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1304 - Die Voodoo-Gräfin

1304 - Die Voodoo-Gräfin

Titel: 1304 - Die Voodoo-Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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humpelte hindurch, sie schaute nach vorn und sah nicht weit entfernt die Schatten vom Boden her in die Höhe ragen, als stünde dort eine Armee aus Gespenstern, die sie erwartete.
    Helen hielt den Atem an. Ihre Augen glänzten. Der Wald würde so etwas wie der erste Schutz sein.
    Sie hüpfte und humpelte auf das erste Ziel zu. Vor ihrem Mund dampfte der Atem. Helen fror und schwitzte zugleich.
    Der Weg führte nicht mehr nach unten. Er blieb jetzt auf einer Ebene. Auch die Bäume waren nicht mehr so weit entfernt. In einer Lücke zwischen ihnen wollte Helen eine Pause einlegen und sich ihren Fußknöchel anschauen.
    Dann passierte es wieder.
    Diesmal rutschte sie nicht aus, sondern stolperte über einen aus dem Boden ragenden Stein, den sie in der Dunkelheit übersehen hatte. Der leise erschreckte Schrei wehte mit ihr dem Boden entgegen, als sie fiel. Sie fand nichts, was ihr Halt gegeben hätte. Der Aufprall war hart.
    Etwa zehn Schritte vor den ersten Bäumen entfernt blieb sie bäuchlings und bewegungslos auf dem Boden liegen.
    Schmerzen im Kopf, Schmerzen im Fuß.
    Es ist vorbei!, schoss es ihr durch den Kopf. Ich habe es nicht geschafft. Ich kann es nicht mehr. Ich werde hier liegen bleiben und…
    Ich muss weiter!, hämmerte sich Helen ein. Ich muss es einfach.
    Ich kann den Rest nicht hier auf dem kalten Boden liegen bleiben und einfrieren. Das geht einfach nicht. Ich will es, ich muss es, und ich werde kämpfen.
    Helen dachte daran, dass sie auch die grauenhafte Zeit in diesem verdammten Schloss überstanden hatte.
    So leicht war sie nicht totzukriegen. Sie schätzte die Entfernung zum Wald noch einmal ab und schaute sich auch die Beschaffenheit des Bodens an, denn sie wollte nicht wieder stürzen.
    Dann hörte sie etwas. Laute, die eigentlich nicht so schlimm waren. In diesem Fall jedoch bedeuteten sie Angst und Entsetzen.
    Es war das Bellen der Hunde!
    ***
    Helen Pride war starr vor Schock.
    Das Bellen kam vom Schloss her.
    Dafür gab es nur eine Erklärung. Die Gräfin war schlauer gewesen als sie. Diese Unperson musste ihre Flucht bemerkt haben.
    Sie hatte sie dann in Sicherheit gewiegt und danach die beiden Doggen losgeschickt, um sie zurückzuholen oder zu töten. Niemand durfte die Festung ohne die Erlaubnis der Gräfin verlassen.
    So war es auch jetzt. Die Regeln galten. Helen hatte sie verletzt, und die Killer waren auf ihrer Spur.
    Flucht?
    Beinahe hätte sie über ihren eigenen Gedanken laut gelacht.
    Nein, für eine Flucht war es zu spät. Selbst ohne Behinderung hätte sie es nicht geschafft. Diese auf den Menschen dressierte Hunde waren immer schneller.
    Aufgeben. Liegen bleiben. Sich tot stellen. Diese Gedanken drehten sich durch ihren Kopf.
    Nein, es hatte keinen Sinn. Die Köter würden sie überall finden.
    Auf einen Baum klettern!
    Sie musste es bis zum Wald schaffen und sich auf einen Baum retten!
    Dieser Gedanke putschte sie plötzlich auf.
    Helen rappelte sich auf!
    Sie wusste, dass es schmerzen würde, und sie konzentrierte sich darauf. Wichtig war, dass sie ihr Gewicht auf das linke Bein verlagerte. Damit konnte sie die kurze Strecke schaffen und dann auf einen Baum klettern.
    Wieder hörte sie das Bellen!
    Es klang jetzt schärfer. Viel lauter als sonst. Und so verdammt nah. Es hallte in ihren Ohren. Sie glaubte auch, das Kratzen der Pfoten auf dem harten Boden zu hören. Sie stellte sich die Gesichter der Hunde vor wie sie dabei die Schnauzen weit aufrissen, um ihre verdammten Gebisse zu präsentieren.
    Wenn sich die um die Hälse der Menschen legten, dann waren sie wie tödliche Stachelketten.
    Genau diese schreckliche Vorstellung brauchte Helen, um weitergehen zu können.
    Es war ihr nicht möglich, das Körpergewicht nur auf das linke Bein zu verlagern. Immer wieder brauchte sie auch das rechte dafür. Sie saugte die Luft scharf ein. Sie unterdrückte die Schreie so gut wie möglich, doch die Schmerzen blieben. Sie waren wie Messer, die bis in den Oberschenkel hineinstachen.
    Es war verrückt. Es war so gut wie unmöglich, aber es gab für sie keine andere Möglichkeit, und so machte sie weiter. Der Kampf ging weiter. Sie musste etwas unternehmen, denn sie wollte sich nicht freiwillig den Reißzähnen der Hunde überlassen.
    Sie waren nahe.
    Helen hörte sie.
    Nicht nur das Bellen. Jetzt vernahm sie auch ihr scharfes Keuchen.
    Helen humpelte. Sie schwankte. Sie zog das rechte Bein nach. Sie biss die Zähne zusammen. Sie hielt den Kopf oben, um sehen zu können, wie nahe sie ihrem

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