1300 - Die Gänger des Netzes
beliebt, dann, Perry, können wir über die Bewältigung kosmischer Aufgaben reden." Und die beiden flogen in DORIFER ein. Im Einsteinkontinuum verging eine ganze Woche, ehe sie zurückkehrten. Perry Rhodan fand sich in DORIFER-Station ein, um ihren Bericht zu hören.
Er hatte Jen Salik vorher noch nie so aufgekratzt und begeistert gesehen, und auch Atlan schwärmte von ihren phantastischen Erlebnissen, die nur „sehr schwer in Worte zu fassen" waren. „Und?" fragte Rhodan weiter. „Kann man DORIFER derart manipulieren, um die Ritteraura loszuwerden?"
Atlan machte eine verächtliche Handbewegung. „Darauf kommt es gar nicht so sehr an. In DORIFER liegen die Antworten auf alle Geheimnisse des Lebens. Wir haben eine Ahnung davon bekommen..."
„ ... aber begriffen haben wir nichts", fügte Jen Salik hinzu, ohne jedoch die geringste Enttäuschung zu zeigen. „Es wird Jahre und Jahrzehnte dauern, bis wir diese Vorgänge besser verstehen. Doch lohnt es sich, geduldig zu sein."
Die Nachrichten aus der Milchstraße waren nicht ermunternd. Aber zumindest funktionierte anfangs wenigstens die Vironautenpost Nachdem aber einige Virenschiffe von Sotho Tyg Ian in der Milchstraße und von den Ewigen Kriegern in ESTARTU abgefangen worden waren, sprangen immer mehr Vironauten ab. Gucky und Fellmer Lloyd gelang es, auf der Hundertsonnenwelt ein Treffen mit Julian Tifflor zu arrangieren. Mit Hilfe der Posbis sollte eine Netzgänger-Station eingerichtet werden. Doch noch vor Fertigstellung des Stützpunkts machte Sotho Tyg Ian das Projekt mit einem Schlag zunichte.
In einer Blitzaktion errichtete er auf der Hundertsonnenwelt eine Upanishad-Schule und zwang Matten-Willies und Posbis in großer Zahl zur Absolvierung der zehn Schritte. Es war ein Testfall, der zeigte, dass Posbis und Willies ungewöhnlich stark auf die Kodexmoleküle ansprachen.
Damit musste die Hundertsonnenwelt vorerst abgeschrieben werden. Gucky entging nur knapp einer Gefangennahme, als durch den Verrat einiger süchtiger Posbis plötzlich in dem Stützpunkt Kriegergarden auftauchten - unter ihnen ebenfalls Posbis.
Es gelang später zwar - und das erfuhr man in ESTARTU mit einiger Verspätung - die Ausbreitung der Kodexmoleküle auf der Hundertsonnenwelt durch den Einsatz des von Irmina Kotschistowa entwickelten Anti-Serums einzudämmen. .Aber da die Entwöhnung für die Posbis ungewöhnlich dramatische Entzugserscheinungen mit sich brachte, zogen es viele vor, lieber in den Dienst des Sothos zu treten, als sich dieser Tortur zu unterziehen.
Stygian - wie die Galaktiker Sotho Tyg Ian sehr treffend nannten - betrieb seine Politik mit Zuckerbrot und Peitsche. Mal köderte er die Galaktiker, indem er verlockende Zugeständnisse machte, dann wiederum griff er mit eiserner Faust durch. Er anerkannte alle politischen Organisationen und Vereinigungen und garantierte allen Milchstraßenvölkern ihre Souveränität, wenn sie ihrerseits die Upanishad als offizielle Lehre anerkannten. Das funktionierte überall in der Milchstraße nur nicht in der Eastside. Die Blues, die sich von Anfang an gegen die Kriegerlehre und die Anwendung der ESTARTU-Technik gewehrt hatten, waren in dieser Zeit die Stütze des Galaktikums. Sie besaßen die größten Freiheiten und die größte Unabhängigkeit aller Milchstraßenvölker - und die wenigsten Kodexmolekül-Süchtigen.
Das Galaktikum war auf dem Papier stärker als je zuvor, aber durch Stygians Auflagen verlor diese galaktische Dachorganisation ihre politische Kraft. Nicht etwa, dass Stygian den Flottenbestand und die Bewaffnung der Schiffe reduzierte ganz im Gegenteil, er förderte sogar deren Verstärkung. Allerdings stellte er die Bedingung, dass Konflikte in Zukunft nicht mehr auf diplomatischem Weg aus der Welt geschafft werden durften, sondern in der direkten Konfrontation. Die Absicht, nämlich das Galaktikum zu untergraben und einen galaktischen Krieg zu entfachen - in dem seine Gardisten dann als dritte Kraft eingreifen konnten -, wurden rechtzeitig erkannt. Es kam zu keinen Bruderkriegen, aber zur weiteren Schwächung des Galaktikums.
Bei einer Besprechung zwischen Julian Tifflor, Galbraith Deighton, Homer G. Adams, der Ersten Terranerin Sheela Rogard und einer Handvoll Vertretern der Gänger des Netzes wurde darum die Gründung einer Untergrundorganisation beschlossen. Sie sollte zwar als illegal hingestellt werden, aber die volle Unterstützung der Kosmischen Hanse und des Galaktikums haben. Durch die Schaffung
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