatte. Das schloss natürlich nicht aus, dass er die Vorgänge einfach verschlafen hatte. Das Parkhaus hatte kein zentrales Kassenhäuschen, das Tag und Nacht besetzt war, sondern lediglich ein kleines Büro irgendwo in den Eingeweiden des Gebäudes, das über einen bequemen Sessel und ein Fernsehgerät verfügte, um dem Wachpersonal die langen Nachtstunden zu verkürzen.
    »Und St. George's Gardens?«, fragte Lynley.
    Da sah es ein bisschen hoffnungsvoller aus, berichtete Stewart. Laut einem DC der Theobald's-Road-Wache, der die Umgebung abgeklappert hatte, gab es eine Frau, die im dritten Stock an der Ecke Henrietta Mews und Handel Street wohnte und die glaubte, gegen drei Uhr morgens gehört zu haben, wie das Tor zum Park geöffnet wurde. Zuerst hatte sie geglaubt, es sei der Parkwächter, doch dann war ihr aufgegangen, dass es zum Öffnen des Parks viel zu früh war. Bis sie aufgestanden war, ihren Morgenrock angezogen hatte und ans Fenster gegangen war, sah sie nur noch einen Lieferwagen wegfahren. Er fuhr unter einer Straßenlaterne vorbei, während sie hinausschaute. Er war »ziemlich groß« nach ihrer Beschreibung, und sie glaubte, die Farbe war Rot.
    »Das reduziert die Möglichkeiten aber nur auf ein paar hunderttausend Lieferwagen in London«, fügte Stewart bedauernd hinzu. Er klappte sein Notizbuch zu, sein Bericht war abgeschlossen.
    »Es muss sich trotzdem jemand in Swansea einloggen und Fahrzeugdaten überprüfen«, sagte Barbara Havers zu Lynley.
    »Das ist absolut hoffnungslos, Constable, und das sollten Sie wissen«, widersprach Stewart.
    Havers zog entrüstet die Luft ein und wollte widersprechen.
    Lynley kam ihr zuvor. »John.« Es klang warnend.
    Stewart gab klein bei, aber ihm war anzusehen, dass ihm Havers' unerbetene Ratschläge nicht gefielen, war sie doch nur ein einfacher DC.
    »Na schön. Ich kümmere mich darum«, sagte er. »Ich schicke auch jemanden zu der alten Schachtel in der Handel Street. Vielleicht fällt ihr ja noch mehr ein, was sie gesehen hat.«
    »Was ist mit diesem Stück Spitzenstoff von Opfer Nummer vier?«, erkundigte sich Lynley.
    Es war Nkata, der antwortete. »Es sieht aus wie Okkiarbeit, wenn Sie mich fragen.«
    »Was?«
    »Okkiarbeit. So heißt es. Meine Mum macht so was. Man verknotet irgendwie die Fäden am Rand von Deckchen, die man auf antike Möbel legt oder unter Porzellanfigürchen oder so.«
    »Meinen Sie so etwas wie Gipüre?«, fragte John Stewart.
    »Gi-was?«, fragte einer der Constables.
    »Eine altmodische Spitzenarbeit«, erklärte Lynley. »Die Art von Handarbeit, wie die Damen sie früher für ihre Aussteuertruhen anfertigten.«
    »Verdammt noch mal«, sagte Barbara Havers. »Unser Killer ist ein Trödelmarkt-Freak?«
    Die Bemerkung erntete Gelächter von allen Seiten.
    »Was ist mit dem Fahrrad, das in St. George's Gardens gefunden wurde?«, fragte Lynley weiter.
    »Die Fingerabdrücke darauf stammen von dem Jungen. Es gab irgendwelche Rückstände auf den Pedalen und der Gangschaltung, aber SO7 ist noch nicht damit fertig.«
    »Die Silbergegenstände am Tatort?«
    Abgesehen von der Erkenntnis, dass es sich bei den Silbergegenständen ausschließlich um Bilderrahmen handelte, hatte niemand etwas herausfinden können. Irgendwer erwähnte noch einmal Trödelmärkte, doch beim zweiten Mal war die Bemerkung nicht mehr so witzig.
    Lynley forderte sie alle auf,

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