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1310 - Lost Hollywood

1310 - Lost Hollywood

Titel: 1310 - Lost Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben.
    Die schlechten Gefühle schwanden, wenn sie daran dachte, wie sie mit den fünf Männern zurechtgekommen war. Die hatten nicht richtig begriffen, was mit ihnen passierte. Sie war einfach zu schnell gewesen. Sie hatte sie auf eine Art und Weise getötet, die selbst den abgebrühtesten Profikiller in Erstaunen versetzt hätte, aber für die Erledigung schneller Aufgaben war Justine bekannt.
    Der Transporter rollte wie ein Schatten auf vier Rädern durch die Nacht. Ihre Fracht lag auf der Ladefläche. Zwei Ehepaare, die sie sich willkürlich ausgesucht hatte. Beide waren leicht angetrunken von einer Party gekommen.
    Bevor sie in ihre Wagen steigen konnten, hatte Justine zugeschlagen. So schnell wie bei den Polizisten. Nur hatte sie die Ehepaare nicht getötet, denn wer vernichtete schon seine Nahrung? Sie hatte sie eingepackt, und alle vier würden erst in der verlassenen Kulissenstadt wieder aufwachen. Das stand fest.
    Und so rollte sie weiter durch die waldreiche und wellige Gegend, in der die Einsamkeit überwog und in der es nur wenige Ortschaften gab, die Justine allerdings mied. Die meisten konnte sie umfahren, und nichts beeinflusste ihren Weg zum Ziel.
    Lost Hollywood – verlorenes Hollywood. Dieser Name war mehr als treffend, denn um die Filmstadt hatte sich seit Jahren niemand gekümmert. Es gab die alten Fassaden noch. Einige waren zwar zusammengefallen, aber die meisten von ihnen standen. So auch das Stück Straße, das einer amerikanischen Stadt recht naturgetreu nachgebaut worden war.
    Nicht alles musste man als Fassade ansehen. Man konnte manche Türen öffnen und in die Kneipen oder Wohnungen hineingehen, die als Drehorte ausgesucht worden waren. Vor Jahren hatten sie jedoch besser ausgesehen. Jetzt war es der Natur gelungen, sich wieder auszubreiten, und so hatte sich auf den Straßen bereits ein dicker Teppich aus Gräsern und Unkräutern gebildet, und auch an den Fassaden der Häuser waren die Gewächse in die Höhe gerankt.
    Als Lost Hollywood noch funktionierte, hatte man sogar eine Privatstraße gebaut, die geradewegs in die Filmstadt hineinführte.
    Sie war auch jetzt noch vorhanden und nur tagsüber bei genauem Hinsehen zu erkennen, denn die Natur hatte sich auch hier die Freiheit genommen und sie überwuchert. Mit dem allmählichen Verschwinden der Straße war auch die Filmstadt in Vergessenheit geraten, bis Justine Cavallo sie für ihre Zwecke erneut entdeckt hatte.
    Sie wusste nie so recht, ob die Stadt menschenleer war. Bisher hatte sie noch keine Fremden gesehen, doch ausschließen konnte sie es nicht, denn ein so vergessener Ort eignete sich auch als ein perfektes Versteck.
    Sie fuhr noch über die normale Straße hinweg. An einer bestimmten Stelle, wenn sie hügelabwärts führte, musste Justine nach links in die schmale Privatstraße einbiegen. Wer den Punkt nicht genau kannte, fuhr leicht daran vorbei. Das war bei ihr nicht der Fall. Sie hatte sich alles gemerkt. Bevor es noch so weit war, vernahm sie hinten auf der Ladefläche entsprechende Geräusche.
    Allmählich erwachte ihre Beute. Sie hörte die Stimmen, auch leise Frauenschreie, aber sie wusste auch, dass diese Personen sie nicht stören würden, denn zwischen den beiden vorderen Sitzen und der Ladefläche existierte eine Metallwand, die von Menschenhand nicht eingeschlagen werden konnte.
    Justine ging davon aus, dass es noch eine Weile dauern würde, bis ihren Gefangenen die eigene Lage vor Augen geführt wurde.
    Dann würde sie Lost Hollywood längst erreicht haben.
    Sie bremste ab. Fernlicht gleißte durch die Schwärze. Den krummen Baum konnte sie einfach nicht übersehen. Er wuchs wie ein schiefes Gerippe aus dem Straßengraben hervor.
    Über den Graben hinweg führte die Betonplatte als Anfang der Straße. Auch sie war nicht mehr zu sehen, weil jetzt ein Grasteppich über sie gewachsen war. Justine spürte nur an der Härte der Unterlage, dass sie darüber hinwegfuhr. Wenig später rollte der Ford über Soden von Gras und Erde hinweg, die der Wind in den letzten drei Jahren hinterlassen hatte.
    Justine hatte das Fernlicht ausgeschaltet. Mit der normalen Beleuchtung fuhr sie weiter. Der kleine helle Teppich vor dem Auto tanzte hoch und nieder. Dabei zeichnete er jede Unebenheit des Erdbodens nach.
    Auch die Untote spürte in sich so etwas wie ein Auf und Ab. Die Zukunft sah gut aus. Sie freute sich schon darauf, etwas Neues aufzustellen. Sie musste einen Anlaufpunkt haben und sich Rückendeckung verschaffen. Nicht

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