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1310 - Unternehmen Götterschrein

Titel: 1310 - Unternehmen Götterschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufwärmen kann."
    Tiff lachte leise und gab die Flasche an Sid weiter, dann erklärte er: „Ich habe schon davon gehört, daß ein längerer Umgang mit Paratau so etwas wie eine psychische Abhängigkeit hervorrufen kann, Elsande. Da du von jetzt an aber ständig in der Nähe von Paratau sein wirst - jedenfalls für die Dauer unseres Einsatzes -, brauchst du weitere Entzugserscheinungen nicht zu fürchten.
    Allerdings kommt es mir doch sehr merkwürdig vor, daß ausgerechnet zu einem kritischen Zeitpunkt von dir jemand auftauchte, den du nie zuvor kennen gelernt hast und dir das einzige Mittel gab, das außer Paratau selbst die Entzugserscheinungen verschwinden läßt."
    „Das war purer Zufall", entgegnete Elsande. „Vontoro Goshdan tauchte auf - und verschwand wenig später wieder auf Nimmerwiedersehen, wie ihr Terraner in solchen Fällen zu sagen pflegt. Was ist daran merkwürdig?"
    „Vergiß es", erwiderte Tiff.
    „Na, schön", meinte Elsande.
    Aber ich wußte, daß sie es nicht vergessen würde – ebenso wenig wie Tiff, der niemals etwas abhakte, bevor er nicht völlige Klarheit darüber gewonnen hatte. Er klammerte die Geschichte nur vorläufig aus, weil er noch nichts damit anfangen konnte -und weil andere, gewichtigere Probleme vor uns lagen.
    Sid hatte unterdessen an der Taschenflasche genippt. Er wälzte den Kräutergeist im Mund herum, bis er die Flasche wieder verschlossen und an Elsande zurückgegeben hatte, erst danach schluckte er ihn.
    „Teufelszeug!" murmelte er anerkennend, dann fügte er nachdenklich hinzu: „Es klärt den Geist tatsächlich. Verflixt! Irgend etwas hat Rorvic noch zu mir gesagt, bevor ich aufgebrochen bin. Wenn ich nur wüßte, wo und was. Ich glaube, dieses Hotel ist das reinste Spukhaus."
    „Wenn es nur das ist!" meinte Tiff ironisch. „Achtung, aufgepaßt, ihr Touristen! Ihr müßt euch durch das Dornengestrüpp zwängen, ohne Blätter abzureißen oder Zweige zu knicken!"
    Er hatte sich bereits hindurchgeschlängelt, noch während er sprach. Ich wartete, bis Sid und Elsande ihm gefolgt waren, dann zwängte auch ich mich hindurch. Irgendwo vor mir murmelte Sid Verwünschungen.
    Als wir endlich im Depot waren, verteilte Tiff den Rest der Ausrüstung auf uns, erklärte die Besonderheit der TIPIS und umriß zuletzt die Gesamtplanung des Unternehmens Götterschrein.
    „Die Transmi-Roboter werden dabei eine Schlüsselrolle spielen", sagte er. „Sie besitzen alle einen eingebauten starken Strikter. Ein TIPI wird mit Hilfe seines Striktors im Schirmfeld der Tschomolungma, das bekanntlich eine psionische Komponente besitzt, eine latente Strukturlücke schaffen, die erst von der Aufrißflut einer Transmission aktiviert wird.
    Er selbst wird die Strukturlücke passieren, indem er eine Leertransmission schaltet. Anschließend wird er tiefer ins Upanishad-Territorium eindringen, ein Versteck suchen und seinen Transmitter danach auf Empfang schalten.
    Wir warten so lange vor der schlafenden Strukturlücke. Sobald ein zweiter TIPI mit einem Transmi-Prüfimpuls festgestellt hat, daß Nummer eins auf Empfang steht, lassen wir uns hintereinander von ihm zu Nummer eins abstrahlen. Wir müssen einzeln gehen, denn obwohl die Kapazität eines TIPIS normalerweise die Transmission von zwei Personen plus schwerer Ausrüstung erlaubt, funktioniert das in diesem Fall nicht, weil die Aktivierung der Strukturlücke viel von der Transmissionsenergie aufzehrt.
    Unsere anderen drei TIPIS werden uns auf demselben Weg wie Nummer eins folgen und zu uns stoßen.
    Mit ihnen gemeinsam arbeiten wir uns unter Beachtung aller Vorsichtsmaßnahmen um den Fuß des Makalu herum."
    „Entschuldige, Tiff!" unterbrach Sid ihn. „Aber der Götterschrein soll sich an der Südflanke des Berges befinden - und das wäre hier, direkt über uns."
    „Der Götterschrein!" wiederholte Tiff lächelnd. „Ja, so nennen die terranischen Panisha und Shana den SOTHOM, den Sotho-Dom, und deswegen heißt unser Unternehmen auch so." Er wurde ernst. „Du hast recht, Sid. Der SOTHOM soll sich am Südhang des Makalu befinden. Aber der Südhang ist zu steil für Amateur-Bergsteiger wie uns - und Antigravgeräte dürfen wir wegen der Ortungsgefahr nicht benutzen.
    Deshalb findet unser Aufstieg auf der Nordseite statt, wo von Shada ein schmaler Pfad angelegt worden ist."
    „Ihr sagt beide, der Götterschrein soll sich am Südhang des Makalu befinden, Tiff", warf Elsande ein.
    „Wißt ihr es nicht genau?"
    „So ist es", gab Tiff

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