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1304 - Die Voodoo-Gräfin

1304 - Die Voodoo-Gräfin

Titel: 1304 - Die Voodoo-Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ziel bereits gekommen war.
    Ja, die Entfernung war geschmolzen.
    Aber reichte das auch?
    Es stand für Helen fest, dass sich ihr Schicksal in den nächsten Sekunden entscheiden würde. Zu nahe waren die verdammten Köter bereits. Sie hörte ihr Knurren und vernahm auch das Kratzen der Pfoten auf dem harten Boden.
    Mal schnappte sie ein heiseres Bellen auf, das ihr wie ein Triumphlaut vorkam.
    Der nächste Schritt. Viel zu kurz, viel zu langsam. Helen schwankte. Sie kam dem lichten Wald näher, und doch überkam sie das Gefühl, dass er mittlerweile zurückgetreten war und dafür sorgte, dass sie aus dem Bild oder von der Bühne des Lebens verschwand.
    Plötzlich waren die Hunde da!
    Von zwei Seiten hörte Helen das widerliche Hecheln und auch Knurren der Tiere. Jetzt war ihr klar, dass sie es nicht schaffen konnte. Auch die allerletzte Chance war dahin. Da hätte sie schon fliegen müssen, um ihr Ziel zu erreichen.
    Sie humpelte trotzdem weiter.
    Sie schrie, weil sie mit dem falschen Fuß aufgetreten war. Sie knickte ein, fiel aber nicht hin, sondern riss ihren Oberkörper in die Höhe – und sah die Tiere.
    Sie waren da.
    Sie glotzten sie an!
    Sie standen vor ihr, die Schnauzen weit aufgerissen. Die Zähne schimmerten hell. Dazwischen hingen die rötlichen Zungen wie alte Lappen. Vor den Schnauzen dampfte der Atem, und der Blick ihrer funkelnden Augen war für Helen kaum zu ertragen.
    Die Hunde ließen sich Zeit. Sie schienen eine Folter zu wollen.
    Ihre kurzen Schwänze zuckten. Füße scharrten wieder über den Boden und rissen einige Grasfetzen weg.
    Helen stand still, aber sie bewegte den Kopf. Mal schaute sie nach rechts, dann nach links. Noch immer suchte sie nach einer Möglichkeit, fliehen zu können, aber die Hunde standen vor ihr wie zwei kompakte Wächter, die nichts zulassen würden.
    Helen wartete darauf, dass sie sprangen und zwei Gebisse ihre Kehle umfassten. Der Gedanke daran trieb ihr den Schweiß noch stärker auf die Stirn. Die Angst, die sie empfand, hätte sie mit Worten nicht beschreiben können. Sie überdeckte selbst die Schmerzen in ihrem rechten Fußknöchel.
    Es war vorbei.
    Ein herzerweichender, jämmerlicher Laut drang aus ihrem Mund. Helen schaute zum Himmel wie ein Mensch, der von dort aus die große Hoffnung erwartet und sich vorstellt, dass er sich öffnet und ein Heer von Schutzengeln auf ihn niederglitt.
    Sie hörte etwas.
    Ein ungewöhnliches Rauschen über sich. Zugleich bewegten sich auch die Hunde, aber sie sprangen nicht auf Helen zu, sondern erlebten mehr Zuckungen.
    Dann sprangen sie hoch.
    Ein scharfes Bellen jagten sie gegen den Himmel. Das Rauschen aber blieb, und Helen hielt noch immer den Kopf zurückgelegt.
    Sie sah den Schatten, der auch noch wenig später blieb, sich aber auf sie zusenkte, die Hunde zu verrückten Sprüngen veranlasste, und dann geschah für Helen das Unglaubliche…
    ***
    »Ich will fliegen, Maxine!«
    Die Tierärztin runzelte die Stirn. »Bist du sicher?«
    »Ja, warum nicht?«, fragte Carlotta, das Vogelmädchen.
    Maxine Wells, Tierärztin und Ziehmutter dieses außergewöhnlichen Geschöpfs, lächelte so schwach, dass der Mund nur eine kleine Krümmung nach oben bildete. »Du weißt, Carlotta, dass die Bedingungen draußen nicht eben ideal für dich sind.«
    »Wieso nicht?«
    »Wir haben Winter, mein Schatz. Muss ich dir noch mehr sagen?«
    »Nein, das brauchst du nicht. Ich weiß es selbst, Max. Aber wir haben keinen Schnee und keinen Regen. Die Luft ist so wunderbar klar und kalt. Ich bin schon öfter geflogen, und mir macht es wirklich nichts aus, das kannst du mir glauben. Außerdem brauche ich mal wieder ein Stückchen Freiheit, das wirst du doch verstehen – oder?«
    »Klar, das verstehe ich schon, aber denke auch daran, dass ich für dich verantwortlich bin.«
    Carlotta gab nicht auf. »Das weiß ich, Max, aber ist mir denn was passiert?«
    »Nein, du hast bisher Glück gehabt. Es ist manchmal sehr knapp gewesen.«
    »Das Glück bleibt mir auch treu.«
    »Oh. Was macht dich da so sicher?«
    »Weil ich früher viel Pech gehabt habe, Max. Deshalb muss mir das Glück jetzt treu sein.«
    »Das ist aber eine seltsame Logik.«
    »Gefällt sie dir?«
    »Nicht besonders.«
    Carlotta schaute die Tierärztin an. Maxine kannte diesen Blick.
    Sie wusste sehr gut, dass sie ihm auf Dauer nicht widerstehen konnte. Sie war hin und wieder Wachs in den Händen ihrer Ziehtochter.
    Als Carlotta das Seufzen hörte, wusste sie, dass sie gewonnen hatte.
    Sie

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