Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1310 - Unternehmen Götterschrein

Titel: 1310 - Unternehmen Götterschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Vorhalle zwei menschengroßen, unbekleideten Wesen mit dunkelrostbraunen Chitinkörpern und Echsenschädeln gegenüber. Sie waren Ebenbilder des ehemaligen Sothos Stalker und des amtierenden Sothos Stygian, nur daß sie kleiner und zierlicher waren.
    Harmlos waren sie allerdings nicht, im Gegenteil. Sie gehörten zur Führungskaste des Kriegerkults und waren unsere eigentlichen Gegner -genau wie Stygian.
    Ihr Anblick berührte mich eigentümlich. Fast empfand ich Abscheu ihnen gegenüber. Ich unterdrückte diese Anwandlung jedoch, eingedenk unseres ethischen Grundsatzes, Intelligenzen nicht nach ihrem Äußeren zu beurteilen, sondern nach ihrem Wesen.
    „Tritt näher!" forderte mich eines der Wesen auf interkosmo auf. „Wir sind die Panish Panisha Somodrag Yag Veda und Otharvar Ris Bhran."
    Ich gehorchte, während ich überlegte, wann die Leiter der Tschomolungma befördert worden sein mochten. Früher waren sie nur einfache Panisha gewesen. Wahrscheinlich hatte Stygian sich mit ihrer Ernennung zu Panish Panisha, also zu Lehrern der Lehrer, ihre uneingeschränkte Loyalität sichern wollen.
    Immerhin hatten sie vor seinem Amtsantritt seinem Gegner Stalker gedient.
    Eine Handbewegung eines der Wesen ließ mich stehen bleiben. Danach begann das Frage- und Antwortspiel, das mit meiner Aufnahme als Shad-Anwärter in die Schule der Helden enden würde.
    Mich widerte es an, denn ich mußte lügen, um aufgenommen zu werden -und so etwas verletzte meinen Stolz. Dennoch blieb mir nichts anderes übrig, wenn ich meinen Auftrag erfüllen wollte.
    Und das wollte ich.
     
    9. BERICHT JULIAN TIFFLOR
     
    Der Eisregen ging so dicht nieder, daß ich kaum die Hand vor Augen zu sehen vermochte. Von Nia und den anderen Mitgliedern des Parateams sah ich nichts mehr.
    Natürlich hatten wir die Kugelhelme unserer SERUNS geschlossen, aber wir atmeten die unverfälschte Außenluft durch entsprechende Öffnungen, da kwir es wegen der Ortungsgefahr nicht wagen durften, unsere Klima- und Beatmungsaggregate zu aktivieren.
    Mit den vier TIPIS stand ich nur noch über den Kodegeber in Verbindung. Seine energetische Aktivität war so schwach und von so geringer Reichweite, daß eine Ortung so gut wie ausgeschlossen war.
    Soeben hatte Nummer eins das Schirmfeld, das das Upanishad-Territorium umgab, erreicht. Ich sah es aber nur an den Kontrollen des handlichen Geräts. Eine optische Wahrnehmung war bei dem Unwetter nicht möglich.
    Ich tippte den Schaltbefehl STRIKTOR EINSETZEN UND STRUKTURLÜCKE PROGRAMMIEREN! in den Kodegeber.
    Die Bestätigung kam sofort. Die Ausführung wurde knapp zehn Sekunden später gemeldet. Ich atmete auf, denn praktisch hatten wir damit die erste Hürde genommen.
    STRUKTURLÜCKE AKTIVIEREN UND PASSIEREN! tippte ich ein.
    Gespannt beobachtete ich die Anzeigen der Passiv-Ortung meines SERUNS. Normalerweise wurde die Aufrißflut einer Transmission von ihnen umgehend registriert und gemeldet. Diesmal blieben die Anzeigefelder dunkel. Der Zweikomponenten-Absorber arbeitete also so, wie er sollte. Das war zwar kaum anders zu erwarten gewesen, aber die Bestätigung wirkte dennoch beruhigend auf mich.
    Nummer eins konnte die Ausführung beziehungsweise den Vollzug natürlich nicht melden, da das Schirmfeld keinerlei Impulse durchließ. Die Strukturlücke aber hatte sich wieder geschlossen, nachdem der TIPI sie durchquert hatte.
    Wir mußten notgedrungen eine gewisse Zeit verstreichen lassen, um Nummer eins Gelegenheit zu geben, tiefer ins Upanishad-Territorium einzudringen und ein Versteck für uns zu suchen.
    Eine halbe Stunde schätzungsweise. Mehr würde er nicht brauchen. Die TIPIS waren schnell und überaus geländegängig.
    Wenn nur der Eisregen nicht gewesen wäre!
    Ich mußte die sich ständig neu bildende Eiskruste vom Druckhelm kratzen, da ich die Heizung nicht einsetzen wollte. Wir durften nicht das geringste unnötige Risiko eingehen.
    Nach einer Weile spürte ich eine Berührung am rechten Unterarm. Ich nahm an, daß es Nias Hand war, griff zu und zog sie behutsam bis vor meine Helmscheibe. Gleichzeitig führte ich meine linke Hand mit dem Kodegeber heran. Im blassen Lichtschein seiner batteriebetriebenen Kontrollen sah ich die Hand - und hinter ihr tauchte plötzlich eine andere Helmscheibe auf. Dahinter erkannte ich Nias schmales Gesicht, das hieß, ich glaubte es zu erkennen, denn richtig sehen konnte ich es nicht.
    Ich strich mit meiner Hand über ihre Helmscheibe, und ihre Hand bewegte sich vor meinem

Weitere Kostenlose Bücher