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1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Frickel etwas Besonderes feststellen konnte.
    „Ich finde keine Erklärung", sagte sie verzweifelt. „So etwas gibt es doch nicht."
    Noch einmal ging sie alle Möglichkeiten durch, fand jedoch auch jetzt keine Antwort. Das Schiff war und blieb verschwunden.
    „Du mußt Dao-Lin-H'ay finden", sagte die PIG-Chefin zu Poerl. „Du mußt lauschen, vielleicht entdeckst du sie damit."
    „Das habe ich bereits versucht, aber es hat nichts gebracht."
    „Dann mußt du es noch einmal versuchen."
    Poerl nickte nur. Abermals nahm sie Paratau. Sie beugte sich nach vorn und schloß ihre Augen. Nikki Frickel sah, daß grüne Flämmchen über ihre Handrücken glitten, doch die Paratensorin schien es nicht zu bemerken.
    Unendlich langsam strichen die Minuten dahin. Poerl lauschte konzentriert, schien jedoch auf kein Echo zu stoßen.
    Die PIG-Chefin erhob sich, bemüht, leise zu sein. Sie ging zum Automaten und holte sich etwas zu trinken. Sie war zutiefst enttäuscht. Sollten wirklich alle Bemühungen umsonst gewesen sein? Waren sie Dao-Lin-H'ay tatsächlich so lange und unter solchen Mühen gefolgt, nur um sie jetzt unter wahrhaft rätselhaften Umständen aus den Augen zu verlieren?
    Sie konnte sich den Vorfall nicht erklären.
    Wenn die Protektorin die Möglichkeit hatte, sich mit ihrem Fahrzeug buchstäblich unsichtbar zu machen, warum hatte sie das dann nicht schon längst getan? Warum hatte sie zunächst versucht, sich auf einem Jupiter-Planeten zu verstecken? Warum diese waghalsigen Flugmanöver, wenn es doch möglich zu sein schien, auf so einfache Weise zu verschwinden?
    Noch einmal überprüfte Nikki Frickel die Ortungsanzeigen mit Hilfe der Positronik. Es waren keinerlei energetische Veränderungen aufgetreten. Nichts hatte von außen auf das Schiff der Kartanin eingewirkt.
    Was war geschehen?
    Nachdenklich blickte Nikki auf die Instrumente, und dann fielen ihr plötzlich die kleinen Flämmchen auf, die eine Art Elmsfeuer erzeugten.
    Waren die Flammen nicht Beweis dafür, daß Poerl in irgendeiner Weise Kontakt hatte?
    Die PIG-Chefin beschleunigte leicht, und die Space-Jet raste tiefer und tiefer in den Leerraum zwischen den Galaxien. Vor ihr gähnte ein Abgrund von Millionen von Lichtjahren. Er war mit einem Raumschiff dieser Art unter gar keinen Umständen zu überwinden. Wäre es nicht besser gewesen, umzukehren?
    Poerl richtete sich auf.
    „Da ist etwas", flüsterte sie. „Schwache psionische Signale."
    „Bist du sicher?"
    „Ganz sicher."
    „Woher?"
    Poerl zeigte in den Leerraum.
    „Weiter", stammelte sie. „Immer weiter. Die Signale werden stärker."
    Nikki Frickel spürte, wie es ihr zunächst kalt, dann heiß über den Rücken lief. Sie war sicher, daß sie die Spur von Dao-Lin-H'ay wiedergefunden hatten und zugleich einem wohlgehüteten Geheimnis auf die Spur gekommen waren. Sie fühlte den Einfluß einer überlegenen Macht.
    Poerl stöhnte gequält auf.
    „Ich habe es", rief sie. „Es wird stärker, immer stärker."
    Sie fuhr herum, blickte die PIG-Chefin an, und ihre Augen weiteten sich wie in namenlosem Entsetzen.
    Sie sah sich mit einem Mal in der Gewalt einer übermächtigen psionischen Kraft.
    Vergeblich stemmte sie sich ihr entgegen. Sie konnte sich ihr gegenüber nicht behaupten.
    „Paß auf dich auf, Nikki", keuchte sie. „Ich kann dir nicht helfen."
    Poerl wirkte wie ein Katalysator, so daß der psionische Angriff aus dem Nichts voll auf Nikki Frickel durchschlug. Die PIG-Chefin saß wie gelähmt in ihrem Sessel, Poerl konnte ihr nicht helfen. Sie schien verloren zu sein.
    Die Paratensorin war umgeben von tanzenden Flämmchen. Poerl spürte, daß es jemanden gab, der sie abzuschirmen versuchte, und der sich bemühte, sie die Hitze nicht spüren zu lassen. Sie dachte flüchtig an Gam Hoa, Eris Mayinhin, Tapar Otar und Gen Tenten, und sie war froh, daß es sie gab.
    Ihr Gesicht brannte, und das Atmen fiel ihr schwer. Sie sah Flammen auf ihren Händen und ihren Armen. Sie beobachtete, wie der Stoff ihrer Kleidung verbrannte, und sie hätte schreien mögen vor Schmerz. Sie wollte sich zurückziehen, wollte Abstand nehmen von der psionischen Macht, die da irgendwo im Dunkel des Leerraums lauerte, aber sie konnte nicht.
    Nikki und sie sahen in lebensechten Bildern, wie Dao-Lin-H'ay von mehreren uralt und wie mumifiziert wirkenden Kartanin empfangen wurde, ohne daß sie Einzelheiten von der Umgebung erkennen konnten. Die katzenähnlichen Gestalten schienen frei im Raum zu schweben, doch die beiden

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