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130 - Höllenfahrt

130 - Höllenfahrt

Titel: 130 - Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Technikerin.«
    Die Frau zuckte zusammen, als sie endlich mitbekam, dass die Rede von ihr war, und blickte hastig auf.
    Und Matt erblickte das wohl strahlend blaueste Augenpaar seines Lebens. Keine Spur von Unscheinbarkeit mehr; diese Augen waren lebendig, hellwach, intelligent, ständig in Bewegung. Matt konnte fast die vielen Rädchen dahinter sehen, die sich ununterbrochen drehten und unglaubliche Gedanken durch sämtliche Hirnwindungen transportierten.
    Dazu zeigte Katja Mirren ein schüchternes, gleichzeitig herzliches Lächeln, so als bäte sie die übrigen Teilnehmer um Entschuldigung für ihre Anwesenheit. Damit hatte sie schon erheblich gegen Dr. Laird gewonnen und stellte deren exotische Schönheit regelrecht in den Schatten.
    »Nun, äh… ja«, stammelte sie. »Ich bastle einfach gern, und meistens funktioniert es.«
    »Wie Daniel Düsentrieb«, murmelte Dave.
    »Wie meinst du?«, fragte Victoria irritiert.
    »Nichts«, winkte der Astrophysiker ab und warf Matt einen kurzen, grinsenden Blick zu. »Ein… dummer Scherz aus der Vergangenheit.«
    Katja Mirren errötete und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Knopf an ihrer Bluse.
    Victoria runzelte die Stirn, aber sie unterließ eine ihrer gefürchteten spitzen Bemerkungen und erklärte die Konferenz nunmehr für eröffnet. Sie erhob sich mit der Mitteilung, sich nun zurückzuziehen und dem »Projekt TF« viel Erfolg für den Einsatz gegen die außerirdischen Invasoren zu wünschen.
    Beim Hinausgehen streifte sie mit ihrer Hand wie zufällig sacht Daves Schulter, was aber jeder Anwesende geflissentlich übersah und sich mit etwas anderem beschäftigte.
    ***
    Salisbury
    »Hast du nicht gut geschlafen?«, erkundigte sich Eve, als Aruula zum Frühstück erschien. An die Wände des Raums wurden Bilder einer idyllischen Landschaft projiziert. Leise klassische Musik erklang aus unsichtbaren Lautsprechern. Die Psychotherapeutin schob der Kriegerin eine dampfende Tasse Tee und einen mit verschiedenen Speisen belegten Teller hin.
    »Fast gar nicht«, erwiderte Aruula. »Ist es nachts immer so unruhig hier?«
    »Mir ist nichts aufgefallen«, meinte Eve Neuf-Deville leichthin. Sie bemerkte Aruulas misstrauischen Blick und lächelte. »Probier ruhig, das Zeug ist gar nicht schlecht. Aus eigenem Anbau.«
    »Unter oder über der Erde?«
    »Ich nehme an, aus dem ›Nest‹.« So wurde der wissenschaftliche Bereich des Bunkers genannt. »Zu dieser Jahreszeit dürfte draußen kaum etwas wachsen.«
    Aruula seufzte und griff zu. Messer und Gabel ignorierte sie in bewusster Provokation. Dass sie schmatzte, fiel ihr allerdings weniger auf. Sie schaute auf, als Rulfan hereinkam, Wulf an seiner Seite. Der Albino setzte sich an ihren und Eves Tisch. Wulf legte sich neben ihm auf den Boden, den Kopf zwischen den Pfoten.
    Für fast eine Minute herrschte eine ungemütliche Stille zwischen ihnen.
    »Hast du auch schlecht geschlafen, Rulfan?«, fragte Eve schließlich, um den Druck zu lösen.
    »Im Gegenteil, tief und traumlos«, antwortete Rulfan. »Ich kann mich an nichts erinnern.«
    Aruula musterte ihn mit einem düsteren Blick. »Kannst oder willst du nicht?«
    Die Verwunderung auf seinen Zügen wirkte aufrichtig.
    »Nein, ich bin sicher, dass ich nicht geträumt habe. Allerdings fühle ich mich nicht besonders erholt. Als wäre ich die Hälfte der Nacht unterwegs gewesen…«
    »Dann wird es wohl so gewesen sein«, murmelte Aruula und widmete sich wieder ihrem Frühstück.
    Eve sah nachdenklich von einem zum anderen, sagte jedoch nichts mehr.
    ***
    Beinahe wäre es schief gegangen. Dass ausgerechnet das primitive Primärrassenweibchen namens Aruula hier auftauchen würde, damit hatte Gu'hal'oori nicht gerechnet. Das Wiedersehen mit ihr hatte Rulfan so durcheinander gebracht, dass er beinahe ihrer Kontrolle entglitten wäre. Traum und Wirklichkeit vermischten sich, und so hatte er versucht, zu ihr zu gelangen. Zur wahren Aruula, in deren Gestalt ihn Gu'hal'oori schon seit vielen Nächten heimsuchte und beglückte.
    Sie tarnte diese Vereinigungen als Träume, weil er im Wachzustand den Unterschied sehr wohl bemerkt hätte – ein Daa'mure konnte zwar menschliche Gestalt annehmen, doch um einen bestimmten Menschen nachzubilden reichten die gestaltwandlerischen Fähigkeiten nicht aus. Also hatte sie dafür gesorgt, dass er sich morgens nicht mehr daran erinnern konnte… aber irgend etwas blieb dennoch im Unterbewusstsein hängen. Auf Dauer ließ sich Rulfans Geist nicht

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