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1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh

Titel: 1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden sie auch im nächsten Jahr noch sein. Wir leiden keinen Hunger. Wir können es uns also leisten, die Kultivierung hinauszuschieben. Aber wir brauchen Raumschiffe und Waffen!"
    „Ich hatte bei der Kultivierung eigentlich mehr daran gedacht, daß dies auch ein gutes Erholungsgebiet für die Arbeiter sein könnte", meinte Mia-San etwas kleinlaut.
    „Wozu brauchen die auf diesem Planeten ein Erholungsgebiet? Denen steht doch eine ganze Welt zur Verfügung."
    „Eine ziemlich eintönige Welt, wie ich gehört habe."
    „Dann solltest du mal hinfliegen und es dir ansehen."
    Mia-San schwieg.
    „Du wirst lernen müssen, diese Dinge in den Griff zu bekommen", sagte Dao-Lin. „Das Schiff ist fast fertig. In zwei Wochen verlasse ich LAO-SINH."
    Mia-San-K'yon sah Dao-Lin ausdruckslos an. Sie hielt es nicht für nötig, sich zu äußern.
    „Na gut", murmelte Dao-Lin. „Wir müssen versuchen, das Beste daraus zu machen.
    Hast du irgend jemandem den Befehl zugänglich gemacht?"
    „Natürlich nicht!"
    „Dann werde ich das jetzt machen, und du wirst meine Version unterstützen. Und denke daran: Das Wichtigste ist für uns der Fortbestand und die Weiterentwicklung der Kolonie.
    Alles andere ist unwichtig. Haben wir uns verstanden?"
    Mia-San stimmte bereitwillig zu.
    Am selben Abend sprach Dao-Lin zu den Kartanin. Sie erklärte, daß sie LAO-SINH verlassen werde und die Kolonie an Mia-San-K'yon übergebe. Sie sagte, daß man sie aus bestimmten und sehr wichtigen Gründen nach Ardustaar zurückrufe, daß sie über diese Gründe aber nicht öffentlich sprechen dürfe. Und sie bat alle Kartanin, Mia-San bei der Übernahme ihres schweren Amtes zu unterstützen und ihr mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wann immer das nötig sei.
    Und Mia-San war klug genug, um das Spiel mitzuspielen, indem sie ihrerseits auch noch einmal um Hilfe und Unterstützung bat.
    Dao-Lin wußte, daß damit nicht alle Zweifel ausgeräumt waren. Außerdem würde Mia-San viele Veränderungen schaffen, aber sie würde damit hoffentlich nicht schon am Tag nach Dao-Lins Abreise anfangen. Wenn sie behutsam vorging, den Übergang langsam gestaltete, dann konnte das für LAO-SINH sogar positive Auswirkungen haben.
    Von da an fühlte Dao-Lin sich ein wenig ruhiger. Sie bereitete sich auf die Abreise vor.
    Eines Tages brachte Shi-Hil sie persönlich zur SANAA hinauf.
    „Sie werden dich bald zurückschicken", sagte die junge Protektorin. „Wir werden uns wiedersehen. Da bin ich mir ganz sicher."
    Und dann startete die SANAA, und der lange Flug begann. Ein eintöniger, langweiliger Flug, auf dem Dao-Lin wenig zu tun hatte. Sie verfluchte diesen Umstand. Sie war es nicht gewöhnt, untätig herumzusitzen, schon gar nicht nach den aufregenden Jahren in LAO-SINH, in denen sie oft genug sogar während der Nächte keine Ruhe bekommen hatte.
    Zwei Jahre Zeit, um darüber nachzudenken, wann und wo sie einen Fehler gemacht und versagt hatte.
    Sie hoffte, auf Kartan demjenigen zu begegnen, der den Befehl abgefaßt und auf jede Begründung verzichtet hatte. Ganz egal, wie das Verfahren - falls es eines gab - auch ausgehen mochte: den Urheber dieses Befehls würde sie...
    Eine heftige Erschütterung durchlief die SANAA. Alarmsirenen begannen zu heulen.
    Dao-Lin vergaß die Vergangenheit und den Zorn. Sie sprang auf und rannte aus ihrer Kabine.
    „Was ist passiert?" rief sie einem vorüberhastenden Kartanin zu.
    Aber da kam auch schon eine Durchsage.
    „Wir werden angegriffen! Achtung! Wir werden angegriffen..."
    „Das hat mir jetzt gerade noch gefehlt!" sagte Dao-Lin zu sich selbst und rannte in die Kommandozentrale.
     
    10.
     
    Die SANAA war noch rund zehntausend Lichtjahre von Kartan entfernt. Es war der allerletzte Zwischenstopp. Das Triebwerk war fast ausgebrannt, und die Techniker bestanden darauf, noch einmal Reparaturen vorzunehmen. Das war auch dringend notwendig.
    Niemand rechnete bei diesem Manöver mit einer Gefahr - und doch sprach alles dafür, daß der Gegner bereits auf die SANAA gewartet hatte.
    Dao-Lin hielt unwillkürlich den Atem an, als sie die feindlichen Schiffe sah.
    Feindlich?
    Soweit sie sich entsinnen konnten, hatten die Terraner und auch alle anderen Milchstraßenbewohner in Ardustaar nichts mehr zu suchen. Oder waren die Verträge während Dao-Lins langer Abwesenheit geändert worden?
    Auf jeden Fall waren es terranische Schiffe - ein ganzer Pulk von keilförmigen Raumern, die sich auf das fast ausgediente Fernraumschiff stürzten. Die

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