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1310 - Lost Hollywood

1310 - Lost Hollywood

Titel: 1310 - Lost Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dich voll gepumpt? Habe ich damit Recht?«
    Justine Cavallo kümmerte sich nicht um derartiges Geschwätz.
    »Nein, das hast du nicht. Ich bin nicht stoned. Und jetzt raus mit euch, verdammt. Ich habe keine Lust, hier noch länger zu warten. Mir reicht es. Sonst werde ich euch holen.«
    Es war niemand da, der über diese Drohung lachte. Das konnte man auch nicht. Es war zu ernst. Der Blick in das perfekte Gesicht reichte aus, um zu wissen, dass diese Person nicht bluffte und auch keinen Spaß machte. Die kannte sich aus, die war eiskalt, was Al Scott nicht davon abhielt, sich zu erheben.
    Er stand nicht auf, sondern musste auf Händen und Füßen der Heckklappe entgegenkriechen.
    »Okay, ich komme. Los, Steve, du auch.«
    Heller sagte nichts. Er wünschte sich nur, einen bösen Traum zu erleben. Das war leider nicht der Fall. Alles, was hier geschah, passierte auch in der Realität. Für ihn war es der perfekte Wahnsinn. Ein Film konnte gar nicht so schlimm sein.
    Und so kroch er hinter Al her. Zitternd, voller Angst. Der große Schönling aus der Werbebranche war plötzlich sehr klein geworden.
    Justine trat zurück, um Al Scott den nötigen Platz zu lassen. Die beiden Frauen zischten ihm noch etwas zu, worauf Al nicht reagierte. Er schwang sich aus dem Fahrzeug, blieb stehen und drehte sich nach rechts, weil er Heller sehen wollte.
    Der kam ihm nach.
    Beide standen dicht beisammen. Justine schaute sie an und lächelte dabei mit geschlossenen Lippen.
    Al Scott hatte vor, hinter ihren Rücken zu gelangen. Er hoffte, dass er dies auch schaffen würde, und freute sich darüber, dass die Blonde ihn den ersten Schritt gehen ließ. Sie schien überhaupt keine Angst zu haben. Sie war sich ihrer Kraft voll bewusst und hielt mehr die beiden Frauen unter Kontrolle.
    Scott hob den Arm. Er holte aus, dann schlug er wuchtig zu und erwischte die Cavallo am Hals. Er schrie dabei, seine Augen glänzten, und er sah, dass die Person torkelte.
    »Jetzt du, Scott!«
    Heller tat nichts. Auch wenn er etwas getan hätte, er wäre zu spät gekommen. Die Blonde reagierte aus dem Stand, und sie zeigte, wozu sie fähig war.
    Diesmal setzte sie ihre Beine ein. Ihr rechter Fuß schien auf Al Scott zuzufliegen. So schnell, dass der Mann nicht reagieren konnte.
    Ein Pferdehuf schien ihn getroffen zu haben. Sein Kopf flog zurück.
    Den Hals spürte er nicht mehr, aber sein Kopf fiel nicht ab. Dafür schwebte er durch die Luft, und noch bevor er zu Boden fiel, verloschen bei ihm die Lichter.
    Heller duckte sich. Er hatte alles gesehen. Sein Gesicht hatte durch den schiefen und zugleich offen stehenden Mund einen saudummen Ausdruck bekommen. Er war auch nicht mehr in der Lage, die Augen zu schließen und wollte der Blonden sagen, dass er mit der Sache nichts zu tun hatte, als sie zu einem Rundschlag ansetzte.
    Heller sah die Handkante nicht. Er spürte nur ihre Wirkung. Wo er genau getroffen wurde, bekam er nicht mit. Die Welt verschwand vor seinen Augen, und tiefe Finsternis hüllte ihn ein, als er auf den Boden fiel und bewegungslos liegen blieb.
    Jetzt waren nur noch Cindy Scott und Lana Lane übrig. Als wäre nichts passiert, drehte sich Justine lässig zu ihnen um. Sie hockten noch auf der Ladefläche und konnten nicht fassen, was da passiert war.
    Justine ließ ihnen einige Sekunden, bevor sie mit dem Finger winkte. »Kommt her!«
    Die beiden gehorchten wie zwei dressierte Tiere. Sie krochen nach vorn. Ihr heftiger Atem war zu hören. Cindy Scott verließ die Ladefläche als Erste. Sie duckte sich dabei wie jemand, der einen Schlag erwartete. Darauf verzichtete die Untote. Sie brauchte die Frauen noch als ihre Helferinnen.
    Zitternd standen sie in ihrer Nähe. Cindy Scott trug nur einen dünnen Mantel. Ihr Gesicht sah etwas verlaufen aus, als hätte sich die Haut selbstständig gemacht. Das allerdings lag nur an der Schminke, die sich aufgelöst hatte.
    Lana Lane tat und sagte nichts. Sie hatte ihr Denken ausgeschaltet. Sie glotzte nach vorn. Es war ihr anzusehen, dass sie dabei nichts sah, denn ihr Blick war leer. Erst als die Blutsaugerin sie anstieß, zuckte sie zusammen.
    »Hier wird nicht geschlafen, ihr beiden Schönen. Es geht weiter. Das Spiel hat erst begonnen.«
    Cindy, die oft hysterisch reagierte und mit ihrem kurzen Haarschnitt ein wenig aussah wie Brigitte Nielsen, nur nicht so gebaut war, wunderte sich über ihre innere Ruhe. Normalerweise hätte sie getobt und wäre auch durchgedreht, aber hier blieb sie seltsamerweise still.

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