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13 - Wo kein Zeuge ist

13 - Wo kein Zeuge ist

Titel: 13 - Wo kein Zeuge ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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sollte sie sich mit einer halben Grapefruit quälen, wo sie doch bald das Geheimnis erlernen würde, Gewicht zu verlieren und gleichzeitig alles essen zu können, was sie wollte - für gewöhnlich irgendetwas mit einem hohen Schmalzanteil. Sie zahlte und trug ihr Tablett zu dem Tisch, wo Detective Sergeant Gill das Frühstück fortsetzte, das sie unterbrochen hatte.
    Er berichtete ihr, dass jeder in der Borough-High-Street-Wache über Kimmo Thorne Bescheid wusste, selbst wenn nicht alle ihn persönlich gekannt hatten. Kimmo hatte schon seit langem zu jenen Individuen gehört, deren Aktivitäten vom Polizeiradar wahrgenommen wurden. Als seine Tante und Großmutter ihn vermisst gemeldet hatten, war niemand hier in der Wache überrascht gewesen, doch dass er ermordet in St. George's Gardens aufgefunden wurde ... das hatte einige der zarter besaiteten Kollegen doch ziemlich erschüttert und hatte sie vor die Frage gestellt, ob sie genug getan hatten, um zu verhindern, dass Kimmo endgültig auf die schiefe Bahn geriet.
    »Verstehen Sie, wir mochten den Jungen hier recht gern, Constable Havers«, gestand Gill mit seiner angenehmen Stimme. »Meine Güte, dieser Kimmo war vielleicht ein Original: Immer zum Plaudern aufgelegt, egal, wie die Umstände sich gerade darstellten. Um ehrlich zu sein, es war schwierig, ihn nicht zu mögen, auch wenn er wie ein Transvestit rumlief und auf den Strich ging. Wobei man der Ehrlichkeit halber sagen muss, dass wir ihn nie beim Anschaffen erwischt haben, ganz gleich, was wir anstellten.
    Dieser Junge konnte es einfach riechen, wenn ein verdeckter Ermittler in seine Nähe kam ... Wenn ich so sagen darf, er war mit allen Wassern gewaschen und für seine Jahre recht abgebrüht, und darum haben wir vielleicht versäumt, ihm mit ein bisschen mehr Nachdruck auf die Finger zu klopfen, was ihn vielleicht hätte retten können. Und dafür fühle ich mich persönlich verantwortlich.« Er tippte sich an die Brust.
    »Sein Kumpel - ein Kerl namens Blinker alias Charlie Burov - sagt, sie haben als Team auf der anderen Seite des Flusses zusammengearbeitet. Am Leicester Square und nicht hier. Kimmo bediente die Freier, während Blinker die Augen offen hielt.«
    »Das erklärt so manches«, sagte Gill.
    »Manches?«
    »Er war nicht auf den Kopf gefallen, verstehen Sie. Wir haben ihn mehrmals hier gehabt, um ihn zu verwarnen. Wir haben ihm wieder und wieder gesagt, es sei nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass er noch nicht in Schwierigkeiten geraten sei, aber er hörte ja nicht auf uns.«
    »Kinder«, warf Barbara ein. Sie tat ihr Bestes, ihr Croissant sittsam zu essen, doch es verweigerte sich allen Bemühungen um gutes Benehmen und löste sich in köstliche Flöckchen auf, die sie am liebsten von den Fingern und sogar von der Tischplatte geleckt hätte, aber sie nahm sich zusammen. »Was soll man mit ihnen machen? Sie halten sich für unsterblich. Waren Sie etwa nicht so?«
    »In dem Alter?« Gill schüttelte den Kopf. »Damals war ich viel zu hungrig, um mich für unsterblich zu halten, Constable.« Er beendete sein Frühstück und faltete säuberlich seine Papierserviette zusammen. Dann schob er den Teller beiseite und zog seine Teetasse zu sich heran. »In Kimmos Fall war es mehr als nur die Überzeugung, er sei unverwundbar, er könne durch eine Fehlentscheidung nicht in Gefahr geraten. Er musste glauben, dass er ein gutes Urteilsvermögen hatte bei der Frage, mit wem er gehen und wen er abweisen sollte, weil er Pläne hatte. Und auf den Strich zu gehen war das Mittel, sie in die Tat umzusetzen. Er konnte und wollte es nicht aufgeben.«
    »Was für Pläne?«
    Für einen Moment wirkte Gill verlegen, als sei er gezwungen, einer Dame ein anstößiges Geheimnis anzuvertrauen. »Er wollte eine Geschlechtsumwandlung vornehmen lassen. Darauf hat er gespart. Das hat er uns beim ersten Mal erzählt, als wir ihn hier hatten.«
    »Ein Händler auf dem Markt hat uns gesagt, Sie hätten Kimmo schließlich wegen Hehlerei angezeigt«, warf Barbara ein. »Aber was ich nicht verstehe, ist: Warum ausgerechnet Kimmo Thorne? Es muss Dutzende von Typen da drüben geben, die gestohlene Ware verkaufen.«
    »Das ist wahr«, räumte Gill ein. »Aber Sie und ich wissen, dass wir zu wenig Personal haben, um jeden Stand auf jedem Markt in London zu überprüfen und festzustellen, welche Waren dort legal angeboten werden und welche nicht. In diesem speziellen Fall handelte es sich jedoch um Gegenstände, die alle mit

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