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1300 - Die Gänger des Netzes

Titel: 1300 - Die Gänger des Netzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Tiefe fest entschlossen waren, sich nicht noch einmal in die Abhängigkeit der Kosmokraten zu begeben, hatte Carfeschs Appell seine Wirkung nicht verfehlt. Das abschreckende Beispiel der ESTARTU war ihnen eine ernste Mahnung. Freilich wussten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Carfesch sie bewusst oder unwissentlich - in die Irre geführt hatte und dass ESTARTU in Wirklichkeit hier nicht mehr lebte. Diese Information ging ihnen erst im Jahr darauf zu, als Veth Leburian aus Ijarkors Dienst entlassen wurde und als Desotho in die Kalmenzone von Siam Som zurückkehrte.
    Reginald Bull besaß als Geschenk der Gänger des Netzes einen sogenannten Netzkoder. Das war ein Psi-Funkgerät, das so geeicht war, dass er damit an Informationsknoten des psionischen Netzes Daten einspeichern und abrufen konnte. Am 10. August des Jahres 436 benutzte er den Netzkoder in der Peripherie der Kalmenzone von Siom Som, um Perry Rhodan eine Nachricht zukommen zu lassen. Bully brachte die EXPLORER an einer Schnittpunktstelle eines starken Sheaf von Präferenzsträngen in Position, so dass ein Netzgänger geradewegs an Bord seines Virenschiffs gelangen konnte. Und nur wenige Stunden nachdem Bully die Nachricht ausgeschickt hatte, tauchte Perry Rhodan auf. „Was ist das für eine sensationelle Neuigkeit?" wollte Rhodan wissen. „Veth Leburian ist endlich zu den Weltraumnomaden zurückgekommen", erzählte Reginald Bull. „Er war auf Etustar, im Garten der ESTARTU. Aber die Superintelligenz hat ihren Garten, ihre Mächtigkeitsballung längst verlassen. Vor 50000 Jahren schon. Als die Psi-Konstante aufgeschaukelt wurde und in der Folge der Kriegerkult..."
    „Und was weiß er über das Schicksal von Roi und den anderen?" fiel ihm Rhodan ins Wort. Reginald Bull schüttelte als Antwort nur verneinend den Kopf.
     
    3.
     
    GEGENWART: Eirene
     
    Seit meiner Aufnahme waren ein paar Tage vergangen. Was Perry über die Vorzüge der Alltäglichkeit gesagt hatte, war wohl nur auf die Zeremonie selbst gemünzt. Der Rest meines Geburtstags verlief nämlich alles andere als alltäglich. Die Eltern hatten ein handfestes Spektakel arrangiert. Die Sonne war uns gnädig; die Wolken blieben fort. Die Feier fand im Garten statt. Mehr als einhundert Gäste waren eingeladen, und alle kamen. Ich empfand es als merkwürdig, auf so massive Weise gefeiert zu werden. Seitdem ich den psionischen Imprint, den Abdruck des Einverständnisses erhalten hatte, kam ich mir selbst eher ein bisschen weniger wichtig vor als bisher.
    Bei all der inneren Unruhe, die ich zuvor empfunden hatte, war ich doch der Ansicht gewesen, der Status einer Gängerin des Netzes müsse etwas Glorreiches, etwas Phantastisches sein. Wybort hatte es verstanden, meinen hochfliegenden Vorstellungen einen Dämpfer aufzusetzen. Er hatte seine eigene Art, dem neuen Mitglied der Organisation Bescheidenheit einzuimpfen. Hinzu kam noch, dass ich natürlich begierig war, meinen ersten Alleingang durch das Psionische Netz zu unternehmen. Es war nicht anders als an meinem letzten Geburtstag. Damals hatte ich einen Gleiter geschenkt bekommen und nicht erwarten können, die erste Fahrt zu unternehmen.
    Aber Gesil und Perry hatten es gut gemeint. Sie waren stolz auf mich, und die Gratulanten waren voll ehrlicher Begeisterung. Ich vermisste ein paar alte Freunde: Geoffry Waringer zum Beispiel, Gucky und Fellmer Lloyd. Geoffry hatte sich entschuldigen lassen. Eines seiner Experimente zur Entwicklung eines vektorierbaren Grigoroff-Projektors sei in ein kritisches Stadium getreten und erfordere seine ununterbrochene Aufmerksamkeit.
    Ich glaubte ihm aufs Wort. Geoffry hätte es sich nicht nehmen lassen, am Tag meiner Initiierung mitzufeiern. Gucky und Fellmer waren in ihrer Funktion als Gänger des Netzes unterwegs. Kurz vor seinem Aufbruch hatte Gucky mir versichert, wie leid es ihm tue, an meinem Ehrentag nicht anwesend sein zu können. Augenzwinkernd hatte er mir daraufhin erklärt: „Wenn ich zurückkomme, machen wir unsere eigene Feier. Wir zwei ganz alleine!"
    Einen vermisste ich besonders. Es war jemand, den ich noch nie gesehen hatte, der im Dunklen Himmel verschollen war: mein Halbbruder Roi.
    Irmina Kotschistowa und Jen Salik nahmen an der Feiet teil, und Icho Tolot sang mein Lob so laut, dass man es bis hinunter an den Strand hörte. Oh doch, es war eine schöne, eine eindrucksvolle Feier, die ich bis ans Ende meines Lebens nicht vergessen werde. Nur die wenigsten der Eingeladenen waren Gänger

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