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131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

Titel: 131 - Unternehmen 'Crow's Nest' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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RM-Depot und schwenkte es vor Ozzies Nase. »An Geld soll es nicht scheitern. Wo wohnt euer Doc?«
    ***
    Der Morgen graute schon, als der kleine Trupp über das verrostete Metalltor kletterte und sich lautlos einer wurmstichigen Tür im Hinterhof eines über fünfhundert Jahre alten Hauses näherte.
    Eine Meute handtellergroßer Kakerlaken, die an einem verharzten Brett nagten, stoben in alle Himmelsrichtungen davon. Eine auf einem umgestülpten Kunststoffeimer sitzende Ratze beäugte sie argwöhnisch, fauchte aggressiv und verschwand dann unter dem Gerümpel, das den Hinterhof bedeckte. Ein schwarzfelliges Tier mit intelligenten Augen, das Mr. Hacker an einen Marder erinnerte, stellte sich auf die Hinterläufe, machte »Tschie!« und zwinkerte ihm zu wie einem alten Kumpan.
    Hackers Blick fiel auf die Rückwand des vier Etagen hohen Hauses. Die Fenster der drei oberen Stockwerke waren ausnahmslos mit Brettern verrammelt. Schließlich erspähte er eine Tür mit der Aufschrift EPHRAIM KNOLLER DR. MED. (HEILER)
    Während Hacker und Miss Hardy den inzwischen ziemlich geschwächten Ozzie stützten, klopfte Trashcan in einem Rhythmus an die Tür, der wie ein Geheimcode klang.
    Eine halbe Minute später ging die Tür auf und ein etwa sechzigjähriger Mann mit weißem, zu einem Zopf gebundenen Haar und einem ebensolchen Vollbart ragte vor ihnen auf.
    Hacker kniff die Augen zusammen. Der Bursche kam ihn irgendwie bekannt vor.
    »Mr. Hacker!«, sagte Dr. Knoller überrascht. »Und Miss Hardy! – Was für eine Scheiße!« Er schien nicht gerade übermäßig glücklich zu sein, ihnen zu begegnen.
    »Dr. Ryan!«, erwiderte Honeybutt. »Was für ein Zufall!«
    »Dr. Ryan?« Loola und Peewee schauten sich verdutzt an.
    »Ihr kennt euch?« Trashcan Kid runzelte die Stirn, dann zerrte er seinen verwundeten Freund über die Schwelle.
    »Abknutschen könnt ihr euch später. Ozzie muss erst mal verarztet werden.«
    Dr. Ryan warf einen schnellen Blick in alle Ecken des Hinterhofes, dann schloss er die Tür und zog den stöhnenden Ozzie in einen Nebenraum. Hacker und seine Begleiter nahmen auf wackligen Hockern Platz und schauten sich an.
    »Raus damit«, sagte Trashcan zu Hacker. »Was läuft hier ab, Mann?«
    Mr. Hacker seufzte leise. »Was soll hier ablaufen?«
    »Wer seid ihr?« Trashcan deutete auf die Tür zum Nebenraum, offenbar das Behandlungszimmer. »Und wer ist er?«
    Hacker schluckte. Was sollte er erzählen? Dass Dr. Knoller eigentlich Dr. Ryan hieß und ein Engerling war? Dass Dr. Ryan zum Kreis der Weltrat-Wissenschaftler gehört hatte?
    Dass er sich aufgrund seiner unkonventionellen Ansichten in der Bunkergesellschaft Feinde gemacht und es gewagt hatte, General Arthur Crow nach übermäßigem Alkoholgenuss auf einer Geburtstagsparty des alten Präsidenten öffentlich »ein schwachköpfiges Großmaul« zu nennen?
    Dass Crow Dr. Ryan daraufhin das Leben derart schwer gemacht hatte, dass dieser ausgerastet war und sich dazu hatte hinreißen lassen, ihn vor Zeugen mit den Fäusten zu traktieren?
    Dass Dr. Ryan sich hinterher aus der Techno-Gesellschaft abgesetzt und sich Mr. Black und den Running Men angeschlossen hatte?
    Ryans universale Bildung hatte ihnen jede Menge unbezahlbare Dienste erwiesen. Dass er die Organisation schon vor einem Jahr verlassen hatte, lag an seinem Alter: Damals waren die Zeiten hart gewesen; die Running Men waren von einem Versteck zum nächsten geflohen.
    Ryan hatte die ewige Hetzerei körperlich nicht mehr verkraftet und sich mit Zustimmung seiner Genossen abgesetzt.
    »Ich kann mit euch jungen Kerlen nicht mehr mithalten«, hatte er vor dem Abschied geseufzt. »Beim nächsten Nacht-und-Nebel-Umzug unter WCA-Beschuss spielt meine Pumpe nicht mehr mit.«
    »Er ist ‘n alter Freund von uns«, erwiderte Hacker, denn er wollte nicht mehr preisgeben als unbedingt nötig. »Er ist ‘n Pfundskerl. Ich bitte euch alle, den Namen zu vergessen, mit dem Honeybutt ihn versehentlich angesprochen hat.«
    Trashcan Kid kniff die Augen zusammen. »Dass er die Engerlinge nich ausstehen kann, wissen wir. Aber was habt ihr früher für Dinger gedreht, weil sie so hinter euch her sind?«
    Bevor Mr. Hacker sich eine unverfängliche Antwort ausdenken konnte, kehrte Dr. Ryan von nebenan zurück.
    »Ozzie ist okee«, sagte er zu Trashcan Kid. »Es war nur ‘n Streifschuss. Ich hab ihm was gegeben, damit er keine Schmerzen mehr hat. Er schläft jetzt.« Er griff in seine Hemdtasche, entnahm ihr eine Pfeife und klemmte

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