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1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ortungsschirmen auf. Die Positronik ermittelte, daß es mit Höchstwerten beschleunigte.
    „Sie bleibt bei diesem Kurs", staunte Nikki Frickel. „Er führt sie in den Leerraum hinaus."
    Sie folgte Dao-Lin-H'ay und beschleunigte ebenfalls mit der ganzen Triebwerkskapazität, obwohl sie davon überzeugt war, daß die Protektorin nicht wirklich in den Leerraum vorstoßen, sondern sie mit diesem Manöver nur täuschen wollte. Früher oder später, so glaubte die PIG-Chefin, würde Dao-Lin-H'ay umkehren, um ihr Heil irgendwo zwischen den Sternen zu suchen.
    „Ich habe den Eindruck, daß Dao-Lin-H'ay mit irgend jemandem im telepathischen Kontakt steht", sagte Poerl Alcoun leise.
    „Du hast gelauscht!"
    „Das versuche ich die ganze Zeit über, aber es gelingt nicht immer. Manchmal erfahre ich überhaupt nichts, und dann wieder kann ich Dao-Lin-H'ay sehen."
    Nikki Frickel blickte sie prüfend an. Sie war blaß, und die Konturen ihrer Lippen zeichneten sich ungewöhnlich scharf ab.
    „Wirst du es schaffen?"
    „Du glaubst doch nicht, daß ich aufgebe, nachdem wir so lange hinter ihr hergeflogen sind?"
    Sie entnahm ihrem Behälter einige Paratau-Tropfen, um ihre Psi-Fähigkeiten zu verstärken.
    „Ja, ich bin sicher, daß sie mit jemandem in telepathischem Kontakt steht." Poerl preßte die Hände vor das Gesicht. Sie atmete schwer.
    Nikki fuhr erschrocken zusammen, als eine kleine, grüne Flamme quer über das Armaturenbrett tanzte, auf die Arme Poerls übersprang, bis zu ihrem Haar hochhüpfte und dort einige Locken verbrannte.
    „Sie nimmt Anweisungen entgegen", flüsterte die Paratensorin.
    „Von wem?"
    „Ich weiß es nicht, aber ich werde es noch herausfinden."
    „Ist es eine Hohe Frau?"
    Poerl schüttelte den Kopf. Sie richtete sich auf und ließ die Hände sinken. Sie sah aus, als wäre sie mit ihren Kräften am Ende, obwohl sie nur kurz gelauscht hatte.
    „Nein. Keine Hohe Frau."
    „Es hat schon mehrfach Indizien dafür gegeben, daß es irgendeine kartanische Macht gibt, die über den Hohen Frauen steht, und die aus dem Verborgenen die Geschicke der Kartanin lenkt", bemerkte die PIG-Chefin.
    „Ich weiß", sagte Poerl. „Kann sein, daß ich es mit dieser Macht zu tun hatte."
    „Kannst du nichts Genaueres sagen?"
    „Noch nicht, Nikki, aber ich werde mich bemühen."
    „Gib nicht auf. Diese Informationen sind wichtig. Ungeheuer wichtig."
    „Das ist mir klar."
    „Es geht vielleicht um das wichtigste Ergebnis, das der Horchposten Pinwheel vorzuweisen hat."
    Poerl schüttelte unwillig den Kopf. Nikki Frickel ahnte nicht, wie erschöpft sie war. Die Protektorin zu belauschen, kostete unerwartet viel Kraft. Sie hatte das Gefühl, sich jedes Mal durch ein nebelartiges Energiefeld hindurcharbeiten zu müssen, um überhaupt bis in die Nähe von Dao-Lin-H'ay zu kommen.
    Und dann war da noch die Angst vor dem Feuer, die tief in ihr verwurzelt war, und die es jedes Mal zu überwinden galt.
    Sie erhob sich und holte sich ein rasch wirkendes Aufbaugetränk aus dem Automaten.
    „Es könnte sein, daß die unbekannte Macht, die über den Hohen Frauen steht, auch das Projekt Lao-Sinh initiiert hat", fuhr die PIG-Chefin fort. „Wenn das der Fall ist, haben wir möglicherweise die einmalige Chance, herauszufinden, warum die Kartanin dieses Projekt gestartet haben."
    „Du kannst dich auf mich verlassen", versprach Poerl. „Ich tue alles, was in meiner Macht steht, um das herauszufinden."
    Sie setzte sich wieder in ihren Sessel, doch sie fuhr gleich wieder hoch, als habe sie sich an einer Nadel im Polster verletzt.
    „Dao-Lin-H'ay", rief sie. „Sie ist verschwunden."
    Nikki Frickel, die sich ihr mit dem Sessel zugedreht hatte, fuhr herum. Fassungslos blickte sie auf die Ortungsschirme.
    „Aber das ist unmöglich", stammelte sie. „Das Beiboot kann nicht einfach verschwunden sein."
    „Das ist es aber."
    Nikki Frickel suchte fieberhaft nach dem kartanischen Diskus. Mit Hilfe des Halbraumspürers stellte sie fest, daß Dao-Lin-H'ay nicht zum Linearflug übergegangen war. Sie fuhr die positronische Aufzeichnung zurück und verfolgte dann auf den Monitorschirmen, wie das Beiboot von einer Sekunde zur anderen verschwand.
    „Es ist nicht schneller geworden. Es hat den Kurs nicht geändert. Es ist nicht explodiert.
    Es verfügt über keinen Ortungsschutz, mit dem es sich unsichtbar machen könnte. Was ist da passiert?"
    Das Raumschiff erreichte die Position, an der der kartanische Diskus verschwunden war, ohne daß Nikki

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