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130 - Die Hexe mit dem Todesatem

130 - Die Hexe mit dem Todesatem

Titel: 130 - Die Hexe mit dem Todesatem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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drückte.
    Manchmal hilft es, sagte er sich. Auf jeden Fall aber schadet es nicht.
    Er wäre gern mit an Bord gegangen. Er haßte diese Untätigkeit, dazustehen und mit vibrierenden Nerven zu warten.
    Plötzlich ging ein Ruck durch seinen schlanken Körper. Er sah einen Mann die Stufen der Gangway herunterhetzen - mit dem Geldkoffer unterm Arm.
    Das mußte Van Bowman sein.
    Jetzt konnte Carmine Rovere handeln!
    Er rannte zu dem Jeep, in dem er vor kurzem mit Mr. Silver gesessen hatte, sprang in das Fahrzeug, startete und gab Gas. Der offene Wagen machte einen kraftvollen Sprung vorwärts.
    Van Bowman keuchte die Betonpiste entlang. Er wollte sich nicht damit abfinden, daß Fiumicino für ihn die Endstation war.
    Carmine Rovere nahm Kurs auf ihn. Bowman hörte das Dröhnen des Motors und warf einen gehetzten Blick zurück.
    Der Jeep!
    Schwer atmend blieb der Gangster stehen. Er wollte sich zum Schein ergeben, den Mann im Jeep ausschalten und mit dem Fahrzeug das Weite suchen.
    So schnell ist Van Bowman nicht geschlagen! ging es ihm durch den Kopf. Er preßte den Geldkoffer fest an seine Brust. Schweiß glänzte auf seinem Gesicht, seine wasserheilen Augen hatten einen eisigen Glanz.
    Rovere raste auf ihn zu. Für einen Augenblick sah es so aus, als wollte ihn der Polizist überfahren. Ihm stockte der Atem. Carmine Rovere drehte das Lenkrad nach rechts und bremste scharf.
    Das Manöver war genau berechnet, Der Jeep drehte sich und präsentierte dem Gangster einladend die Beifahrerseite.
    »Steigen Sie ein, Bowman!« rief Carmine Rovere scharf, »Können Sie mir garantieren, daß man mich gut behandelt?«
    »Sie befinden sich in keinem Land, in dem Menschenfresser leben.«
    »Ich verlange, daß man mir einen Anwalt zur Verfügung stellt.«
    »Klar. Kriegen Sie. Steigen Sie ein.«
    »Und man muß mich nach England überstellen. Ich will von einem englischen Gericht abgeurteilt werden!«
    »Auch diesen Wunsch werden wir Ihnen erfüllen«, antwortete Carmine Rovere. Er klopfte mit der Hand auf den Beifahrersitz. »Kommen Sie, Bowman. Bringen wir’s zu einem Ende.«
    Der Verbrecher näherte sich dem Fahrzeug. Er grinste. »Ich war gut, was? Ich habe euch ganz schön in Atem gehalten, und bestimmt hat mit eurem Innenminister noch nie einer so zu reden gewagt, wie ich es getan habe.«
    »Sie sind ein richtiger Held, Bowman. Ist es das, was Sie hören wollen?« Der Gangster hielt sich am Jeep fest -und im nächsten Moment schwang er den Geldkoffer nach Carmine Roveres Kopf. Der junge Polizist fluchte erschrocken, riß beide Arme schützend hoch, wurde von der Kofferkante aber dennoch getroffen.
    Als er aus dem Jeep fiel, lachte Van Bowman grell auf. »Ja, ein Held, ein richtiger Held bin ich - nicht zu stoppen, nicht zu fassen!«
    Er sprang in das Fahrzeug und raste los. Carmine Rovere sprang auf und riß seine Dienstwaffe aus dem Leder. Er jagte vier Kugeln hinter dem Jeep her.
    Eine traf den rechten Hinterreifen, und der Wagen änderte sofort sein Fahrverhalten. Er vollführte Schlangenbewegungen. Van Bowman war gezwungen, den Kurs immer wieder zu korrigieren. Je mehr er Gas gab, desto schwieriger wurde es für ihn, den Jeep wenigstens einigermaßen unter Kontrolle zu halten.
    Und dann rutschte ihm das Lenkrad durch die schweißnassen Hände. Der Wagen kam ins Schleudern, drehte sich und stürzte um.
    Der Verbrecher wurde in hohem Bogen aus dem Fahrzeug geschleudert. Der Geldkoffer landete neben ihm. Van Bowman war so schwer benommen, daß er nicht mehr aufstehen konnte.
    Carmine Rovere lief mit schußbereiter Waffe auf ihn zu. »Begreifen Sie endlich, daß Sie verloren haben?« keuchte der Assistent des Kommissars.
    Rovere hob den Geldkoffer auf und half dem Verbrecher auf die Beine.
    Ein anderer Wagen kam auf sie zu. Kommissar Ciangottini steuerte das Fahrzeug. »Hervorragende Arbeit, Rovere«, sagte er, nachdem er den Jeep neben den beiden Männern angehalten hatte.
    Es kam nicht oft vor, daß Michele Ciangottini jemanden lobte. Deshalb erfüllte dieses Lob den jungen Polizisten mit besonderem Stolz.
    »Danke, Kommissar«, sagte er und stellte den Aktenkoffer neben Ciangottini.
    Dann stieg er mit Van Bowman ein, und der Kommissar fuhr zum Tower zurück, wo die Polizei den Gangster in Empfang nahm. Die Hälfte des Geldes, das sich im Koffer befand, händigte Kommissar Ciangottini mit stolzgeschwellter Brust dem Innenminister aus.
    »Das bringt Ihnen ein Sonderlob von ganz oben und eine öffentliche Ehrung ein,

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