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131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

Titel: 131 - Unternehmen 'Crow's Nest' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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schaute den Major an und fügte freundlich hinzu:
    »Ich schlage vor, Sie ziehen sich zurück.«
    Rhineguard schaute seinen Präsidenten an, und Crow nickte.
    Die Ordonnanz eilte bereits aus dem Raum. Rhineguard schob seinen Driller wortlos ins Holster zurück. Crow sah ihm an, dass es ihm wenig behagte, ihn mit dem Sonderbotschafter allein zu lassen. Rhineguard knallte die Hacken zusammen und salutierte.
    Als sich die Tür hinter ihm schloss und Crow hinter seinen Schreibtisch trat, fiel ihm auf, dass Colonel Mountbatton nicht nur warme Hände hatte, sondern auch große körperliche Hitze ausstrahlte. Seltsam…
    Sie setzten sich.
    »Um so wenig Zeit wie möglich zu verlieren, komme ich am besten gleich zur Sache«, begann Mountbatton in einem sachlichen Tonfall. »Ich vermute, dass Sie schon selbst darauf gekommen sind, dass ›Mountbatton‹ nur ein Deckname ist.«
    »Ich… hatte es vermutet.« Crow nickte unsicher.
    »Der Name wurde uns von einem… Mitarbeiter als typisch britanisch genannt«, fuhr der Colonel fort. »Er ist so falsch wie die Behauptung, ich würde in den Diensten der Britanischen Königin stehen.«
    Crows Kinnlade sackte herunter. Einzig die Gewissheit, einen unbewaffneten Mann vor sich zu haben, mit dem er körperlich fertig werden würde, hielt ihn davon ab, die Türwache zu alarmieren.
    »Was wollen Sie?«, fragte er stattdessen und bemühte sich, seinen inneren Tumult nicht zu zeigen. »Und wie heißen Sie wirklich?«
    »Mein Name wird Ihnen nichts sagen«, erwiderte der falsche Colonel. »Außerdem bezweifle ich, dass Sie ihn aussprechen können.« Sein Blick wanderte über Crows Gesicht. Er wirkte irgendwie amüsiert – so wie die Britanier in den Filmen aus dem Archiv.
    Wer ist dieser Mann?, dachte Crow. Ein Irrer? Irgendein Renegat, der im Dienst der Königin gestanden hat und hierher gekommen ist, um mich zu töten? Vielleicht sogar in ihrem Auftrag?
    Doch gleichzeitig spürte er, dass der Mann vor ihm kein gewöhnlicher Attentäter war.
    »Was wollen Sie?«, wiederholte er krächzend.
    Als »Colonel Mountbatton« sich vorbeugte, nahm die Hitze, die er ausstrahlte, noch weiter zu. Dann fiel Crow das Dossier ein, das dem Weltrat von Commander Matthew Drax überspielt worden war. Auch darin hatte etwas über große innere Hitze gestanden – beobachtet bei jenen Entitäten, die sich seit fünf Jahrhunderten auf der Erde aufhielten, und die mit dem Kometen hierher gelangt waren, der dafür verantwortlich war, dass im frühen 21. Jahrhundert eine neue Eiszeit über den Planeten hereingebrochen war: »Christopher-Floyd«.
    Arthur Crow wurde schlagartig übel. Ein Daa’mure!, zuckte es durch sein Hirn. Es ist also so weit…
    Er hatte es geahnt; und er konnte sich auch denken, was der Hintergrund dieses Besuchs war. Daher ja auch seine Versuche, mit Takeos U-Men-Technik eine künstliche Aruula zu schaffen. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass es schon so bald geschehen würde.
    Arthur Crow kämpfte um seine Fassung. »Ich habe schon mit Ihrem Kommen gerechnet«, sagte er, ohne das Kind beim Namen zu nennen. »Aber Sie werden verstehen, dass ich einen Beweis Ihrer Identität haben muss, bevor ich mich auf weitere Gespräche einlasse.«
    Colonel Mountbatton – Crow beschloss, ihn der Einfachheit halber weiterhin so zu nennen – nickte kurz.
    Und dann zeigte er sein wahres Gesicht: die Visage eines silbern geschuppten Reptils, dessen porös wirkende Zunge lang genug war, um eine Flegge im Flug zu erwischen.
    Die unerwartete Metamorphose ließ Crow zurückzucken. Er schüttelte sich, seine Augen wurden groß. Mit Mühe unterdrückte er einen überraschten Ausruf. Obwohl er sich nicht ganz sicher war, glaubte er ein triumphierendes Grinsen um das Maul des Reptils spielen zu sehen. Aber kannten diese Lebewesen überhaupt solche Gefühle?
    Eine andere Erkenntnis war fürchterlich genug: Die Daa’muren waren nach Meeraka vorgedrungen, hatten vielleicht sogar einen Vorposten in Waashton errichtet.
    Schauer des Entsetzens jagten über Crows Rücken. Dagegen verblasste sogar die Gefahr durch die eingedrungenen Terroristen zu schierer Bedeutungslosigkeit.
    Colonel Mountbatton sah plötzlich wieder so aus wie im Moment seines Eintretens. »Ich bin hier«, sagte er geschäftsmäßig, »um einen Handel mit Ihnen abzuschließen.«
    »Einen Handel?« Crow ließ sich nicht in die Karten sehen, obwohl er die nächsten Worte des Außerirdischen bereits voraus ahnte. »Mit mir?«
    Colonel

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